[Debatte-Grundeinkommen] Erfurt
Rblaschke at aol.com
Rblaschke at aol.com
Di Jul 26 13:55:59 CEST 2005
Lieber Matthias,
meine Ausführungen auf dem Sozialforum waren keine Meinungsäußerung des
Netzwerkes Grundeinkommen. Ich habe aus meinem im Frühjahr 2005 erschienenen
Vergleich von Grundsicherungs- und Grundeinkommensmodellen in Deutschland
vorgetragen, nicht aus einem Papier des Netzwerkes. In meinem Vergleich wurden aus
Begrenzungsgründen lediglich Modelle von Wissenschaftlern, Verbänden und
Initiativen dargestellt. Dein Vorwurf, "das Netzwerk" würde Partei-Modelle nicht
berücksichtigen geht also fehl.
Es wäre aber gut, wenn jemand die Zeit finden würde, auch Partei-Modelle
vergleichend darzustellen - wobei da derzeit viel im Fluss ist. Würdest Du Dich
daran versuchen?
Noch etwas:
1. Dir ist es unbenommen, die KAB als CDU-Ableger zu bezeichnen. Ich sehe
das nicht so. Ich glaube, auch die KAB nicht.
2. Katja Kipping war nicht als Parteivertreterin sondern als Sprecherin des
Netzwerkes Grundeinkommen zum Workshop über das Grundeinkommen geladen.
3. Die Erwähnung des FDP - Bürgergeldes während des Workshops auf dem
Sozialforum in Erfurt erfolgte im Zusammenhang der kurzen Darstellung der vier sich
als Bürgergeld bezeichnenden und dennoch unterschiedlichen Modelle (FDP,
Mitschke, Engler, Beck). Ein Vergleich von Modellen, die sich als Bürgergeld
bezeichnen, ist nicht Bestandteil meiner o. g. Synopse.
4. Ob das Netzwerk die Aufgabe hat, die beste Lösung für ein BGE zu finden,
sei dahingestellt.
Beste Grüße von Ronald Blaschke
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In einer eMail vom 26.07.2005 11:22:07 Westeuropäische Sommerzeit schreibt
dilthey at pfsg-online.de:
Hallo Roland,
nicht in Ordnung finde ich, und da stehe ich nicht alleine, daß Du
BGE-Modelle
nicht nach dem Modell, sondern nach der Reputation der Verbreiter,
beurteilst.
Wie Du vielleicht in Erfurt an unseren Zwischentönen erkennen hättest können
(Zwischentöne sind "Töne zwischen den Zeilen") ist die Haltung des
Netzwerkes
"Modelle von Parteien" nicht zu berücksichtigen, aber gleichzeitig auf die
untauglichen Modelle von FDP und KAB (Ableger der C-Parteien) einzugehen,
der
BGE-Entwicklung nicht förderlich.
Sollte es nicht Aufgabe des Netzwerkes "Grundeinkommen" sein, die beste
Lösung
zu suchen und zu finden? Unabhängig davon, wer diese entwickelt hat?
In Erfurt wurde mir deutlich klar, daß kaum einer die Tragweite des BGE
verstanden hat. Am allerwenigsten offensichtlich die Vertreter des
Netzwerkes.
Interessant ist auch, daß das Netzwerk zwischen Partei-Modellen (nicht
diskussionsfähig) und sonstigen Modellen unterscheidet. Gleichzeitig aber
eine Parteivertreterin zur Diskussion lädt.
Dieser Widerspruch läßt sich nur in sofern auflösen, als daß die "Linke/PDS"
kein BGE-Modell hat oder daran arbeitet.
Oder wird im Netzwerk mit verschiedenen Maßstäben gemessen?
Sei es, wie es will und mag. So, wie das vom Netzwerk betrieben wird, wird
aus
dem BGE kein Schuh. Zumindest kein passender!
Matthias Dilthey
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