[Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen - fürsVegetieren?

lothar walczak lwalczak at gmx.de
Fr Jun 23 19:55:38 CEST 2006


Hallo
Erstaunlich, wie man so rechnen kann...
Wenn ich 1500 durch 1,5(50%MWSt) rechne kommen da 1000 Euro raus. Und  
dass die Gesundheitsleistungen für alle umsonst (steuerfinanziert) sein  
sollen, wurde auch schon mal erwähnt. Rentenbeiträge werden dann auch  
nicht mehr fällig, es sei denn man will im Alter mehr als das  
Grundeinkommen haben.
Also, vielleicht erst mal nachrechnen, bevor man die Leute in Grund und  
Boden stampft!

Ansonsten stimme ich dem voll zu, dass ca.1000 Euro bei billiger  
Krankenkasse das Minimum ist. (in Hannover und Berlin z.B. - in München  
sind 1000 Euro wegen der hohen Mieten schon zu wenig)
Lothar

Am 23. Jun 2006 um 12:03 schrieb llx at infocity.de:

> Hi,
>
> dazu:
>
> Im Modell von Götz Werner bleiben dem einzelnen infolge der hohen
>
> Mehrwertsteuer bei 1500 Euro etwas mehr als 720 Euro.
>
> Das ist nicht viel, aber wir könnten damit überleben.
>
> Sowenig Kohle wie 720 Euro interessiert uns als Hartz IV-Empfänger  
> überhaupt nicht, denn wir haben jetzt mehr und müssen hungern. Denn  
> 345 Euro Regelleistung plus 360 Euro angemessene Kosten der Unterkunft  
> nach kommunaler Richtlinie Berlin für eine Einzelperson ergeben 705  
> Euro. Außerdem werden für jeden Alg II-Bezieher zirka 140 Euro für die  
> Kranken- und Pflegeversicherung und 78 Euro für die Rentenversicherung  
> monatlich gezahlt. Das sind ohne die o.g. Zuschläge 923 Euro. Und hat  
> jemand noch einen Mehrbedarf (bis 60 % der RL) oder einen befristeten  
> Zuschlag (bis zu 160 Euro im Monat), liegt er weit über dem  
> kümmerlichen Angebot von 720 Euro von dem dann kein eigenes Leben mehr  
> möglich ist. Oder sollen wir zu fünft in einer 80 m²-Wohung wohnen,  
> uns zum Schlafen in den Teppich einrollen und uns an die Wand stellen  
> oder während des Schlafes ersticken, weil die Kubikmetergröße der  
> Räume zu klein ist, damit mehrere Luft bekommen? In den Mietskasernen  
> ab 1920 in Berlin sind wegen solcher solcher Wohnraumüberbelegung  
> massenhaft kleine Kinder stickt oder erdrückt worden.
>
> Also was soll der Unsinn mit 720 Euro? Wenn Ihr mit Eurer  
> Ahnungslosigkeit Leute im Arbeitslosengeld II noch mehr demütigen  
> wollt, tretet doch in die CDU ein und nehmt Götz Werner gleich mit.  
> Solchen kommunitaristischen Askesediskurse nach dem Muster von Malthus  
> könnt Ihr stecken lassen. Damit kann niemand auch überleben wie der  
> Massenversuch mit mehr als 7 Mllionen Menschen in Arbeitslosengeld II  
> seit 2005 gerade zeigt.
>
> Das wir für eine bedarfsgerechte Höhe kämpfen müssen, um die  
> politischen Kräfte zu einer von uns getragenen Entscheidung im  
> Deutschen Bundestag zu bringen, wissen wir schon lange. Bisher ist es  
> nur so, dass die Forderungen von Erwerbslosen und  
> Sozialhilfebziehenden von der Masse der Beschäftigten nicht  
> unterstützt werden. Viele fabulieren einfach theoretisch mal so herum,  
> wieviels denn sein darf.
>
> Freiberufler und Selbständige sagen, dass das Minimale, was sie  
> brauchen, um eingeschränkt über die Runden zu kommen und gerade noch  
> so arbeiten zu können, seit Mitte 2005 1000 Euro im Monat sind -  
> wohlgemerkt bei einem Mindestkrankenkassenbetrag bei der  
> Künstlersozialkasse - nicht beim normelen Mindestsatz für Selbständige  
> von 275 Euro im Monat plus Rentenversicherungsbeitrag.
>
> Begründete Forderungen zur Höhe des bedingungslosen Grundeinkommen  
> gibt es bei den Erwerbslosen- und Sozialhilfeorganisationen in der BRD  
> seit vielen Jahren und ihr könnt da gerne nachfragen. Insgesamt mit  
> Leben, Wohnen, Krankenkasse gibt es keine Forderungen unterhalb von  
> Tausend Euro.
>
> Rena
>
> Am Freitag, 23. Juni 2006 09:10 schrieb carl.jaegert at gmx.net:
>
> > Mir scheint diese Diskussion nicht den Kern zu treffen.
>
> >
>
> > Wenn Götz Werner als Grundeinkommenshöhe 1.500EUR fordert, ist das  
> erst
>
> > mal eine politische Aussage, die provozieren soll. Er hat auch schon  
> andere
>
> > Beträge genannt. Und er weiß natürlich auch, dass er nicht  
> derjenige
>
> > ist, der über die Höhe entscheidet.
>
> >
>
> > Eine Aussage heute kann sowieso immer nur die Sache illustrieren und  
> die
>
> > Diskussion anregen. Sie wird dann entschieden werden müssen, wenn  
> es an
>
> > der Zeit ist. Und dann aus den Rahmenbedingungen - und dem  
> Rechtsempfinden
>
> > - jener Zeit.
>
> >
>
> > Die Höhe des Grundeinkommens ist eine *rechtliche* Frage und muss  
> daher
>
> > eben auf rechtlicher Ebene entschieden werden. Damit ist der heutige  
> Ort
>
> > für diese Entscheidung der Bundestag. In der Hand der parteilichen
>
> > Parteien sehen wir diese Entscheidung aber nicht so gern. Deshalb  
> müssen
>
> > wir uns jetzt das Instrument aufbauen, um zu gegebener Zeit als freie
>
> > Menschen - aus einem Gemeinwohl-Gedanken heraus - auch diese  
> Entscheidung
>
> > über die Höhe eines Grundeinkommens selber *entscheiden* können.
>
> > Rechtlich verbindlich. Durch Volksentscheid.
>
> >
>
> >  
> http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp? 
> PetitionID=1
>
> >50
>
> >
>
> > Heute darüber zu diskutieren, ob das Grundeinommen 100EUR höher  
> oder
>
> > niedriger sein soll, halte ich für Kräftevergeudung. Und auch Götz
>
> > Werner befürwortet nicht ein Vegetiereinkommen sondern ein  
> Grundeinkommen,
>
> > durch das die kreativen Kräfte jedes Einzelnen freigesetzt werden  
> können.
>
> > Wie hoch in Zahlen und unter welchen steuerlichen Rahmenbedingungen  
> dies
>
> > sein muss, diese Frage steht doch heute gar nicht auf der  
> Tagesordnung.
>
> >
>
> > Schönen Gruß,
>
> > Carl Jaegert
>
> >
>
> >
>
> > -------- Original-Nachricht --------
>
> > Datum: Thu, 22 Jun 2006 19:09:23 +0200
>
> > Von: "lächelnjetzt" <axel.tigges at gmx.de>
>
> > An: ines.eck at textlandschaft.de
>
> > Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen -  
> fürsVegetieren?
>
> >
>
> > > Liebe Ines Eck
>
> > >
>
> > > das ist eine Milchmädchenrechnung.
>
> > >
>
> > > Ein Handwerksmeister erhebt heute für eine Arbeitsstunde 50 Euro  
> und
>
> > > zahlt seinem Arbeiter 12 Euro pro Stunde, wenn alle seine Steuern  
> und die
>
> > > Steuern für seinen Facharbeiter wegfallen, so braucht er noch  
> für sich
>
> > > z.B. zusätzlich 12 Euro, an Betriebsmittel und Gewinn. So kommen  
> auf 24
>
> > > Euro 50% Mehrwertsteuer und so kann er künftig seine Arbeit für  
> 36 Euro
>
> > > anbieten statt für 50 Euro, so kannst Du in diesem Fall Dein  
> Bürgergeld
>
> > > als noch weiter erhöht ansehen und nach der Milchmädchenart  
> kämst Du
>
> > > auf 1920 Euro. Und überhaupt kann er dann seinem Facharbeiter
>
> > > möglicherweise besser entlohnen, weil die Menschen wieder Geld  
> haben,
>
> > > Dienstleistungen auf reguläre Weise in Anspruch zu nehmen, ohne  
> als
>
> > > Schwarzarbeiter arbeiten zu müssen, weil der Verbraucher sich die  
> hohen
>
> > > Handwerkerkosten garnicht mehr leisten kann. Welcher Hartz IV -
>
> > > Empfänger kann das denn heute, und bei dem Modell der GRÜNEN  
> ändert
>
> > > sich das auch nicht, somit ist das ein völlig unsoziales Modell,  
> wa
>
> > > s nur priviligierte GRÜNE fördern soll. Das ist alles nur  
> Veraschung
>
> > > oder nicht wirklich durchdacht. Wie das bei Waren ist, die aus  
> China
>
> > > kommen, weiß ich noch nicht, doch auch die Zulieferer wie  
> Großhändler,
>
> > > Transportunternehmer müssen ja hohe Steuerabgaben leisten,  
> alleine auf
>
> > > Genussmittel liegen manchmal sehr hohe Steuern, die dann auch  
> wegfallen
>
> > > würden. So wird der Kaufpreis kaum höher liegen als heute in der  
> Regel
>
> > > eher niedriger.
>
> > >
>
> > > herzlichen gruß
>
> > > axel tigges
>
> > >
>
> > > > Die Kritik richtete sich gegen das Modell der Grünen.
>
> > > > Danke für Ihre Beiträge.
>
> > > >
>
> > > > Im Modell von Götz Werner bleiben dem einzelnen infolge der  
> hohen
>
> > > > Mehrwertsteuer bei 1500 Euro etwas mehr als 720 Euro.
>
> > > > Das ist nicht viel, aber wir könnten damit überleben.
>
> > > >
>
> > > > Ein wesentliches Problem unserer Gesellschaft ist die mangelnde
>
> > > > Solidarität:
>
> > > > Die Menschen nehmen Arbeitsleistungeninteressiert in Anspruch und
>
> > > > geben
>
> > >
>
> > > 0
>
> > >
>
> > > > Cents, wir und andere müssen Rechnungen bezahlen wie jeder  
> andere
>
> > >
>
> > > auch...
>
> > >
>
> > > > Herzlich ines eck
>
> > > >
>
> > > > Herzlich ines eck
>
> > > > -----Ursprüngliche Nachricht-----
>
> > > > Von: "lächelnjetzt" [mailto:axel.tigges at gmx.de]
>
> > > > Gesendet: Mittwoch, 21. Juni 2006 07:19
>
> > > > An: ines.eck at textlandschaft.de
>
> > > > Cc: Debatte-Grundeinkommen at Listen.Grundeinkommen.De
>
> > > > Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen -  
> fürsVegetieren?
>
> > > >
>
> > > >
>
> > > > Liebe Ines!
>
> > > > Danke für den Link: Anwälte gegen Hartz IV.
>
> > > > Es gibt kein Hauptproblem, wenn jeder mindestens 1400 Euro
>
> > >
>
> > > Grundeinkommen
>
> > >
>
> > > > erhält und nicht mehr von irgendwem gegängelt werden kann,  
> außer der
>
> > > > Mehrwertsteuer die das BGE ermöglicht, keine Steuer mehr, Prof.  
> Götz
>
> > > > Werner
>
> > > > ist wie Prof. Joseph Beuys ein Anthroposoph, der sagte: Jeder  
> ist ein
>
> > > > Künstler und daraus entwickelt sich das Neue und nicht aus den  
> alten
>
> > > > Vorstellungen und Privilegien von denen die heute ein weitaus  
> höheres
>
> > > > "Bürgergeld" erhalten. Nach dem großen Crash wenn Euro und  
> Dollar im
>
> > > > Wert
>
> > > > von 1/40 gekürzt wird, wird alles anders sein. Was wird hier  
> über
>
> > > > Möglichkeiten diskutiert, die keine Potenz haben können, weil  
> einige
>
> > >
>
> > > auf
>
> > >
>
> > > > Grund ihrer heutigen Privilegien Vorstellungen von oben nach  
> unten
>
> > > > durchdrücken wollen? Ein Künstler ist frei von diesen  
> Meinungen, die
>
> > > > meistens mit unserer Natur nichts zu tun haben, die ist eben  
> wunderbar
>
> > >
>
> > > und
>
> > >
>
> > > > inviduell und gehorcht doch inneren Gesetzen, die wir nicht  
> einmal
>
> > > > definieren müssen.
>
> > > >
>
> > > > axel tigges
>
> > > >
>
> > > > > Guten Tag
>
> > > > >
>
> > > > > Das Hauptproblem Eurer Konzeption ist,
>
> > > > > daß Ihr nicht bedenkt,
>
> > > > > daß Millionen Menschen zur Zeit im Sozial-, Kulturbereich und  
> der
>
> > > >
>
> > > > freien
>
> > > >
>
> > > > > Wirtschaft arbeiten und als Arbeitslohn nur Arbeitslosengeld2
>
> > > > > erhalten
>
> > >
>
> > > -
>
> > >
>
> > > > > können.
>
> > > > > Daran wird ein Grundgehalt statt Arbeitslosengeld2 nichts  
> ändern.
>
> > > > > Ein Grundgehalt sollte kein Vegetieren, sondern ein weitgehend  
> frei
>
> > > > > bestimmtes Arbeiten ermöglichen.
>
> > > > >
>
> > > > > Eine Grundsicherung muß die Absicherung von Arbeitskosten
>
> > > >
>
> > > > beinhalten!!!!
>
> > > >
>
> > > > > Das
>
> > > > > heißt: Grundsicherung von 345 Euro (plus  
> Mehrwertsteuererhöhung),
>
> > > > > Mietkosten
>
> > > > > und 160 Euro Arbeitsaufwandsentschädigung ist das absolute
>
> > > > > kulturelle Existenzminimum, das in einem  
> gesamtgesellschaftlichen
>
> > > > > Interesse ist.
>
> > > > >
>
> > > > > www.anwaelte-gegen-hartz4.de
>
> > > > > Herzlich ines eck
>
> > > > > 01729544859
>
> > > > > www.textlandschaft.de words pictures sounds
>
> > > >
>
> > > > --
>
> > > >
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>
> > > kapellenweg 4
>
> > > A-4865 nußdorf
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> > > tel. 0043 7666 20900
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