[Debatte-Grundeinkommen] Kipping und das BGE

"lächelnjetzt" axel.tigges at gmx.de
Mo Apr 16 03:55:34 CEST 2007


 Lieber Ingo Groeper-Roesler, 

mich interessiert weder Markt noch Politik, sondern mich interessieren die Naturgesetze und da kommt weder Wirtschaft, Politik und Religion vor, sondern Hingabe an das was ist, das ist jenseits von irgendwelchen Nutzen/Kosten-Gedanken. So lange jedoch diese Bedingungslosigkeit nicht gelebt wird, versucht jedes Modell für sich Vorteile zu ermöglichen und damit wird es scheitern müssen, denn Konkurrenz belebt zwar das Geschäft, doch nicht die Natur, die wir sind und in der wir leben.  

Mit herzl.Grüßen 

Axel Tigges

 Lieber Axel Tigges,
> 
> Ob man nun R. Bahro nun wegen seiner privaten "Glaubwürdigkeit" glaubt
> oder
> nicht - steht außer Frage für mich. Entscheidend sind für mich daraus
> die
> Schlüsse in der Angelegenheit eines sich natürlicherweise (nicht
> natürlicherweise existierenden) differenzierenden Marktes unter
> kapitalistischen Bedingungen. Aber das ist (hier) nicht neu und deswegen
> sicher bereits ein abgeschlossenes Thema. Ich könnte durchaus auch den
> "weicheren" theoretischen Varianten einer ökologischen sozialen
> Marktwirtschaft (die es wahrscheinlich praktisch nicht gibt) etwas
> abgewinnen, wenn darin die Verteilungsprinzipien objektiv gerecht sind.
> Dazu
> gehört für mich das BGE ohne Ausnahme.
> Das werden wir aber mit einer "Jagd" nicht erreichen, denn dan
> verschwinden
> die, denen man einen aktiven Mitwirkungsgrad zugesteht.
> 
> Herzl. Grüße
> Ingo Groepler-Roeser
> 
> 
> Am 11.04.07 schrieb Tobias Crefeld <tc-wasg at onlinehome.de>:
> >
> > On Tue, 10 Apr 2007 19:22:44 +0200 "Ingo Groepler-Roeser"
> > <ingo.groepler.roeser at googlemail.com> wrote:
> >
> > > Um es ganz plastisch zu übertreiben: Ich halte Sprecher für
> > > Sprecherpositionen ungeeignet, weil sie Sprecher sind? Vielleicht
> > > wäre es ganz nett, wenn hin und wieder der ein oder andere
> > > "Berufspolitiker" sich auf den Streit/die Diskussion einließe - sich
> > > stellen würde.
> >
> > Ich sehe keine Berufspolitiker, die sich einer Diskussion stellen. Wenn
> > ich hier Veranstaltungen rund ums BGE besuche, dann sitzen da
> > gelegentlich Parlamentarier oder Angestellte aus dem politischen
> > Apparat, tw. auch aus Kippings Partei und halten die meiste Zeit brav
> > den Schnabel oder ergehen sich in Allgemeinplätzen, um ja nicht
> > anzuecken. So wie das halt alle Politiker machen, die unbedingt
> > wiedergewählt werden wollen. Das ist nun mal so und das ist
> > gleichzeitig deren Handicap im Hinblick auf ihre Überzeugungskraft.
> > Warum soll sich eine Organisation Sprecher mit solchen Handicaps antun?
> >
> >
> > > Das politische Maß an Offenheit gegenüber "ganz
> > > bodenständigen" Auseinandersetzungen scheint derzeit in Deutschland
> > > ohnehin einer Kultur des "positiven Verdrängens" (positive
> > > unthinking) zu weichen.
> >
> > Da sehe ich doch eine etwas positivere Tendenz. Im politischen Apparat
> > mag das so sein, aber "am Stammtisch" hat sich nach Jahren des
> > Konkurrierens und der getrennten Alleingänge wieder häufiger ein
> > gemeinsames politisches Interesse herausgebildet, dass sich allerdings
> > auf konkrete Punkte fokussiert und im übrigen von der Sinnlosigkeit der
> > parteipolitischen Ochsentour ausgeht.
> >
> > Die Tendenz der letzten 10..20 Jahr zu mehr direkter Demokratie und
> > gleichzeitig zu mehr Lobbyismus kommt ja nicht von ungefähr. Sie ist
> > eine Reaktion auf die Mängel des repräsentativ-demokratischen Systems,
> > wie es sich heute darstellt. In meiner Jugend, also vor langer Zeit,
> > gab es immer wieder spannende Debatten im Bundestag, die wir live am
> > Radio verfolgten - tw. auch während der Unterrichtszeit. Heute schlafen
> > einem die Füsse ein bei dem Rumgestotter. Und bei Abstimmungen, bei
> > denen das Ergebnis schon vorher ausgekartet wurde, braucht man sich
> > auch nicht mehr fürs Plenum zu interessieren. Wenn dies nun, wie im
> > vorliegenden Fall, auf Parteien übertragen wird, dann stirbt die
> > politische Kultur eben auch dort. Das braucht nur die Partei zu
> > interessieren, aber auf solche "Pferde" sollte man außerhalb von
> > Parteien nicht mehr setzen.
> >
> >
> > > Vielmehr gilt es doch, die öffentlich konstruierte
> > > Trendwende "hin zum Sozialen" quer durch alle Parteien zu
> > > dynamisieren und die Politischen beim Wort zu nehmen.
> >
> > Richtig, so wie sich die Mehrheitsverhältnisse darstellen, wird dies
> > ohne Zweifel der einzige Weg sein, ein BGE durchzusetzen.
> >
> > Nur: "Beim Wort nehmen" hat was damit zu tun, dass wir die Politiker so
> > lange jagen müssen, bis sie das so realisieren. Und das funktioniert
> > eben nicht, wenn Berufspolitiker sich selbst "jagen" sollen. Der Bock
> > ist nunmal ein schlechter Gärtner.
> >
> > --
> > Gruß,
> > Tobias.
> > _______________________________________________
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> >
> 
> 
> 
> -- 
> Herzliche Grüße
> Ingo Groepler-Roeser
> ___________________________
> 
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> someone elses system." Terence Mc Kenna
> __________________________
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> (Regisseur)

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