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Katrin Mohr kmohr at gwdg.de
Fr Sep 30 17:43:23 CEST 2005


Lieber Matthias,

das sehe ich etwas anders (und ich nehme mal an, der Rest des 
SprecherInnenkreise ebenfalls)!

So lange die Mehrheit (auch innerhalb der Linken) immer noch überzeugt 
davon ist, dass über Wachstum wieder Vollbeschäftigung herzustellen wäre 
und/oder man sich zwischen Grundeinkommen und einer anderen 
Vollbeschäftigung entscheiden müsse, halte ich es für dringend geboten, 
über die Vollbeschäftigungsillusion zu diskutieren und für das GE als 
Alternative zu werben. Wir werden mit dem BGE nirgends hinkommen, wenn 
wir uns als Avantgarde gerieren, die schon alles verstanden und es nicht 
nötig hat, sich mit skeptischen Positionen auseinander zu setzen.
Auch macht es wenig Sinn, über die konkrete Umsetzung eines BGE zu 
diskutieren, wenn man nicht die gesellschaftliche Mehrheit (oder 
wenigstens relevante Minderheiten) hinter sich hat. Und einer 
gesellschaftlichen Desintegration würden wir damit auch nichts entgegen 
setzen.

Wie auch immer: Die Themenstellung für den 1. Tag der diesjährigen MV 
ist jetzt so, wie sie ist. Darüber, welche Diskussionen statt dessen 
oder zusätzlich geführt werden müssten, können wir uns ja dann am 2. Tag 
unterhalten.

Schöne Grüße,
Katrin

Matthias Dilthey wrote:

>Liebe Katrin, liebe Mitstreiter!
>
>Kann es sein, daß das Netzwerk der allgemeinen Entwicklung hinterher läuft?
>
>Warum sollte jemand über Perspektiven referieren, wenn konkrete Lösungen 
>vorliegen?
>
>Wer die BGE-Szene aufmerksam verfolgt stellt fest, daß die Speerspitze schon 
>weit über eine Perspektiven-Diskussion hinaus ist.
>Wäre es nicht an der Zeit, den Status Quo der Entwicklungen zu diskutieren, 
>diesen von Schwachpunkten zu befreien und politisch relevante Kräfte endlich 
>unter den notwendigen Druck zu setzen, sich zu bewegen?
>
>Das Netzwerk setzt stattdessen auf eine Hinhaltetaktik; redet die politische 
>Linke in´s Endlose und nichts bewegt sich.
>Wir haben die Zeit einfach nicht mehr zu warten, bis sich die PDS von den 
>Post-Kommunisten befreit haben, bis sich die ewig gestrigen der WASG 
>geschlagen geben, bis die Grünen begreifen, daß grüne Politik nicht 
>neo-liberal sein kann.
>
>Die Statistik-Tricks der BA sind ausgereizt bis zum Letzten, die haben keine 
>oder nur noch wenig Luft zum Beschönigen. In den nächsten Monaten wird das 
>wahre Chaos, in dem wir stehen, auch von offizieller Seite bestätigt werden 
>müssen.
>Wenn dann die ersten Steine fliegen, so tragen wir vom Netzwerk einen guten 
>Teil Verantwortung mit. Sind wir uns darüber im Klaren? Können wir das 
>verantworten?
>
>Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß extremere Neo-Liberale Kräfte und 
>Institute das Gespräch mit uns (PfsG) suchen, ein Matthias Wild (Koordinator 
>BGE der PDS) eine Gesprächsanfrage unsererseits noch nicht mal beantwortet.
>
>
>Ein kopfschüttelnder und sehr besorgter
>
>Matthias Dilthey
>
>
>
>Am Freitag, 30. September 2005 11:15 schrieb Katrin Mohr:
>  
>
>>Liebe Freundinnen und Freunde des Grundeinkommens,
>>
>>mittlerweile steht der Tagungsort für unsere Mitgliederversammlung am
>>26./27. November in Berlin fest und das Programm (siehe attachment) hat
>>sich konkretisiert. Gleichzeitig war der Rücklauf auf unseren Call for
>>Papers zum Thema "Perspektiven jenseits der Vollbeschäftigung" nicht
>>besonders stark. Daher haben wir die Einreichungsfrist für Vorschläge
>>bis zum 5. Oktober verlängert und versenden den Aufruf heute noch einmal
>>in der Hoffnung auf weitere Reaktionen.
>>
>>Mit besten Grüßen
>>Katrin Mohr
>>(Mitglied im SprecherInnenkreis)
>>    
>>
>
>
>.
>
>  
>

-- 
Katrin Mohr (Dipl. Soz.)
Doktorandin am Graduiertenkolleg
„Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells“
Universität Göttingen
kmohr at gwdg.de
http://www.uni-goettingen.de/de/sh/3567.html

Adalbertstr. 20
10997 Berlin
Tel.: +49/(0)30/616 52 633 

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