[Trennmuster] Nottrennungen
Guenter Milde
milde at users.sf.net
Sa Jun 16 19:47:41 CEST 2018
On 14.06.18, Keno Wehr wrote:
> Am 13.06.2018 um 14:15 schrieb Guenter Milde:
> > Wie wollen wir es mit den "Nottrennungen" halten?
> >
> > bisher:
> > uneinheitlich („-.“ oder gar nicht)
> >
> > Vorschlag für README.wortliste (im Abschnitt ungünstige Trennungen)
> >
> > „Nottrennstellen“ (Stellen, an denen eine Trennung zulässig aber nicht
> > empfohlen ist) werden mit „.“ bezeichnet. Dies betrifft Trennungen:
> >
> > * bei Ableitungen slawischer Namen auf -ow (K91)
> >
> > Tel-tow.er;Tel-to.wer
> Zustimmung.
> > * bei entfallenem „e“ (K82)
> >
> > Ar-me.en, Se.en, De-mo<kra-tie.en
> Zustimmung, aber »Demokratien« schreibt man nur mit einem e.
> > * in Vokalclustern (K88)
> >
> > Oze.an, oze.a-nisch, Ca.yenne, The.a-ter, roy.al, axi.a-le,
> > Si-tu-a-ti-on, Adri-a.na, ga-li-lä-i.sche Athe-i.sten
> > Ju-da-i.stik (AR)
> Ablehnung für »Oze.an«. Diese Trennung ist mindestens seit 1901 erlaubt und
> hat nichts Ungünstiges an sich.
Erlaubt, ja. Aber seit 34 als ungünstig beschrieben: „In den angegebenen
Fällen ist die Trennung nur g e s t a t t e t aber keineswegs zu
empfehlen.“
> Zu den Fällen »ozeanisch«, »Theater«, »axiale«, »Situation« vgl. meine
> Nachricht mit Betreff »Trennung von Vokalen« von heute.
> Ablehnung für »Ca.yenne«. Das y ist hier konsonantisch, also »Ca-yenne«
> (vgl. Schreiben von Arthur vom 9. Mai).
Im Duden(74) explizit zu K88:
Beispiele: Cayenne (Nottrennung: Ca-yenne), Rey-on; …
> Zustimmung für »roy.al«.
Außerdem ist da noch der Fall von zweibuchstabigen Anfangsvokalen (Aa.le,
Ei.er, Au.to, Oe.de-ran). Auch hier ist im Duden 71 von Nottrennung die Rede.
Wie trennt der Einheitsduden oder Wahrig?
Ich habe die Dokumentation zur Nottrennung noch einmal überarbeitet und in
README.wortliste eingepflegt. Kommentare und Verbesserungen sind natürlich
willkommen. Ansonsten ist nun die Angleichung der Praxis (wortliste) an das
dokumentierte Verhalten dran...
> Zu »Adri-a.na«: Wenn – wie es mal angedacht war – zwischen phonetischer
> Ungünstigkeit (.) und semantischer Ungünstigkeit (-.) unterschieden werden
> soll, müsste es hier eher »Adri-a-.na« sein.
Ja. Oder wir lassen es bei Adri.a-na
> Ablehnung für »ga-li-lä-i.sche«. Dies ist analog zu »europäische«,
> »aargauische« etc. zu behandeln und hier wird in der Regel die Trennstelle
> nach der Einzelvokalsilbe gewählt. »äi« am Zeilenende betrachte ich nicht
> als phonetisch ungünstig.
Stimmt auch wieder.
> Zustimmung für »Athe-i.sten« und »Ju-da-i.stik«.
> > Bei den Vokalclustern (wichtig für Notentext)
> > bleibt die Frage, was/wann/wie markiert werden sollte:
> >
> > * in Fremdwörtern?
> >
> > Roy.a-list, aber Aben-teu-e-rei
> >
> > * in Schwankungsfällen? (K88)
> >
> > axi.a-le aber Alë-u-ten
> >
> > * wenn sie zu Flatterbuchstaben führen?
> >
> > oze.a-nisch aber Oze-an
> > * nur wenn die andere Trennung unterdrückt werden soll:
> >
> > The-a-ter aber Adri-a.na
> Hier verstehe ich die Frage nicht. Für den Notentext sollen doch eh alle
> ungünstigen Trennstellen aktiviert werden, oder?
Ja. Es betrifft die Frage, was Not- und was reguläre Trennstelle ist.
> Das eigentliche Problem sind Wörter mit nach Aussprache schwankender
> Silbenzahl (Toilette, Kyrenaika, Nation etc.).
Das müssen wir im Einzelfall lösen.
Viele Grüße
Günter
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