[Debatte-Grundeinkommen] Vermischtes zu meiner KritikamWernerschen GE

Brigitte Oehrlein br.oehrlein at t-online.de
Di Jul 18 22:35:35 CEST 2006


Wer jetzt 1200,-€ verdient,
würde nach Einführung eines GE von 750,-€,
noch 450,-€ verdienen.
Das wäre ein Stundenlohn bei 40 Arbeitsstunden/Woche
von weniger als 4,-€.
Hier zeigt sich, warum ein GE, das nicht existenzsichernd ist,
so gefählich ist.
Bei einem existenzsicherndem GE würde jeder Arbeitnehmer dieses Lohnniveau ablehnen.
Reicht das GE aber nicht zum Nötigsten, 
würde der Wirtschaft, der Niedriglohnsektor subventioniert.
Das dürfen wir nicht zulassen!
Im Übrigen:
Die Abschaffung des Umverteilungsinstrumentes Steuern,
wie Werner es fordert, 
führte dazu, die Schere zwischen arm und reich immer größer werden zu lassen.
Kann das das Ziel eines GE sein?

fragt 
Brigitte Oehrlein
 
  -----Ursprüngliche Nachricht-----
  Von: debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de]Im Auftrag von Volker Brandl
  Gesendet: Dienstag, 18. Juli 2006 20:42
  An: grundeinkommen
  Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Vermischtes zu meiner KritikamWernerschen GE


  Hallo Frau Oehrlein!

  Jetzt ist klar, was Sie meinten. Dass ich nicht verstanden haben, lag vielleicht nicht nur an einer der Sommerhitze geschuldeten Begriffsstutzigkeit, sondern auch an einer mißverständlichen Formulierung. 

  Statt: Wer wäre denn so bescheuert, für umsonst zu arbeiten?

  hätte es vielleicht heißen sollen: 

  "Wer wäre denn so bescheuert zu arbeiten, wenn er die gleichen Einkünfte erhielte,  ohne zu arbeiten!"

  Abgesehen davon, gilt Ihr Satz ja eh nur für eine Minderheit: Würde nämlich ein Wernersches GE von 750 Euro ausgezahlt, hätten natürlich alle diejenigen mit höheren Einkünften als 750 Euro (das sind die meisten abhängigen Erwerbstätigen),   falls sie nicht arbeiteten, geringere Einkünfte - nämlich von nur 750 Euro! Für all diese lohnte sich Arbeit also schon, genau so wie so wie bisher! 

  Mit freundlichen Grüßen!   Volker Brandl 
    ----- Original Message ----- 
    From: Brigitte Oehrlein 
    To: Volker Brandl ; grundeinkommen 
    Sent: Monday, July 17, 2006 9:38 AM
    Subject: AW: [Debatte-Grundeinkommen] Vermischtes zu meiner Kritik amWernerschen GE


    Mir ist nicht klar, warum selbst die Befürworter eines bGE nicht verstehen,
    was meine Kritik beinhaltete, da es den wesentlichen Punkt eines bGE darstellt.
    In dem Beispiel bekommt jeder qua Existenz 750,-€, gleichgültig ob er arbeitet oder nicht.
    Die Kritik, die ich im Übrigen teile, war nun, hatte jemand zuvor ein Arbeitsgehalt von 750,-€,
    bekäme er nach dem Modell Werner trotz bGE und trotz Arbeit weiterhin nur 750,-€ ausgezahlt.
    So würden die Unternehmen subventioniert.
    Das aber ginge so nicht auf, ist meine Behauptung, da die Arbeitnehmer schlicht ihre Arbeit an den Nagel hängen würden,
    schließlich bekämen sie die 750,-€ auch ohne Arbeit.
    Wollen die Untermehmer ihre Produktion aufrecht erhalten, wären sie gezwungen, einen wesentlich höheren Arbeitslohn zu zahlen.

    Grüße
    Brigitte Oehrlein
-------------- nächster Teil --------------
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