[Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung

Sabrina sabrinaherrmann1 at gmx.net
Mi Jul 19 13:31:33 CEST 2006


Hallo Frau Horster,
hallo Liste,

ich nutze Ihre mail als Rahmen für einen Aspekt, den ich in den 
Diskussionen dieser Liste so noch nicht wiederentdeckt habe - 
verständlicherweise, da die Entwicklung und Diskussion eines tragbaren 
Modells ein wichtiger pragmatischer Schritt ist.
Ebenso wichtig, denke ich, ist aber auch die Verbreitung der Idee an 
sich, die teils schon von verschiedensten Initiativen in Angriff 
genommen wird.
Hierzu eine Frage an die Mitglieder dieser Liste:

Dass Wirtschaft und Politik sich die Thematik "Grundeinkommen" zu Nutze 
machen, verfälschen etc. liegt sicherlich auch daran, dass die 
Möglichkeit eines BGE in der Bevölkerung noch nicht sehr verbreitet 
ist.(Das geht los mit Verwirrungen hinsichtlich des 
Begriffsinstrumentariums.)
Wenn man mit Menschen auf ganz informeller Ebene darüber spricht, zeigt 
sich, dass kaum jemand wirklich Bescheid weiß. Darüber hinaus spiegeln 
sich in den Reaktionen aber auch - ich sage mal - Grundhaltungen wieder, 
die ich grob mit "konservativer" und "progressiver" Wertehaltung bzw. 
Weltanschauung bezeichnen möchte.
Gibt es in diesem Bereich schon Studien? Also Sozialforscher / Institute 
/ Initiativen, welche das Konzept des BGE nicht volkswirtschaftlich 
betrachten, sondern (qualitativ) mit der sozialen Mikroebene, also der 
"Lebenswelt-Anschauung" der Bürger in Verbindung bringen?


Es wäre sehr nett, wenn mir jemand dazu einige Hinweise geben könnte.
MfG,
Sabrina Herrmann



KarenHorster at web.de schrieb:
> Sehr geehrte Frau Oehrlein
> 
> Eine Antwort auf Ihren Einwand erübrigt sich meiner Ansicht nach aber ich bestätige Ihnen gerne, dass ich zu den gleichen Resultaten, wie Sie gelangt bin. Entweder will man das nicht wahrhaben oder ich weiss nun nicht, warum diese Faktoren nicht angegangen werden.
> 
> Wenn das bedingungslose Grundeinkommen als Subventionierung der Unternehmen dienen soll und die Mindestlohnlimite auch untergraben wird, dann ist die Grundeinkommen-Befürwortung zu einem Pro-Unternehmen-Fond geworden. 
> 
> Der Hinweis von Robert Ulmer betr. des Kongresses Solidarische Ökonomie (ich hatte im Debatte-Forum danach gefragt, ob man was wisse), ist ein wertvoller Hinweis. 
> Man sollte sich Kräfte suchen, um eigene wirtschaftliche Zusammenhänge aufzubauen. (Ich meine damit aber nicht zurück zum Tauschhandel und dergleichen oder Kreation von Zusammenhängen im Rahmen/Schutz von esoterischen oder weltanschaulichen Zirkeln.)
> Man kann an diesem Kongress teilnehmen und den TeilnehmerInnen die Idee des Grundeinkommens - wie sie ursprünglich entstand - verdeutlichen. Vielleicht können Sie hingehen, ich wohne leider zu weit weg.
> 
> Ich sehe - wie ich es schon einmal ausgeführt habe - keine wirkliche Chance für ein existenzsicherndes bedingungsloses Grundeinkommen mehr. Die Wirtschaft und deren Exponenten vereinnahmen diese Idee bereits zu ihrem Vorteil und die entsprechenden politschen Parteien werden diese Vereinnahmung vorantreiben. Lange waren sich linke und aufklärische Kreise untereinander uneinig, ob sie überhaupt die Idee des Grundeinkommens befürworten wollen und sollen. Ob nicht alle unbedingt und zwinglich arbeiten gehen sollen, obwohl es gar nicht Arbeitsplätze für alle gibt und ob man nicht dies oder jenes tun solle. Der Fetisch Arbeit stand drohend im Raum. Diese Uneinigkeit haben inzwischen andere zu ihrem Vorteil ausgenutzt. Begangene Versäumnisse lassen sich nun nicht einfach so wegräumen. Den Tenor übernehmen nun schon andere, wie das Grundeinkommen und was für eines nun verwirklicht werden soll. Sie sehen, ich beurteile die Entwicklung schon rabenschwarz, aber die deutliche Zeichen 
sind nicht zu übersehen.
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> Freundliche Grüsse
> 
> Karen Horster
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