[Debatte-Grundeinkommen] kleine Schritte

Matthias Dilthey info at psgd.info
So Nov 5 14:32:47 CET 2006


Lieber Carsten Benecke,

Du schreibst: "Wenn man vom ersten Euro an die Hälfte von dem was man verdient 
behalten kann, würde sich dies auch viel schneller lohnen."

Und darin liegt der Trugschluß.

Mit der Althaus-Krücke MÜSSEN sich die jetzigen ALGII-Empfänger auf Biegen und 
Brechen um Zuverdienste kümmern.
Das bedeutet, daß einige Millionen Menschen JEDEN Job zu JEDER BEDINGUNG 
annehmen müssen.

Das bedeutet, daß die Löhne (für etliche Arbeiten) auf ca. 3,-- Euro brutto 
einbrechen werden und man trotzdem gezwungen ist, diese Arbeiten anzunehmen.
Das zieht natürlich auch heute noch ordentlich? bezahlte Jobs mit in die 
Abwärtsspirale. 


Darauf baut das Althaus-Konzept.

Matthias Dilthey

Am Sonntag, 5. November 2006 14:08 schrieb Carsten Benecke:
> Liebe Ines Eck,
>
> auch ich bin der Ansicht, dass 600 Euro reichlich wenig sind. Aber es wäre
> doch ein Anfang. Und meine Situation z.B. (ich lebe zurzeit von Hartz4)
> würde sich aus verschiedenen Gründen verbessern. Dass die Stigmatisierung
> als „Arbeitsloser“ wegfallen würde, ist dabei für mich noch der geringste
> Punkt. Der Druck durchs Arbeitsamt würde entfallen, was in meinem Fall
> einiges an Energie freisetzten würde. Am wichtigsten scheint mir aber, dass
> es viel leichter wäre etwas hinzuzuverdienen. Wenn man vom ersten Euro an
> die Hälfte von dem was man verdient behalten kann, würde sich dies auch
> viel schneller lohnen. Das wir auch nach Einführung eines solchen
> Bürgergeldes ein Gerechtigkeitsproblem haben würden, liegt auf der Hand.
> Aber es wäre ein Fortschritt. Wollen wir alle Fortschritte die wir erringen
> können vom Tisch wischen, weil wir gleich alles auf einmal wollen?
>
> Noch kurz eine allgemeine Bemerkung zu den Umgangsformen auf dieser
> Mailingliste: Ich finde jede Form von Beleidigung und Unterstellung (zum
> Beispiel über Lebensgewohnheiten wie Fernsehen) kontraproduktiv. Es mag
> sich gut anfühlen Dampf abzulassen. Wir sollten uns aber klarmachen, dass
> wir damit die Möglichkeit unseres Gegenüber verringern unsere Argumente zu
> hören. Ich wünsche mir das Respekt die Grundlage unseres Umgangs ist.
>
>
> mit Besten Grüßen
>
> Carsten Benecke



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