[Debatte-Grundeinkommen] Unter Nazi-Verdacht: die Ziele von Götz Werner? Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 20, Eintrag 19

axel.tigges at web.de axel.tigges at web.de
Mo Nov 6 17:08:43 CET 2006



 

Das ist ein wichtiges Thema, 

 

denn überall wo etwas Neues kommt, muss das natürlich genau beobachtet werden, vor allem wo wir durch den Nationalismus wissen, wie einfach es ist Massen zu begeistern, und dadurch in eine undemokratischen Richtung lenken zu können. 

 

Wir müssen uns dabei die Prinzipien des Nationalismus näher anschauen. Hiltler hatte deutlich in seinem Buch: Mein Kampf angedeutet, er wolle mehr Raum. Er hat die Arier als besondere Rasse gesehen, die mehr wert sind als andere Menschen, die er getreu im Jargon der Jahrhundertwende wie damals das Deutsche Reich die Hottentotten als Untermenschen bezeichnet haben, die nicht Arier, als Untermenschen bezeichnet, und da es einen großen Neidfaktor auf die Juden gab, waren sie nur seine Zielscheibe mit denen er die Deutschen instumentalisieren konnte. Heute versucht das George Bush Gott sei Dank vergeblich mit den Islamisten, den Kriegslüsternde gibt es noch viele, die nicht so leicht als Hitler zu erkennen sind. 

Da wir jedoch international als Bedrohung die Atomwaffe haben, und die durch keine "stärkeren Waffen" besiegt werden kann, bleibt uns nur noch der verbesserte Dialog und das praktiziert Götz Werner, sogar unter unfairen Angriffen von Linken und Politikern, die ihn nicht zu Wort kommen lassen möchten. Er ist Anthroposph und diese Gruppe war zu keiner Zeit kriegslüsternd, wie das auch die Ergebnisse der Waldorfschulen zeigen. 

 

Natürlich steckt in uns allen die Kampfeskraft gewinnen zu wollen, doch letztendlich geht es heute darum, unter Paradigmenwechsel, - dass wir erkennen wir leben im Krieg, in dem jeden Tag so viele Menschen verhungern, - können wir das mit einer größeren Dialogfähigkeit beenden. Jean Ziegler sagt ja, wir könnten heute 12 Milliarden Menschen ernähren, auch mit Hilfe der Technik, die uns viel Arbeit abgenommen hat. 

 

Ich möchte, wenn genauere Argumente von Linken, die einfach erfolgreiche Menschen, die für ein gutes Betriebsklima in ihrer Firma sorgen, in die rechte, ja faschistische Ecke stellen. Dann möchte ich wissen, welche wirklichen Motive hinter diesen Anklagen stehen? Ist es nur die blanke Angst, oder geht es hier um handfeste Interessen, so wie ja deutlich wird, das das Establishment schon seit 20 Jahren an der Ideologie Vollbeschäftigung festhält, obwohl sie sehen, wie immer mehr die Schere zwischen arm und reich auseinanderklafft, dafür sorgen ja die Apparate, wie auch das Zinseszinssystem. So frage ich zurück: Wer nicht im Hartz 4- Modell sitzt, was ja ungestraft von Götz Werner als offener Strafvollzug bezeichnet werden darf, darf der überhaupt die Stimme gegen den erheben, der das beenden möchte? Haben diese Menschen, schon ihr Einkommen mit denen geteilt, die heute dass Arbeitslosengeld II gekürzt gbekommen, wenn sie auch die teils unwürdige Arbeit nicht machen wollen oder können? Nach dem Grundgesetz sind wir in einer Art von Unterdrückung, die sich von Tag zu Tag mit Hilfe von Politikern verschärft. Das ist scheinbar notwenig, damit die Bürgerbewegung für das Modell Werner wächst, bedingungslos ausreichend grundbedürfsmäßig abgesichert zu sein. 

Wer das den Menschen in Ihrer Notlage nicht gönnt und immer noch behauptet, wer nicht arbeitet soll auch nicht essen, den verdächtige ich hiermit als Nazi, denn für ihn sind diese Menschen unwürdige Schmarotzer der Gesellschaft, und wer ich an den Nationalsozialismus erinnert, der weiß, so wurde früher mit vielen Menschen umgegangen, die eben nicht "hart wie Kruppstahl oder flick wie Wiesel" waren. 

 

Wir müssen immer schauen, in welcher Situation wir selber sind, suchen wir Feinde im Außen, könnte es sein, dass wir noch Feinde in uns haben, die unzufrieden sind, und daher von anderen Unzufriedenen instrumentalisiert werden können. 

Bei Götz Werner ist zu beobachten, die Menschen, die in seinen Filialen einkaufen, sind zufrieden. Er passt auf, dass ihm nicht zuviel von der Pharmaindustrie unterkommt, und legt wert auf Kontinuität und auf biologische Produkte und zuvorkommende Kundebetreuung, als auch ein gutes Klima unter den Mitabeitern. Wie sieht das denn in anderen Konsumketten aus? Warum trauen sich die Gebr. Aldi noch nicht sich für das bGE ala Werner einzusetzen? Ja, es könnte sein, dass ihnen die Mitarbeiter weglaufen, so wie es der Firma Schlecker bestimmt gehen würde. Wer sind denn die Erbfeinde des bGE? Doch vor allem die Waffen- und Pharmaindustrie, weil sie dann weniger gebraucht würden, wenn die Menschen an der Basis mehr in Dialog treten würden, und nicht auf Autoritäten schauen, die sie heute entmachtet haben und ihnen die Hucke volllügen: Deutschland wird am Hindukusch verteidigt (Struck) 

 

So ist genau die Umkehrung aktuell, jeden Tag, wo wir nicht aktiv für dies bGE sind, ist ein Tag, der die Schere zwischen arm und reich vergrößert, und damit Hasspredigern die Chance gibt, ihr Süppchen zu kochen. Hitler wäre doch nie an die Macht gekommen, wenn er nicht von Henry Ford, Rockefäller, IG-Farben und anderen Großkonzernen unterstützt worden wäre. Hier passiert heute das Gegenteil, reiche Leute, unterstützen Stiftungen die sich um die AIDS- und Malaria-Hilfe in Afrika kümmern, wie Bill Gates und Warren Buffet, und sogar ein Pharmakonzern fördert in Österreich einen Anarchisten wie Patch Adams, dem dort Spaßkliniken gebaut und geschenkt werden, wo dieser Arzt und Anarchist, die Menschen kostenlos auf Tauschbasis mit Lachen, Tanzen, Musik und Umarmen heilen will, was ihm die Neurowissenschaftler beweisen, dass das möglich ist. 

So kommt durch das bGE etwas ganz Neues auf uns zu mehr Regionalisierung, mehr Eigenverantwortung, weniger Führerschaft, weniger Apparat, doch das waren die Insignien des Faschismus, somit weiß ich nicht, woher die Verdächtigungen gegenüber Götz Werner kommen können? 

mit vielen Grüßen 

Axel Tigges

 

 

nun zu meinem anliegen:<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" /><o:p></o:p>

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Debatte "Bedingungsloses Grundeinkommen"<o:p></o:p>

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Auffällig und ziemlich aggressiv wird die Idee von Prof. Werner aus <o:p></o:p>

linken Kreisen auch von etlichen PDS- und WASG-AnhängerInnen massiv <o:p></o:p>

abgelehnt und z. T. schwere Vorwürfe erhoben. Dabei werden immer wieder <o:p></o:p>

folgende Behauptungen als Hauptargumente angeführt:<o:p></o:p>

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1.)<o:p></o:p>

Mit dem Konzept von Prof. Werner bestünde heimlich die Absicht, den <o:p></o:p>

Sozialstaat und seine Errungenschaften völlig zu demontieren bzw. <o:p></o:p>

abzuschaffen, und dies sei nur das eigentliche Ziel dahinter stehender <o:p></o:p>

kapitalistischer Unternehmer-Verbände und -Interessen, die dies über die <o:p></o:p>

verführerische Konstruktion und Einführung des bedingungslosen <o:p></o:p>

Grundeinkommens erreichen wollen.<o:p></o:p>

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2.)<o:p></o:p>

Die Nazis würden diese Idee ebenfalls zur Durchsetzung ihrer Interessen <o:p></o:p>

übernehmen und dadurch weiteren Zulauf erhalten. Schon deshalb sei die <o:p></o:p>

ihrer Ansicht nach ziemlich kritiklose Begeisterung für diese Idee <o:p></o:p>

höchst gefährlich und daher grundsätzlich abzulehnen. Das große <o:p></o:p>

Interesse an dieser Idee und die offensichtlich entstandene Dynamik <o:p></o:p>

wollen die GegnerInnen gerne "entschleunigen", wie mir geantwortet wurde.<o:p></o:p>

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Beide Argumente sind bei kritischer Betrachtung nicht einfach von der <o:p></o:p>

Hand zu weisen, und wenn sie nicht in der weiteren Debatte vollkommen <o:p></o:p>

und überzeugend ausgeräumt werden, neben etlichen anderen riskant <o:p></o:p>

erscheinenden Teilaspekten, könnte die Idee von Prof. Werner bei der <o:p></o:p>

Mehrheit der Bevölkerung auf noch mehr Ablehnung stoßen und im Sande <o:p></o:p>

verlaufen.<o:p></o:p>

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Ich warne davor, die Argumente der GegnerInnen zu ignorieren oder sie <o:p></o:p>

irgendwie abzutun.<o:p></o:p>

Wenn darauf nicht hinreichend reagiert und geantwortet wird, kann die <o:p></o:p>

Idee von Prof. Werner keine erfolgreiche Akzeptanz in der Bevölkerung <o:p></o:p>

erlangen. Bei aufkommenden Zweifeln und Widerständen muss darauf <o:p></o:p>

sachlich und vor allem verständlich eingegangen werden.<o:p></o:p>

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Daher wäre ich dankbar, wenn ich insbesondere zu den o.g. beiden <o:p></o:p>

Argumenten die Meinung und Haltung anderer InteressentInnen erfahren <o:p></o:p>

könnte und bitte herzlichst um regen Gedanken- und Meinungsaustausch.<o:p></o:p>

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Schöne Grüße<o:p></o:p>

Detlef Unger, Berlin<o:p></o:p>

 
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