[Trennmuster] Maschineneigenschaft, Maschineneigenschaften

Alexander Malkis malkis at in.tum.de
Do Mai 25 12:40:58 CEST 2023



On 25.05.23 09:33, Werner LEMBERG wrote:
> 
>> … Maschinenei-
>> genschaft …
>>
>> … Maschineneigenschaf-
>> ten …
> 
> Da gilt für mich das gleiche wie in meiner anderen E-Mail: Ich
> empfinde das als nicht genug störend.  Falls ich allerdings mit dieser
> Meinung allein stehen sollte, ergänze ich das gerne!
> 
> Wenn es übrigens irgendwann einmal bessere Algorithmen für Haupt- und
> Nebentrennstellen gibt (z.B. in LuaTeX), würde die Trennstelle nach
> dem »Ei« sowieso automatisch als schlechter markiert werden, weil nur
> zwei Buchstaben von der vorherigen Haupttrennstelle entfernt.
> 
> 
>      Werner

Hallo, Werner,

all das sehe ich ein und nehme meine letzten Vorschläge von gestern und 
heute zurück.

Denn in meinem Text kommen zusätzlich zu den in den zwei E-Mails 
erwähnten Trennungen viel mehr grammatikalisch korrekte, dennoch absolut 
sinnlose Trennungen vor, die den Lesefluss mitunter verlangsamen können 
(also *schlechte* Beispiele):

alge-braische (eine Alge?)
Selek-torfunktion (Welche Torfunktion?)
Spezi-fikation (Ein Spezi, bitte!)
fehleran-fällig (Was ist fällig?)
zu-rückkehren (Was bedeutet rückkehren?)
Funktionsan-wendung (eine überraschende Wendung)
Rechenvor-schrift (eine seltsame Schrift)
Rechenvor-schriften (seltsame Schriften)
kettenvoll-ständige (Was ist kettenvoll?)
Ausgabezu-sicherung (Was sichert man?)
Funktionsdekla-rationen (Rationen wovon?)
Funktionsaus-wertung (Wertung des Aus für eine Funktion?)
Eigenschaf-ten (das eigene Schaf)
Spezi-fikationen (Zwei Spezi, bitte!)
Zu-standsänderungen (Zu welchen Standsänderungen?)
Wieder-holungsanweisung (Was ist eine Holungsanweisung?)
Zu-standsräume (Was sind Standsräume?)
zu-weisungsorientierten (viel zu weisungsorientiert!)
Hard-wareumfeld (Denglisch für hartes Wareumfeld?)
Stellver-treter (Ein Treter auf wen?)
Ein-stiegsreferenz (Was ist eine Stiegsreferenz?)
Soft-warearchitektur (Denglisch für weiche Warearchitektur?)
Identifika-toren (Die Toren sind die Narren, aber wer/was sind Indetifika?)
Ex-portklassen (klar, die ehemaligen Portklassen!)
Exportschnitt-stelle (schneidet man wirklich den Export an dieser Stelle?)
Im-portschnittstelle (Wofür steht „Im“?)

Auf den ersten Blick fand ich die erwähnten Trennungen nicht so störend. 
  Es könnte auch euch so gehen; das muss einem nicht unbedingt weh tun, 
kann es aber.  Dennoch veränderte sich meine Schmerzgrenze und 
irgendwann wurde ich für Algen, Tore, Spezis und dergleichen empfindlicher.

Wenn ihr wollt, könnt ihr zwar ein paar neue Muster oder 
Musterkorrekturen vorschlagen (oder eben nicht).  Ich habe jedoch 
gelernt, dass, wenn man ungünstige Trennstellen in vielen Wörtern 
VERBIETET, so wird ein großer Text, der diese Wörter mehrmals verwendet, 
zwar an einigen Stellen besser, dafür aber an vergleichbar vielen 
anderen Stellen schlechter (z.B. sieht man vermehrt „ei-ne“, „die-se“ 
und Text im rechten Rand).  Der Inhalt ist einfach horizontal nicht 
beliebig stauchbar und dehnbar, jedenfalls nicht ohne Abstriche.  Man 
sollte also lieber eine Trennstelle zu viel als eine zu wenig zulassen. 
Plumpe Verbote schlechter Trennungen wie in obigen Beispielen (etwa 
al-gebra>isch oder Software=ar-chi-tek-tur) wären leider unnütz – durch 
Verbote handelt man sich anderweitig schlecht aussehende Absätze ein. 
Idealerweise sollte man alle ungünstigen Trennstellen spezifizieren 
(etwa al-ge-.b-..ra>isch, weil ihr „br“ bisher nicht trennt, und 
Soft=ware==ar-chi-tek-tur) und alle Trennstellen (leider nach schwerer 
Programmierung) in gewichtete Trennstellen in LaTeX übersetzen. Die 
Regel „schlecht, wenn nur zwei Buchstaben von der vorherigen 
Haupttrennstelle“ finde ich übrigens ungeeignet: Es spricht etwa nichts 
gegen „Softwarear-chitektur“ im Vergleich zu „Softwarearchi-tektur“, 
wenn „Software-architektur“ z.B. zu einer Randüberschreitung führen würde.

Alexander



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