[Trennmuster] Ein-Buchstaben-Silben

Werner LEMBERG wl at gnu.org
Do Mai 3 00:03:00 CEST 2018


>> Wie Werner empfinde ich „The-ater“ und „Thea-ter“ in einem Text als
>> ungünstig.  „Schauspiele-rin“ und „Schauspie-lerin“ wären auch
>> nicht besonders günstig, aber weniger ungünstig, da der Abstand der
>> beiden Trennstellen etwas größer ist.
> 
> Ja, etwas ungünstig schon, aber nicht schlimmer als solche Sachen wie
> Parkeisen-bahn, Atomeis-
> brecher oder bebil-
> derte Geschichten.

Es ist anders »schlimm«: Einbuchstabige Trennungen nebeneinander
schauen aus wie Tippfehler.  Die Qualität des Schlechtseins fällt also
in eine ästhetische Kategorie (wie Günter schon angemerkt hat).
Typographie hat eben auch einen ästhetischen Aspekt, den man nicht
vernachlässigen sollte – daher will ich auch in Zukunft bei
TeX-Trennmustern keine einbuchstabigen Trennungen haben.  Für andere
Anwendungen mag das sicher anders sein.

> Das mindeste wäre, Trennstellen im abstand von bis zu 2 (oder 3)
> Buchstaben zu einer Trennstelle mit geringerer Bindungsstärke zu
> unterdrücken, also z.B.
> 
>  Be<för-de-rungs=be<din-gun-gen  -> Be-förde-rungs-bedingun-gen

Das ist durchaus sinnvoll.

> Evt. müssen bei größeren Bindungsstärke- oder Kategorieunterschieden auch
> größere Abstände berücksichtigt werden um z.B. die Trennung "Be-
> gleitfahrzeug" zu vermeiden.

Ich empfinde diese Trennung als nicht schlecht.  Problematisch finde
ich zweibuchstabige Trennungen nach »<« und »=« – da haben wir ja auch
ganz viele manuell ergänzte Ungünstigkeitsmarker.

>     Symbol  Qualität           Beispiele
>     ------  -----------------  ------------------------------------
>       .     ungünstig          An<den-.ken, Ost=en-.de, Re<im<.port
>       ..    sehr ungünstig     Ge<winn=er<..war-tung
>       ...   äußerst ungünstig  An<=al-...pha=bet
> 
> Vielleicht reicht das auch für die einvokalischen Silben ohne das
> wir noch zusätzliche Syntax brauchen.

Das könnte durchaus sein.

>> > Bei der Wichtung der einvokalischen Silben (fcc63ae286) hab ich an vielen
>> > Stellen abweichende Vorstellungen:
>> > 
>> >    jetzt		    		  Vorschlag
>> >    ======================          =============================
>> >    adri-.a-tisch                   gleichwertig: adri-atisch adria-tisch
> 
>> Hier bin ich unentschlossen. Aufgrund einer möglichen
>> Fehlinterpretation Adria-Tisch evtl. eher das erste.

Ich eher das letztere.  Wir haben ja auch jetzt schon
z.B. »fantas-tisch«, und keinen stört's (zu Recht).

> Andererseits ist "Ische" eher abwertend.

Hmm.  Ich hab' nachschauen müssen, was das bedeutet.  Ich hab' das
noch nie vorher gehört oder gelesen.  Klingt sehr norddeutsch für
mich.


    Werner




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