[Trennmuster] Trennmuster Digest, Vol 22, Issue 12
Selke, Gisbert W.
gisbert.selke at wido.bv.aok.de
Di Okt 8 12:10:38 CEST 2013
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Date: Mon, 07 Oct 2013 16:15:57 +0200 (CEST)
> From: Werner LEMBERG <wl at gnu.org>
> To: tobias.wendorff at tu-dortmund.de
> Cc: trennmuster at dante.de, g.milde at quantentunnel.de
> Subject: Re: [Trennmuster] unbesonne
> Message-ID: <20131007.161557.223630794.wl at gnu.org>
> Content-Type: Text/Plain; charset=utf-8
>
>
> > Nachweislich oder stehen sie nur nicht im Duden?
>
> Deutsche Grammatik, mein Lieber! ?Unbesonnen? ist kein Verb, sondern
> die Negation von ?besonnen?, und das ist ein Adjektiv, das von
> ?besinnen? abgeleitet ist (also dessen Partizip II). Man kann
> bekanntlich von einem Adjektiv weder einfach einen Buchstaben
> weglassen noch ein ?d? anh?ngen, daher gibt's weder ?unbesonne? noch
> ?unbesonnend?.
"besonnen" ist, dem ersten Anschein zum Trotz, durchaus ein Verb; siehe z.B.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44439468.html
("besonnt" wäre das, was auf Englisch "sunlit" heißt.)
An Adjektive sollte man, wenn man das Partizip Präsens bilden will, durchaus ein "d" anhängen. Und das entstandene adjektivische Wort kann man durch Voranstellen von "un" verneinen.
Allerdings ist das etwas akademisch -- einen halbwegs sinnvollen Satz damit zu bilden reicht meine Fantasie nicht aus (jedenfalls nicht so früh am Morgen).
\Gisbert
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