[Trennmuster] Mit der Bitte um wissenschaftlichen Ansatz
Tobias Wendorff
tobias.wendorff at tu-dortmund.de
So Apr 13 20:25:06 CEST 2014
Am So, 13.04.2014, 20:08 schrieb Stephan Hennig:
>> immer wieder gibt es hier hitzige Diskussionen um die gute Lesbarkeit
>
> Leserlichkeit.
@Björn Jacke: Da fehlt ein Wort in Deinem Wörterbuch :D
> Das wissenschaftliche Interesse an der Leserlichkeit scheint
> schlicht gering zu sein.
Mir fehlt leider gerade der Link. Vor kurzem wurde ein neues System
zum Lesen auf Displays vorgestellt, bei dem manche Buchstaben
farblich hervorgehoben werden. Das Gehirn denkt sich den Rest dazu.
Dadurch soll man extrem schnell lesen (und hoffentlich auch verstehen)
können). Für das Android-Betriebssystem gibt es schon Demoanwendungen.
>> Gerade eine Studie ohne drittmittelfinanzierten Ansatz kann man ja
>> recht einfach durchführen,
>
> Worüber genau?
Was eine gute und schlechte Trennung ausmacht. Ob lieber früher oder
später getrennt werden soll etc.
>> wenn alle Schritte offengelegt und nachvollziehbar sind.
>
> Mit Stoppuhr?
Ich denke, das lässt sich besser quantifizieren.
> Es geht nicht nur um die Lesegeschwindigkeit.
Es geht mir um die Bequemlichkeit. Wenn ich einen Text lese und am
Umbruchsende "Anal-" lese, muss ich höchstwahrscheinlich das Wort
nochmal lesen, weil ich nicht auf den "phabeten" komme.
> Es gibt übrigens Leseapparate, mit denen während des Lesens von unten
> mit einer Kamera die Augenbewegungen verfolgen werden können (Stichwort
> Sakkade). Leider scheinen die eher zu biologischen bzw. optischen
> Untersuchungen genutzt zu werden.
Die gibt es inzwischen im Selbstbau sehr günstig. Die Kameras sind
so gut geworden, dass es sogar offene Beispiele in OpenCV gibt.
> Wenn du dich mit der Physiologie des Lesens beschäftigst, wird dir
> auffallen, dass es zu allen möglichen Fragestellungen konkurrierende
> Modelle gibt, aber keines davon belegt oder begründet verworfen werden
> kann. Und die Fragen und Modelle sind mitunter Jahrzehnte alt.
Ich hinterfrage dabei immer die Leute, die befragt wurden. Ich kenne
Studien im Bereich der Empirischen Kartographie, wo z.B. nur Kartographen
befragt wurden. Das "gemeine Volk", was nachher mit den Ergebnissen
arbeiten muss, wurde außer Acht gelassen und die Umsetzung ist gefloppt.
Wenn du also einen Schriftsetzer hinsetzt, wirst du andere Ergebnisse
bekommen, als den gemeinen Bestsellerleser, der eher meine Zielgruppe
wäre.
>> Von den Ergebnissen könnte etliche Fachbereiche profitieren -
>> vielleicht kann man sie sogar bedingt einbinden.
>
> Andersherum, wir wären lediglich die Profiteure. Ich sehe da eher
> Universitäten o.ä. in der Bringschuld. Aber in Zeiten, in denen das
> Wort "Drittmittel" ein wichtiges ist, sollte man nicht allzu viel
> erwarten.
Viele von uns sind an Universitäten. Ich bekomme fast wöchentlich Mails,
bei denen ich an Studien teilnehmen soll. Für manche gibt es Geld,
für die meisten nicht. Vieles mache ich, wenn ich nicht vom Rechner
weg muss :)
> Ergebnisse sind mir aber nicht bekannt.
Das kenne ich... oft werden nicht die gewünschten Ergebnisse erreicht
und daher nichts veröffentlicht. Oder der Prof. krallt sich die Ergebnisse
und veröffentlicht in Fachliteratur, die nur er abonniert hat und alle
drei Jahre mal rauskommt.
LG
Tobias
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