[Debatte-Grundeinkommen] KREATIVITÄTS-SCHUB durch ein BGE

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Fr Dez 22 18:36:57 CET 2006


Hallo Axel,
 
auch ich widerspreche Dir, dass die Auswirkungen von dem was YUNUS (und inzwischen auch viele andere für insgesamt 100 Mio Familien) tun - und was ein BGE bei uns bewirken kann - nicht vergleichbar ist. Im Bereich Kreativitäts-Schub auf alle Fälle!
 
Bei beiden geht es darum den Menschen Angst vor der nächsten Zukunft zu nehmen.  Wo steht denn geschrieben - oder wo sind die Erfahrungen - dass bei uns den Menschen erst dann "die Angst" genommen ist, wenn sie vollversorgt im Schlaraffenland leben?   Ich kann aus eigener Erfahrung mit der sich von unten her machtvoll bildenden solidarischen alternativen Ökonomie (SoAlÖk) berichten, dass allein bei uns in unserer organisierten Nachbarschaftshilfe (oNa) einer Kleinstadt sechs Ich-AGs florierende Dienstleister geworden sind mit zunehmend auch Kunden in der "normalen"? Wirtschaft. Viele andere GeHA(r)TZ-IVteilten können durch diese "oNa" viel besser über die Runden kommen.
 
Man / frau stelle sich mal bitte vor, wie das aussehen könnte, wenn z.B. pro Nase Erwachsener 600+200 und pro Nase Kind je 300+200 BEDINGUNGSLOS ausbezahlt würden, (siehe auch Ulmer LINK unten).  Ein fast unvorstellbarer Kreativitätsschub würde ausgelöst werden, egal ob in der "SoAlÖk" oder der "normalen"? Wirtschaft.  
 
Es ist ganz einfach festzustellen:  Kaprizieren wir uns doch nicht auf irgendwelche "Endstufen" zum Sankt-Nimmerleins-Tag - nehmen wir z.B. den Althaus beim Wort und  begleiten diesen Vorschlag kritisch im Umfeld. Aber um Gottes Willen akzeptieren wir das mal als Einstiegs-Höhe eines BGE!  ... dann wird das BGE relativ bald kommen.
 
Ciao Peter Scharl  - Ulmer BGE-Gruppe www.Ulmer-BGE-Modell.de und SoAlÖk + oNa*) http://TdTS2006.carookee.de 
 
*)  das sind die "Tauschringe" - die sich aber machtvoll in die oben angesprochene Richtung "mausern"!
 
 
----- Ursprüngliche Nachricht -----
Von: axel.tigges at web.de
Gesendet am: Donnerstag, 21. Dezember 2006 18:50
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen]Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 21, Eintrag 16
 
Ich möchte Hier Peter Scharl widersprechen, dass was Mohammad Yunus für die armen Menschen in Bangladesh getan hat hat Friedrich Wilhelm Raiffeisen schon  1864 gegründet, hier ein kurzer Überblick
Raiffeisen hatte die Idee der genossenschaftlichen Selbsthilfe bereits in Weyerbusch, wo er während der Hungersnot 1846 Brot für die Armen backen ließ und 1847 einen Dorfbackverein gründete. Bereits 1845 ließ er außerdem eine Schule erbauen, zwei weitere Schulen in Nachbargemeinden folgten. Zudem betrieb er zur besseren Erschließung den Bau einer Straße von Weyerbusch über Flammersfeld, Rengsdorf und Heddesdorf zum Rhein, später auch bis Hamm (Sieg). Diese Straße wurde am 23. März 1984 Historische Raiffeisenstraße genannt und verbindet seine Wirkungsstätten vom Geburtsort bis zum Denkmal in Neuwied.
In Flammersfeld setzte Raiffeisen den Straßenbau fort. Er erkannte das Leiden der Landbevölkerung, die durch Missernten oft auf Wucherer angewiesen waren. Deshalb gründete er den Flammersfelder Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte, bei dem die Bauern Geld ansparen, aber auch zum Ankauf von Vieh und Gerät günstig leihen konnten. So half er der Landwirtschaft und verhinderte die Verelendung der bäuerlichen Bevölkerung.
In Heddesdorf vollendete Raiffeisen nicht nur seinen Straßenbau, sondern gründete 1864 auch den Heddesdorfer Darlehnskassenverein. Dieser wurde Beispiel vieler Genossenschaften, von denen es heute 330 000 in aller Welt gibt
Der Unterschied zu Bangladesh und uns ist folgender. Wir haben eine ausgebaute und funktionierende Wirtschaftsstruktur, und viele Maschinen ersetzen heute unsere Arbeit. Diese Struktur wird jedoch von Menschen betrieben, die hohe Steuern dafür verlangen, dass die Struktur in ihrem Sinne funktioniert, mit all den Einrichtungen, die aber immer mehr abgebaut werden müssen, weil der Staat schon seine überdimesionale Darlehnsschulden nicht mehr abbezahlen kann. Somit macht es keinen Sinn Menschen Kredite zu geben, für Geschäfte die sich nicht mehr errichten können. Die Ich-AG war ja so ein vergeblicher Versuch. Die Nachfrage nach Einzelinitiativen schwindet, das wird im Wellnessbereich sichtbar und auch vor allem in der Kunst,  und im Handwerk die Angst wächst, also tun viele das Falsche, sie lassen es sich nicht gut gehen, sie sparen, und blockieren damit die Menschen, die arbeiten wollen. 
Ein Umschwung kommt dann, wenn ein "ausreichendes Grundeinkommen" bezahlt wird, weil dadurch die Grundabsicherung auf ANGSTLOSIGKEIT sich in KREATIVITÄT verwandeln kann, da mussten in Banghladesh erst einmal ganz andere männerbestimmende Strukturen  in Religion, Staat und Familie überwunden werden. Hier wird durch die ausreichend bedingungslose Absicherung das kreative Potential frei gesetzt, denn es Grundeinkommen ist kein Almosen, sondern ein Grundrecht und damit kann ein neuer Aufwind durch die Republik fegen. Nicht Arbeitsverpflichtung  sondern Arbeitsbefreiung heißt das  neue  Zauberwort. Wer noch an den Besen gefesselt ist, der immer schneller laufen muss, der braucht noch den großen Hexenmeister und davon haben wir zu viele. Haare schneiden und vor allem den Bart rasieren Herr Beck, dann gibts erst wieder ein Bier   und auch für Sie das "ausreichende bedingungsloses Grundeinkommen?" und dann wie ursprünglich  vorgesehen den Bürgervertreter ehrenamtlich zu spielen. Es soll ja in kleinen Gemeinden noch Bürgermeister geben, die noch ehrenamtlich arbeiten. Zurück zur Regionalisierung und Selbstverantwortung an der Basis. Windkraftwerke, Solarenegieanlagen, Erdwärme, das sind doch alles die richtigen Schritte, weg von Kernkraftwerken und Großversorgern, die nur an der Dividende doch nicht an ihrer Gemeinde  und ihren Nachbarn interessiert sind. 
Axel Tigges  
 
-------------- nächster Teil --------------
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