[Debatte-Grundeinkommen] FW: BGE contra aktueller Sozialpolitik / Gefahr für den inneren Frieden

lothar walczak lwalczak at gmx.de
Mi Aug 30 18:10:25 CEST 2006


Hallo Matthias Z.

Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen, wegen Geldes ein paar 
Stunden zu "malochen". Das Geld existiert ja nun mal als Tauschmittel.

Das mit dem Arbeitsbegriff ist etwas kniffelig, kommt mir jedenfalls 
jetzt, nachdem ich gestern das "Manifest Gegen Die Arbeit" gelesen habe 
um so mehr so vor.
http://www.krisis.org/diverse_manifest-gegen-die-arbeit_1999.html

Die notwendige Arbeit zur Sicherstellung der Bedürfnisse wie Wohnen, 
Essen, Kleiden, Hausarbeit ist das eine. Hier würde ich am unteren Ende 
Lohnarbeit (weg. Geld) dazuschreiben.
Das andere wäre eher das Spiel. Nicht primär von äusseren 
Notwendigkeiten bestimmt, nicht festgelegt, entdeckend.

Nebenbei: Man weiss aus den Erfahrungen der Demokratischen Schulen, 
dass ein soziales Klima des selbstbestimmten "Spiels" die Voraussetzung 
für Entwicklung von Selbstverantwortung bildet - nach der 
Selbsterkenntniss!

Ein Blick in diese Gruppen lohnt deshalb sehr:
http://www.sudbury.de/

Hier gibt es deutsche Texte darüber
http://kraetzae.de/schule/sudbury/

Grüsse
Lothar Walczak

Am 29. Aug 2006 um 22:20 schrieb zippi:

>
> Am 28.08.2006 um 11:31 schrieb wss.privat at web.de:
>
>>
>> Hallo Herr Walczak,
>>
>> ich bin begeistert!  Als zusätzliche Lektüre habe ich von einem alten
>> Sozialdemokraten das Büchlein (1910) DAS RECHT AUF FAULHEIT!
>> Er sagt (zugespitzt), daß die Arbeiter blöd sein müßten, wenn Sie ein
>> Recht auf Arbeit postulierten, wo sie doch in Wahrheit ein Recht auf
>> Faulheit haben sollten!
>>
>> MfG Wolfgang Schmied
>>
>
> Hallo zusammen,
>
> ich kenne das Buch zwar nicht, teile aber die Kernthese (wurde ja vor
> Kurzem auch von, ich glaub, Andre Gorz neu aufgeschrieben). Man muss
> aber wohl ergänzen, das der Autor nicht auf Tätigkeit abziehlte,
> sondern auf so genannte *entfremdete Lohnarbeit* (unter dem
> ökonomischen Zwang der Existenzsicherung ist die Position *der
> Arbeiter* allerdings nachvollziehbar).
>
> Der sozialdemokratische Quark zu Lohnarbeit ist natürlich Blödsinn und
> ganz große Volksverdummung (Ausgefülltsein im Beruf und so, neigte
> Mensch nicht zu Faulheit, hätte es wohl nie Sklavenhalter (die
> griechische Demokratie beruhte ja auf der Teilung in Arbeitende und
> Freie Bürger, z.B.) oder Kapitalisten gegeben).
>
> Eine Frage hab ich noch: Mir kommt es oft so vor, dass hier auf der
> Liste zwischen *wahrer* und *falscher* Arbeit unterschieden wird. Was
> spricht  (auch bei gesicherter Existenz, man nehme als plastisches
> Beispiel den Studentenjob) dagegen, irgendner beliebigen Lohnarbeit nur
> des zusätzlichen Geldes (für über die Existenz hinausgehende
> Bedürfnisbefriedigung) wegen nachzugehen, so ein paar Stunden die
> Woche?
>
> viele grüße
> matthias z.
> _______________________________________________
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