[Debatte-Grundeinkommen] Grundsätzliche BGE-Betrachtungen
Matthias Dilthey
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Mi Dez 13 09:34:18 CET 2006
Hallo BGE-KämpferInnen,
viele Diskussionen persönlicher Art, in Foren und nicht zuletzt hier im
Netzwerk haben mir gezeigt, daß wir in zwei diametrale Lager gespalten sind.
Die eine Gruppierung versucht, die calvinistische Arbeitsethik, deren
Praktikabilität durch die bereits Jahrzehnte andauernde
Massenarbeitslosigkeit arg in Frage gestellt ist, mit Hilfe eines BGE
aufrecht zu erhalten.
Die andere Gruppierung sieht diese, auch protestantisch genannte, Arbeitsethik
durch das hohe Maß möglicher Automation als überkommen an und fordert eine
Paradigmenabkehr.
Aus der Aufhebung des Arbeitszwangs ergibt sich als notwendige Folge das BGE.
Beide Lager haben jedoch (oder lediglich) eine Gemeinsamkeit: Die Forderung
nach einem BGE.
Die unterschiedlichen Philosophien schlagen sich dann auch in den Vorschlägen
zur Finanzierung des BGE nieder.
Die BGE-Calvinisten fordern folgerichtig z.B. die Aufrechterhaltung der
paritätischen Sozialversicherung, eine Finanzierung über Lohnsteuern oder
auch gemeinnützige Arbeit zur Erlangung des (B)GE.
Die "Paradigmen-Wechsler" hingegen fordern, aus ihrer Sicht auch folgerichtig,
eine komplette Abkehr von erwerbsarbeitsbezogenen Steuern und Abgaben.
Lebst Du, um zu arbeiten
oder
arbeitest Du, um zu leben?
Diese Frage damit zu beantworten "ich bin auch für ein BGE", erachte ich als
nicht hilfreich zur Lösung unserer sozialen und gesellschaftlichen Probleme.
Matthias Dilthey
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