[Trennmuster] -isch bei Zwielautverwechslungsgefahr
Guenter Milde
milde at users.sf.net
Mi Aug 19 13:11:42 CEST 2020
Lieber Keno, liebe Trennfreunde,
On 19.08.20, Keno Wehr wrote:
> Am 19.08.20 um 07:47 schrieb Werner LEMBERG:
> > > b) -i-sche / -i-.sche
> > >
> > > + weniger Ausnahmen
> > > - Trennung an erkennbarer Morphemgrenze einfach markiert
> > >
> > > c) >.i-sche / >i-sche
> > >
> > > + Morphemgrenze vor -isch einheitlich markiert, wenn dort
> > > getrennt werden darf
> > > - mehr Ausnahmen (weil die generell günstigere Trennstelle an der
> > > Morphemgrenze bei -ische meist ungünstiger ist als nach dem i.
> > >
> > Ich finde nach wie vor, daß (c) eine gute Lösung ist.
> Um meine Ansicht zu präzisieren: Generell habe ich nichts gegen (c). Mich
> stört aber, dass beim derzeitigen Auszeichnungsstand die Ausnahme „>.i-sche“
> deutlich häufiger als die Regel „>i-sche“ ist (52 zu 12). Bei strenger
> Befolgung der Regeln des 91er-Dudens wäre das Verhältnis sogar noch
> extremer, da hiernach nur vor „ische“ getrennt wird, wenn ein „i“ vorangeht.
> Die Wahl der Variante (b) würde das Verhältnis umkehren. Die
> Ungünstigkeitsmarkierung wäre nur in den wenigen Ausnahmefällen
> erforderlich, nicht in den zahlreichen Regelfällen.
Dagegen spricht aber, das wir eine deutlich erkennbaren Suffix nicht markieren
und den Grund dafür dann irgendwo extern dokumentieren müssen.
Insofern halte ich
> d) >i-sche / >i-.sche mit Änderung der Vorzugsregel bei
> Flattervokalen:
>
> bö>i-ge -> böi-ge
> bö>i-.ge -> bö-ige
für durchaus sinnvoll. Es folgt der Regel des Einheitsdudens, dass die
Suffixgrenze (>) kein Grund für eine Vorzugsbehandlung bei der
"Flatterauflösung" ist. Explizite Ausnahmen würden dann nur noch dort
stehen, wo wir (oder der Duden) von dieser generellen (und nicht von uns
erfundenen) Regel abweichen.
Also ich bin für d).
Viele Grüße
Günter
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