[Debatte-Grundeinkommen] Soziale Arbeit und Steuerdiskussion

Georg Jaehnig georg at jaehnig.org
So Apr 23 14:16:09 CEST 2006


Hallo,

On 4/23/06, j.behncke <j.behncke at bln.de> wrote:
> Den Trick mußt Du mir mal vorführen, wie man Steuern auf die Produktpreise
> wie zum Beispiel Brötchen umlegen kann.

Die Aussage, das Steuern auf die Preise umgelegt werden, soll kein
"Steuerspar-Trick" für Unternehmer sein. Es meint, das sie das bereits
heute faktisch tun. Für Unternehmer gilt grob gesagt:

    Bruttopreis - Kosten = Gewinn

Entscheidend für die Verkaufszahlen ist der Bruttopreis. Zwischen ihm
und dem Gewinn liegen die Kosten. Dem Unternehmer ist egal, ob sie nun
Produktionskosten, Mehrwert- oder Einkommensteuer heißen. Es bleibt
Geld, was bei seinem Gewinn fehlt.

Ich verstehe den Götz Werner so:

200 Brötchen    heute        Werners Vorschlag
Brutto           232 EUR         232 EUR
MwSt-Satz         16 %            50 %
MwSt              32 EUR          77 EUR
Netto            200 EUR         155 EUR
Produktion       100 EUR         100 EUR
Gewinn           100 EUR          55 EUR
EinkSt            36 EUR           - EUR
verbleib. Gewinn  64 EUR          55 EUR


Bis jetzt ist das ein Nullsummenspiel, die Bruttopreise bleiben stabil
und die Summe der eingenommenen Steuern ist in etwa gleich hoch. Aber
es gibt keine Zusatzeinnahmen für ein Grundeinkommen. Insofern
verstehe ich seinen Vorschlag nicht bis zum Ende.

Evtl. glaub er, dass die Produktionskosten sinken, da ja auch die
Löhne in Höhe des Grundeinkommens sinken könnten. Somit könnte man die
MwSt noch mehr erhöhen, bei stabilen Bruttopreisen. Weiß da jemand
mehr?

--
amike, Georg

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