[Debatte-Grundeinkommen] Neues Modell der Finanzierung des BGE

Florian Hoffmann florian.hoffmann at intereasy.de
Do Dez 15 00:25:30 CET 2005


Guten Morgen Herr Voss,

Ich verstehe Ihren Einwand nicht. Ich weiß aber nicht genau, worauf Sie sich
beziehen:

> Eine Frage bei Ihnen war, wie man denn finanzieren solle, und
> dieses Finanzierungsproblem wird allerorten in BGE-Kreisen
> diskutiert, oft nur dieses.
> Man muss schon auf die Zusammenhänge achten.

Bei mir war es ja nicht eine Frage, sondern eine Antwort. Ich weiß, dass das
Finanzierungsproblem zur Zeit das meistdiskutierte Problem ist und dass es
aus vielen Ecken unterschiedlich beantwortet wird. Das Problem ist: hieraus
Sektierertum entstehen, was der Sache sehr schadet. Deshalb wäre ich für
einen gemeinsamen Nenner. Genau den würde ich gerne diskutieren, damit es
weitergeht!!!!!

Übrigens: Für mich hat das Thema BGE insofern etwas mit Demokratie zu tun,
als die allgemeine Theilhabe am Prozess der staatlichen Willensbildung durch
das BGE in stark vermehrtem Umfang möglich wird.

Aber: Ich kann mir BGE auch in einem "afrikanischen Königreich" vorstellen.
Was würden die Menschen ihren König lieben, wenn er so weise wäre, Sie auf
diese Weise materiell abzusichern! Ich meine das als Beispiel. Es sind doch
von Nepal bis Ecuador viele gemischte Staatsformen möglich. Mein Wunsch wäre
z. B., dass Länder wie Kolumbien, Ecuador, Belize etc. auf diese Art
befriedet würden.

Und das selbe gilt für viele, viele andere Länder auf der Welt,
einschließlich die des Vorderen Orients. Was wäre es für eine Linderung der
Not der Palestinenser, wenn sie auf dieses Art materielle Verbesserung
erführen. (Sie können mir glauben, dass ich weiß wovon ich rede!) Was könnte
man mit BGE für ein Glück verbreiten! Was wäre das für eine Verbesserung!

Wir sehen immer nur uns. Mir persönlich geht es wirklich nicht um uns! Wir
hier in Deutschland sind in der Summe immer noch an der Spitze des
Wohlstands - wenn auch mit einer sich dramatisch verschlechternden
Einkommensgerechtigkeit. Dennoch: Mein Wunsch wäre, mit BGE Frieden zu
schaffen. Wieviel Kriege hatten ihre Ursache in materiellen Zielen! Wozu
denn noch Kriege führen, wenn wir in der Lage sind, wenigsten etwas mehr
materielle Gerechtigkeit zu schaffen, die den Druck beseitigt und damit
verhindert, über andere herzufallen.

Wir Mitteleuropäer tragen Verantwortung in der Welt. (Natürlich auch für die
Umwelt, natürlich auch für die Einführung demokratischer Strukturen, etc..)
Unser Thema hier aber ist das Soziale, die die Fürsorge und die
Gerechtigkeit unter den Menschen im Zusammenleben.

In diesem Bereich halte ich ein bedingungsloses Grundeinkommen für eine
geniale Lösung .... Und wenn wir in der Lage sind, das Problem für andere
(oder der anderen) lösen, lösen wir es auch für uns selbst!


Mfg
Florian Hoffmann


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Peter Voss [mailto:vossp at tdcadsl.dk]
> Gesendet: Dienstag, 13. Dezember 2005 21:36
> An: Florian Hoffmann
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Neues Modell der Finanzierung des
> BGE
>
>
> SgH. Hoffmann,
>
> Ja, naturlich kenne ich Ihr Modell, und deshalb nehme ich
> Stellung zu Ihren Aussagen an Herrn Hückstedt, der Einwände
> hatte, nachdem Sie Ihr Modell vorgestellt hatten.
>

>
> BGE: der Staat hindert den Einzelnen durch Regeln und durch
> Besitzübergabe von Gemeineigentum (im geschichtlichen Kontext zu
> sehen), sich selbst nach eigenen Regeln zu versorgen. Darum ist
> der Staat verpflichtet, wenn er denne eine Demokratie sein will,
> ein Grundeinkommen an jeden zu bezahlen, damit der Enzelne -
> unkäuflich - an der Demokratie teilhaben kann, Punktum, und alles
> Weitere dazu ist überflüssig!
>
> MfG. / Peter Voss
>
> ----- Original Message -----
> From: "Florian Hoffmann" <florian.hoffmann at intereasy.de>
> To: "Peter Voss" <vossp at tdcadsl.dk>
> Sent: Tuesday, December 13, 2005 5:32 PM
> Subject: AW: [Debatte-Grundeinkommen] Neues Modell der
> Finanzierung des BGE
>
>
> >
> >
> >> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >> Von: Peter Voss [mailto:vossp at tdcadsl.dk]
> >> Gesendet: Dienstag, 13. Dezember 2005 16:28
> >> An: Florian Hoffmann
> >> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Neues Modell der Finanzierung des
> >> BGE
> >>
> >>
> >>
> >> SgH Hoffmann,
> >>
> >> zu folgendem Citat......
> >>
> >> <"Hallo Herr Hückstädt,
> >> <
> >> <der Staat bekommt einen Anteil an der gewerblichen Wertschöpfung. Der
> >> <Vorsteuerabzug ist erforderlich, um mehrstufig hergestellte
> >> Produkte nicht
> >> <zu benachteiligen. Ist aber organisatorisch überhaupt kein
> >> Problem und kein
> >> <Aufwand."
> >>
> >> .....fällt mir folgendes ein.
> >>
> >> Mehrstufig hergestellte Produkte sind immer auch mehr
> >> abgewandelte und mehr transportierte Produkte.
> >>
> >> Vor einiger Zeit hatte ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie
> >> man ohne Verzerrungen und Ausnahmebestimmungen gesündere Dinge
> >> billiger ins Angebot bekommen könne. Dies geht indem man gezielt
> >> besteuert und entlastet.
> >>
> >> Wenn z.B. biodynamisch hervorgebrachte (also wenig veredelte)
> >> Nahrungsmittel vom Bauern direkt gekauft würden, dann wäre da nur
> >> einmal die Mehrwertsteuer zu bezahlen. und hochveredelte
> >> Nahrungsmittel würden auf Grund von mehreren Mwst.-schritten
> >> (Ingrediensen vor Allem) teurer werden.
> >>
> >
> >
> >
> > Ich habe generell Probleme damit, verschiedene Ziele zu kombinieren.
> >
> > Das Ziel von BGE ist Verteilungs-Gerechtigkeit. Wenn ich ein
> weiteres Ziel
> > habe, gibt es dafür ein eigenes Segment: Umwelt oder Ernährung, oder ...
> >
> > Für diese Ziele gibt es genau so prägnannte Lösungen, wie für die
> > Verteilungs-, bzw. Einkommensgerechtigkeit. Aber das würde ich in einem
> > anderen Forum, einem anderen Verein diskutieren. Natüürlich könnte man
> > wieder einen Koodinationsverein für viele Ziele gründen
> (Partei), aber alles
> > das ist hier nicht Thema. Sorry!
> >
> >
> >
> >
> >> Es gibt im Kreise der BGE-Befürworter einige, die eine
> >> Bruttosocialumsatssteuer, so weit ich verstehe: ohne
> >> Vorsteuerabzüge, vorschlagen, weil die dann im Durchschnitt zwar
> >> kleiner ausfällt als die EndMwSt, aber eben laufend mehr Geld
> >> hereinschaufelt und bestimmte Outsourcings (weniger Stellenabbau)
> >> etwas mehr fragwürdig macht.
> >>
> >> Um meine Ausgangsbemerkung wegen der Nahrungsmittel ganz
> fertig zu machen:
> >> es war da auch noch eine erhöhte Steuer auf raffinierten Zucker
> >> zumindest, auf Stärke und auf Fette dabei. - Einmal gäbe das
> >> Steuern und zum Anderen wahrscheinlich eine bessere Volksgesundheit.
> >>
> >> Viele kleine Bäche ergeben eben auch einen Strom. Es geht um die
> >> Finanzierung des BGE!
> >>
> >> Im Übrigen gebe ich Ihnen Recht, das es ungeheuer schwierig ist
> >> in zwei Sätzen für ein BGE zu argumentieren. Und vieles bewegt
> >> sich z.Z. weg von der Möglichkeit einer Finanzierung des BGE.
> >> Unter dem Gesichtwinkel könnte man geradezu auf den Gedanken
> >> kommen, dass das ALG2 eine Startrampe sein könnte, auch wenn
> >> einem die Begründung und die Art der Einführung zum Kotzen ist.
> >>
> >
> >
> >
> > Sie kennen doch mein Finanzierungsmodell? Wenn nicht, schicke
> ich es Ihnen
> > gerne!
> >
> > Schöne Grüße
> > Florian Hoffmann
> >
> >
> >
> >> MfG/Peter Voss
> >>
> >>
> >>
> >>
> >
> >
>
>





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