[Debatte-Grundeinkommen] Soziale Arbeit und Steuerdiskussion

Ernst Ullrich Schultz webmaster at eusidee.de
Fr Apr 21 23:10:38 CEST 2006


Liebe MitstreiterInnen,
ich finde die Frage von Johannes Richter sehr wichtig und möchte meine 
Meinung dazu tun, zumal ich im sozialen Dienst arbeite.
Die soziale Arbeit  für die Schwächeren in der Gesellschaft, für 
Behinderte, physisch Kranke usw. muss auf jeden Fall so weitergeführt 
werden.Grundeinkommen kann da nur ein Sockel sein. Was sich positiv 
auswirken wird, ist der Abbau der Bürokratie, unter dieser leidet 
insbesondere die Sozialarbeit.(Allein diese oberbescheuerte 
Zuzahlungsregelung der ges. Krankenkassen für unsere Betreuten hat mich 
schon rebellisch gemacht!) Eine stärkere personelle Entkrampfung durch 
ehrenamtliche Arbeit ist auch zu erhoffen.

Zu dem umstrittenen Steuerkonzept von Hardorp und Werner:
Es wird immer wieder vergessen, dass *alle *Steuern, ob Lohn- 
Einkommens- oder Unternehmenssteuern, die bei der Produktion von Waren 
und Dienstleistungen anfallen, in den Verbraucherpreisen stecken! Im 
Brötchen, dass angeblich so teuer wird durch die hohe Konsumsteuer, 
stecken die Einkommenssteuern der Bäcker, der Müller, der Großhändler, 
der Landwirte. Waren und Dienstleistungen mit hohem Lohnkostenanteil 
werden nicht teurer. Importwaren sicherlich, aber die sind heute viel zu 
billig. Hardorps Konzept sieht zudem eine abgestufte Konsumsteuer vor, 
wo Luxusbedarf höher besteuert wird.
Auch die Reichensteuer ist populistische Augenwischerei. Glaubt jemand, 
Herr Sowieso verkauft seine Luxusjacht, weil er höhere Steuern zahlen 
muss? Er schlägt es auf die Preise oder er macht den Laden dicht. Fragen 
nach Reich und Arm sind Machtfragen, die man per Steuerpolitik nicht 
regeln kann. Die Angestellten und Anteilseigner der Deutschen Bank 
bestimmen über das Gehalt von Herrn Ackermann , über seine "Steuerlast" 
grinst der doch nur.

Herzliche Grüße,
Ernst Ullrich Schultz
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