[Debatte-Grundeinkommen] (Fwd) Listen Moderation

Wolfgang Strengmann-Kuhn strengmann at t-online.de
So Jun 25 18:57:15 CEST 2006


zur Kenntnis und zum Nachdenken.
In der letzten Zeit haben sich relativ viele Leute von dieser Liste abgemeldet.
W.S-K

------- Forwarded message follows -------
From:           	"Brigitte Oehrlein" <br.oehrlein at t-online.de>
To:             	"Wolfgang Strengmann-Kuhn" <strengmann at t-online.de>,
	"Katrin Mohr" <katrin.mohr at berlin.de>
Subject:        	Listen Moderation
Date sent:      	Sun, 25 Jun 2006 17:41:36 +0200


Hallo Ihr Zwei,

nach einer längeren Diskussion während unserer letzten NL-Redaktionssitzung,
über die Notwendigkeit einer geregelten Moderation der Debatten-Grundeinkommens-Liste, bat Robert mich vorhin, Euch meine Erkenntnisse aus meiner attac-Erfahrung
einmal mitzuteilen.

Dem will ich gerne nachkommen, da mich die Überlegung beschäftigt, mich aus
der Liste abzumelden.

Unmoderierte, zumindest nicht streng moderierte Listen führen fast immer
irgendwann dazu, daß genau die wirklich Interessierten sich abmelden,
da ihre zahlreichen Aktivitäten es nicht zulassen, sich von dem Geschwätz unausgelasteter Listenteilnehmer vollmüllen zu
lassen.

Aufgrund meiner vielen attac-Aktivitäten bin ich Abonnent zahlreicher Listen,
die mir täglich mehr als 100 Mails zusenden.
Nur das Aussortieren der Mails, die einzig dem Sinn dienen, die Langeweile bzw. innere Leere ihre Absender zu verdrängen,
frißt täglich 30-60 Minuten Zeit.
Da mir meine Zeit zu kostbar ist, ging ich dazu über, Listen, die unzureichend moderiert sind einfach abzumelden.
Bei attac führt das häufig zu Protest, da die Ansicht vorherrscht, so werden wichtige Debatten versäumt.
Ich aber vertrete die Auffassung, unmoderierte oder zu großzügig moderierte
Listen seien eine Zumutung für die Listenabonnenten.

Wer kann denn Interesse haben, persönlichen Auseinandersetzungen weniger
Einzelner zu folgen?

Bei attac sammelten wir die Erfahrung,
nicht ausreichende Moderation führt stets irgendwann zu einer Abmeldeflut,
womit die Bedeutung der Liste zur Bedeutungslosigkeit wechselt.

Eine nach klar festgelegten Kriterien geführte Moderation dagegen
zieht stets das Anwachsen der Bedeutung einer Liste nach sich.
Einfach, da es Sicherheit gibt, auf der Liste finden sich ausschließlich interessante, weiterbringende
Beiträge.

Die wesentlichen Kriterien betreffen folgende Regeln:
-Kein Teilnehmer darf mehr als drei Beiträge pro Woche senden!!!
-Persönliche Konflikte und Auseinandersetzungen finden keinen Platz
-Inhalte müssen erkenntlich sein, ihre Begründung nachvollziehbar
-Sinn ist die Vermittlung nachvollziehbarer Argumente für oder gegen einen
politischen Standpunkt
-Persönliche Behauptungen sind unzulässig
  solange sie nicht durch aussagekräftige Hinweise unterstützt werden
-Jede Mail muß sich dem Thema der Liste zuwenden
-irrationale Aussagen werden abgelehnt
 genauso wie jegliche Form rassistischen, sexistischen oder totalitären
Inhalts

So eine Aufzählung ist selbstverständlich variabel, muß aber jedem
zugänglich sein.
Ein Listenmoderator geht damit eine schwierige Aufgabe ein,
da er sich immer der Unzufriedenheit mindestens des Senders der abgelehnten
Mail aussetzen muß.
Mitunter führt das zu harten Auseinandersetzungen, das müßte im Vorwege klar
sein.
Bei attac aber machten wir die Erfahrung, die Dankbarkeit für Konsequenz
überwiegt bei weitem.
Viele Listen wurden auf diesem Wege zu einem wichtigen Arbeitsinstrument.
Desöfteren wählen wir den Weg, eine moderierte und eine unmoderierte Liste
zu dem selben Thema einzurichten.
So finden auch die Menschen, die nicht wissen wohin mit ihrer Zeit,
einen Platz sich auszutoben.

Ich hoffe sehr, es wird eine Lösung gefunden,
die sinnvolle Arbeit und einen befriedigenden Informationsfluß zuläßt.
Ich weiß zumindest von einem aktiven Mitglied der ersten Stunde,
das sich vor langer Zeit aus der Debattenliste abmeldete,
dem bestimmte Infos dadurch fehlen.
Ganz sicher ist er nicht der Einzige.

Herzliche Grüße
Brigitte

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