[Debatte-Grundeinkommen] Debatten-Beitrag Schulz in Band 18, Eintrag 10

Tobias Crefeld tc-wasg at onlinehome.de
So Sep 10 22:23:31 CEST 2006


On Sun, 10 Sep 2006 14:10:15 +0200 "Florian Hoffmann"
<florian.hoffmann at intereasy.de> wrote:

> Was den Vorsitzenden einer Bank betrifft, so beruht dessen
> 1.000-faches Einkommen auf der Tatsache, dass sein Vertragspartner
> reich ist, große Umsätze tätigt, und in Folge dessen der Ertrag guter
> Entscheidungen, also guter Arbeit des Vorsitzenden, ein Vielfaches in
> Geld beträgt.

Nur am Rande: Die Gehälter der Manager bemessen sich an ihrem Erfolg
und nicht am Erfolg des Betriebs und werden unter Managern im Rahmen
der Umsatzerwartungen und manchmal noch einer inoffiziellen, internen,
relativen Gehaltshierarchie frei verhandelt. Eine Gehaltsvereinbarung
ohne Fixum ist völlig unüblich, eine Erfolgsbeteiligung beschränkt sich
auf positive Ergebnisse. 

Und so bekommt er das Geld natürlich auch, wenn er schlecht arbeitet.
Bei einer vereinbarten Erfolgsbeteiligung bekommt er bei schlechter
Arbeit und entsprechend schlechterem Betriebsergebnis vielleicht nur
noch 400 x mehr als die Kassiererin derselben Bank. Möglicherweise wird
er dann irgendwann gefeuert und muss von seinem Fallschirm (z.B.
12-monatige Weiterzahlung des Gehalts inkl. Dienstwagen mit Chauffeur)
leben. 

Möglicherweise geht die Bank sogar pleite und er muss vom Ersparten
leben, was aufgrund eines Fehlers der Kassiererin kaum passieren kann.
Mit dem Unterschied, dass ein solcher Fehler des vorsitzenden
Geschäftsführers einer Bank gleichzeitig die Kassiererin ihren Job
kostet und deren Erspartes ist halt "etwas" weniger.


> anschließend an alle zu gleichen Teilen ausbezahlt wird (z. B. 700
> Euro monatlich an Herrn Ackermann, der monatlich 300.000 Euro Steuern
> bezahlt, aber auch an die Haushälterin, die monatlich 200 Euro an
> Steuern bezahlt ), dann wird da bei beiden ein bisschen soziale
> Gerechtigkeit wiederhergestellt und die Absurdität der
> Zentralisierung und Monopolisierung der Wirtschaft sozial korrigiert.

Schön ausgedrückt!

Gruß,
 Tobias.



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