[Trennmuster] Meinungsbild Gewichtung
Werner LEMBERG
wl at gnu.org
Mi Jul 23 01:46:47 CEST 2014
> Ich möchte natürlich einen "Änderungkrieg" vermeiden, und bitte um
> Entschuldigung, wenn meine Aktionen als solcher angekommen sind.
Keine Sorge, ist es nicht :-)
>> Da es auch einen Landesfinanzminister gibt, habe ich
>>
>> Bundes==finanz=minister
>>
>> eingetragen, was auf
>>
>> Bundes=finanz=minister
>>
>> geändert wurde. Theoretisch könnte man vom »Minister für
>> Bundesfinanzen« reden, aber ich denke, das ist eher der
>> »Bundesminister für Finanzen« – in Österreich gibt's ein
>> »Bundesministerium für Finanzen«, in Deutschland heißt's
>> »Bundesministerium der Finanzen«...
>
> Ich denke, da es sowohl Bundesfinanzen, Finanzminister, als auch
> Landesfinanzen gibt sind auch beide Bildungswege des dreigliedrigen
> Kompositums möglich und nachvollziehbar.
Meiner Meinung nach darf man von bestimmten existierenden Komposita
nicht verallgemeinern. Manche Formen sind zwar logisch im weitesten
Sinne, aber doch ungebräuchlich. Hast nicht gerade Du vor kurzem
argumentiert, daß die Sprache nicht immer der Logik folgt? :-)
Nur weil es »Bundesfinanzen«, »Finanzminister« und »Landesfinanzen«
gibt, kann man nicht auf ein »Ministerium für Bundesfinanzen«
schließen. Es ist eben das »Bundesministerium für Finanzen« (nach
Eigendarstellung der Länder Deutschland und Österreich).
>> Fach=hochschul=abschluss
>
> In Deutschland gibt es Fachhochschulen (allein 2 in Dresden), die z.B. den
> Fachhochschul-Abschluß "Dipl.-Ing (FH)" verleihen.
>
> Ich halte daher Fachhochschul-Abschluß für die wahrscheinlichere
> Lesart.
Ganz genau.
> Weil aber Fach==hoch<schul=ab<schluß (also Fach-Hochschulabschluß)
> dastand,
Hoppla, da habe ich mich dann wohl vertippt.
> habe ich nicht Fach=hochschul==abschluß geschrieben sondern die
> neutrale Auszeichnung gewählt.
Gleiches Argument wie oben, um es zu
Fach=hochschul==abschluß
zu ändern.
>> . Sonderwirtschaftszone
>
> Meinem Gefühl nach ist Sonderwirtschaft durchaus plausibel,
Nun ja, eine Google-Suche von
Sonderwirtschaft -Sonderwirtschaftszone
gibt 1300 Treffer, was sehr, sehr mager ist. Und die meisten Einträge
davon sind offensichtlich ad-hoc als Werbung für Übersetzungsprogramme
generiert. U.a. scheint es ein spezielles Element des Kirchenrechts
zu sein. Aber das mit »Zone« zu verbinden ist sehr ungebräuchlich.
> [...] und die Trennungen Sonderwirtschafts-
> zone und Sonder-
> wirtschaftszone beide für "leseflußneutral".
Im Prinzip sind *fast alle* Komposit-Trennstellen leseflußneutral!
Aber wenn wir schon »die besten der besten der besten« suchen (um »Men
in Black« zu zitieren :-), hätte ich's gerne richtig gewichtet.
Werner
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