[Debatte-Grundeinkommen] Marktwirtschaftlicher sozialer Kapitalismus; Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6

Florian Hoffmann florian at hoffmannlaw.de
So Apr 8 23:59:10 CEST 2007


Hallo Jörg,

1. die Idee mit der Uni find' ich gut - wenn Du jemanden findest, der dafür
Zeit hat und einen Professor, der es verstehen will! Aus welchem Land die
Idee am Ende kommt, ist egal. Heute wird das Entscheidende sowieso alles in
Englisch geschrieben.

2. Das mit der Philosphie kann ich Dir komplett liefern, in Form eines
integrierten Modells. Was heraus kommt ist ein marktwirtschaftlicher
sozialer Kapitalismus. Ein solcher marktwirtschaftlicher sozialer
Kapitalismus ist keine Alternative, sondern für alle eine Erweiterung, d. h.
er holt alle Menschen dort ab, wo sie sich emotional und geistig befinden.
Widerspruchsfrei! Das erhöht Deine Chancen um 1000 Prozent. Mindestens.

3. Ich habe die "Bürgerdividende" (das war damals mein Ausdruck) in 1976
nachweislich selbst noch einmal nach-erfunden, war damals bei Wolfram
Engels, der mich darüber aufklärte, dass da Milton Friedman wohl die
entscheidende Vorarbeit geleistet hatte. (Deshalb, in aller Bescheidenheit:
Das Gute am Dilthey-Modell ist in Teilen von mir. Du kannst es in der
Diskussion von Januar 2005 nachlesen. Das Schlechte hat er leider teilweise
beibehalten, weshalb es so auch noch nicht funktionieren kann.)

4. Was ich liefern kann ist: Kommunismus und Kapitalismus sozial abgefedert
und innig vereint. Da wird niemand ausgegrenzt. Da können alle politischen
Lager euphorisch werden und alle Freunde werden. Dann kannst Du die
Philosophie (Kommunismus) und die Praxis (Kapitalismus) predigen ohne rot zu
werden, dann ist der Kommunismus nicht mehr weltfremd und der Kapitalismus
nicht mehr menschenverachtend. Da wird der Kapitalismus gerecht und der
Kommunismus praktikabel. Ein Traum!

5. Denn ich erlaube mir zu behaupten: Es gibt weder zur Marktwirtschaft,
noch zum Kapitalismus eine Alternative, aber wenn man beides in einem
Konzept vereint und noch Zucker (Staatsdividende) von oben drauf gibt, dann
schmeckt es allen.

Laß mich wissen, ob Du das Thema so fortsetzen möchtest.

Nochmal Frohe Ostern aus Düsseldorf!

Florian


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Joerg Drescher [mailto:iovialis at gmx.de]
> Gesendet: Sonntag, 8. April 2007 20:07
> An: Florian Hoffmann; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Betreff: Re: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 25,
> Eintrag 6
>
>
> Hallo Florian,
>
> danke für die Ostergrüße, die ich hiermit zurücksende! Das BGE hat meiner
> Meinung nach, wie Du auch darstellst, einen gewaltigen Fehler:
> man versteht
> die Idee dahinter nicht - die meisten glauben einfach, es wäre Geld für
> alle, ohne dafür etwas tun zu müssen. Aufgrund diesem Denkfehler meinen
> viele auch, daß jene, die arbeiten die "Blöden" wären, indem sie die
> "Faulenzer" finanzieren würden. Dem ist allerdings nur dann so, wenn das
> Modell dementsprechen ausgerichtet ist (bisher TG-M und dessen Derivate).
>
> In der Ukraine ist man diesbzgl. etwas aufgeschlossener und denkt anders.
> Schließlich gab's hier auch schon einmal den Kommunismus. Die
> Nachwirkungen
> der Umstellung sind immer noch zu spüren. Allerdings wird man
> hier (so meine
> Einschätzung) einfacher verstehen, was eine "Staatsdividende"
> ist. Außerdem
> will ich nicht auf die Straße stehen und mit dem "einfachen Volk"
> sprechen -
> dazu habe ich nicht die nötige Zeit und Sprachkenntnis. Vielmehr will ich
> das Ganze in eine Philosophie verpacken (ähnlich dem Marxismus)
> und an einer
> Universität einreichen. Wenn es angenommen wird, kommt es an Studenten und
> die gehen dann auf die Straße und sprechen mit dem "einfachen
> Volk". Was ich
> also brauche: eine Philosophie (Jovialismus), ein Finanzierungsmodell
> (Dilthey-Modell) und alles auf russisch, bzw. ukrainisch. Natürlich gehört
> noch die Portion Glück dazu, den richtigen Professor zu finden...
>
> Nach 5 Jahren habe ich einige Kontakte - zwar nicht in politische Kreise,
> sondern in das "Bevölkerungsnetzwerk" (worüber sich Informationen
> verbreiten). Wenn eine Universität der Idee ihren Stempel gibt,
> wird es über
> den Umweg Ukraine auch in Deutschland einfacher - so jedenfalls meine
> Hoffnung. Ich will mich nicht in die Politik der Ukraine einmischen (das
> kann gefährlich sein), aber ich will den Leuten eine Alternative zum
> Kommunismus und Kapitalismus anbieten.
>
> An dieser Philosophie "denke" ich nun schon seit 15 Jahren herum. Die
> Grundlagen stehen und durch Matthias (Dilthey) kam es dann zur
> Verschmelzung
> mit dem BGE (das ich zwar aus den 90'ern kannte, aber nie ein Modell dafür
> "überlegte", sondern nur die Idee für gut befand).
>
> Es würde zu weit führen, die Situation in der Ukraine zu beschreiben. Das
> Dilthey-Modell ist unabhängig vom Gesellschafts- und Regierungssystem - es
> ist ein reines Wirtschaftssystem. Der "Jovialismus" ergänzt es um
> grundlegende Systemeigenschaften auf gesellschaftlicher und staatlicher
> Ebene. Deshalb sollte es möglich sein, egal wo auf der Welt, damit "Fuß zu
> fassen". Trotzdem bleibt die Umsetzung eine politische Angelegenheit von
> Staatsseite.
>
> Bisher sehe ich in dieser Möglichkeit einen gangbaren Weg, den
> ich zumindest
> versuchen kann - Deutschland ist in meinen Augen "zu verbort". Was Du
> geschrieben hast, trifft die Situation recht deutlich. Mein einziges
> Problem: man hat mir sehr viel Arbeit aufgetragen, weshalb ich mich noch
> nicht darum kümmern kann - im Hinterkopf ist es schon länger...
>
> Frohe Ostern! (das orthodoxe Ostern fiel dieses Jahr ausnahmsweise mit dem
> westlichen zusammen)
>
> Jörg (Drescher)
> ---------------------------------------
> 2. Grundeinkommenstag am 12.05.07
> http://grundeinkommenstag.org





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