[Trennmuster] babel-german
Stephan Hennig
sh-list at posteo.net
Mi Apr 4 23:33:32 CEST 2018
[FQ]
Am 04.04.2018 um 22:01 schrieb Guenter Milde:
> On 4.04.18, Stephan Hennig wrote:
>> Am 29.03.2018 um 23:23 schrieb Guenter Milde:
>> >> >>
>> >> >> "Trotz des Ersatzes des Eszett durch ein Doppel-s wurde in der Regel
>> >> >> aber in einem Fall ein Unterschied beachtet: Beim Zusammentreffen von
>> >> >> drei s mit folgendem Vokal wurden alle drei s geschrieben
>> >> >> (Kongresssaal), im Gegensatz zu andern Konsonanten (Schiffahrt). Bei
>> >> >> der Silbentrennung hingegen wurde die alte Regel, daß beim Ersatz des
>> >> >> Eszett durch Doppel-s beide s auf die nächste Zeile zu schreiben sind
>> >> >> (Blö-sse in Analogie zu Blö-ße), nie angewendet (sondern Blös-se
>> >> >> getrennt)."
>> >> >> (https://sok.ch/2007/11/eszett-in-der-schweiz/)
>> >
>> > Das klingt einigermaßen überzeugend. Die Frage ist dann, warum haben wird
>> > das bisher anders? Vielleicht nur ein Missverständnis?
>
>> Vermutlich lassen sich im Archiv Spuren der damaligen Entscheidung
>> finden. Mir klingen die von Keno zitierten Einwände ebenfalls überzeugend.
>
> Ohne jetzt Zeit in die Historienforschung zu stecken, ich denke, es war eine
> weite Auslegung der der Aussage: "in der Schweiz wird 'ss' regulär getrennt,
> auch wenn es für ß steht".
>
> Nun wissen wir, daß diese Regel eine Ausnahme hatte.
>
>> Allerdings beachte man die Einschränkung "in der Regel". Kann es sein,
>> dass in der Schweiz dieser Fall uneinheitlich gehandhabt wird?
>
> Das wäre zu prüfen - am besten von lokalen Experten...
>
>> Sollten wir die Einträge mit ss resultierend aus der
>> Dreikonsonantenregel demnach behalten?
>
> Nur, wenn es starke Belege und den Wunsch von Seiten der Anwender gibt.
>
>> Zumindest im Kurzformat sollte der Pflegeaufwand
>> dafür gering sein, oder?
>
> Ist er leider nicht. Die Einsparung and Pflegeaufwand durch das Kurzformat
> beruht auf der Ausnutzung regelmäßiger Ableitungen. Ausnahmen sind weiterhin
> aufwendig.
Welche Ausnahmen meinst du? Ich denke, die Form mit Anwendung der
Dreikonsonantenregel auf das s ließe sich regelhaft aus Wörtern mit ß=s
und ss=s ableiten.
Es geht mir erst einmal nur um die Möglichkeit, beide Formen im
Kurzformat zu unterstützen. Wir brauchen die Entscheidung nicht
überstürzen.
Viele Grüße,
Stephan Hennig
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