[Trennmuster] Eigene Wortliste (1904) als Ergänzung zu pre1901
Guenter Milde
milde at users.sf.net
Sa Jun 14 22:03:02 CEST 2014
On 14.06.14, Stephan Hennig wrote:
> Am 12.06.2014 06:35, schrieb Werner LEMBERG:
> >> In polnischen und böhmischen Namen, z. B. Chodowiecki, Palacky,
> >> ist ck stets getrennt zu setzen, denn ck ist hier tzk, nicht etwa
> >> kk zu sprechen. In polnischen Namen wird der Laut sch durch ſz
> >> (nicht: sz) bezeichnet, und in der bekannten Endung wird ſki
> >> (nicht: ski) geschrieben, z. B. Lukaſzewſki, Kraſzewſki.
> >
> > OK. Wieder was gelernt.
> Für deutsche Augen ist die Verbindung von sk hier nicht ohne weiteres
> erkennbar. Die Alternative Stamm + Fugen-s + Suffix ki/ky erscheint
> ebenfalls plausibel.
Das ändert sich, wenn man (mindestens) eine slawische Sprache gelernt
hat. :-)
Aber genau deshalb ist die korrekte Abtrennung ja im Duden (und anderen
Regelwerken) mit eigener Regel erwähnt und bei im Wörterverzeichnis
aufgenommenen Wörtern explizit markiert.
> Daher ist Kowals-ki eine verbreitete Trennung, die wohl auch als
> akzeptiert anzusehen ist.
Selbst wenn diese Trennung verbreitet sein mag, ist sie dennoch -- im
Gegensatz zum Deppenapostrophen -- trotzdem falsch.
> Erst in gebrochener Schrift muss man sich über das s nähere Gedanken
> machen und mit der obenstehenden Regel ist klar, dass vor dem ſ
> getrennt werden muss.
Auch das stimmt nicht. Bereits der Fraktur-Duden (Leipzig 1934) weist in den
Regeln zur Silbentrennung darauf hin:
Zusatz 1: Oft begegnet man der irrigen Meinung, daß ein ſ nicht an den
Schluß einer Zeile treten könne oder wenigstens in s verwandelt werden
müsse. Richtig ist *nur*: Drechſ-ler, Meſ-ſer usw. Ebensowenig lebt in
Stämmen auf h dieser in der Endsilbe heit aufgegangene Buchstabe bei deren
Trennung wieder auf. Richtig ist nur: Ho-heit, Rau-heit, Zä-heit.
...
> Wenn ich mich recht entsinne, besagt eine Regel, dass vor k
> ein Rund-s steht, zum Beispiel in Oskar. Das Wissen um diese Regel
> kollidiert dann mit slawischen Namen. So kann aus Strawinſki ein
> Strawinski werden.
Für die Laut/Buchstabenverbindung sk existieren mehrere Regeln. Je nach
Kontext ist es dann sk oder ſk.
Gegenwärtig suche ich noch die korrekte Schreibung von Damaszener in
Lang-S-Orthographie (de-Latf).
Viele Grüße
Günter
Mehr Informationen über die Mailingliste Trennmuster