[Trennmuster] Gallien, Spanien, Kalifornien

Stephan Hennig mailing_list at arcor.de
Mi Feb 20 18:43:23 CET 2013


Am 20.02.2013 18:28, schrieb Tobias Wendorff:
> Am 20.02.2013 18:05, schrieb Stephan Hennig:
>> OK.  Ist wohl ähnlich zu Demonstrati-on, wo ich auch nicht trennen
>> würde, die Trennung aber in der Wortliste verzeichnet ist.  Der
>> Leipziger Duden schreibt
> 
> Moment, wieso würdest du da nicht trennen? Ich habe den Algorithmus
> immer so verstanden, dass auch zusammengesetzte Wörter, welche nicht
> eingepflegt sind, trotzdem "erkannt" werden, wenn ihre Bestandteile
> es jedoch sind.
> 
> Beispiel: "Demonstrationsfreiheit". Wenn "Demonstration" und "Freiheit"
> eingepflegt sind, erkennt der Algorithmus dann etwa die Trennung
> nicht? Wenn man "Demonstrati-on" weglassen würde, würde er also nie
> "Demonstrati-onsfreiheit" trennen können?

Ganz genau.  So habe ich es gelernt (Mitte 80er).  Siehe das Beispiel zu
Regel K88 in der letzten E-Mail.


>> Ich spreche Span|jer, also i und e nicht silbisch.  Nach K88 iVm. K81
>> würde ich ie hier nicht trennen.  Sprichst Du die Vokale in Spanier
>> silbisch?
> 
> Habe in der Grundschule definitiv "Spa-ni-er" gelernt (ab 1988).
> Ein Anruf bei einem ehemaligen Lehrer (Erdkunde-LK) hat dies bestätigt.

Ich habe auch nichts dagegen.  Die Spanier usw. sind mir nur
aufgefallen, weil sie momentan hohe Level in Patgen erfordern.


>> (Mit LuaTeX sollte es aber möglich sein, Trennungen wie -ti-on oder
>> -ti-en zu erkennen und trotzdem zu verhindern.  Da muss ich mal drüber
>> nachdenken.  Getrennte i-e und e-u ließen sich ohne Kollateralschäden
>> aber nicht in den Griff bekommen, weil sie auch an Wortfugen auftreten
>> können.)
> 
> Ich möchte nochmal kurz einwerfen: ich mache bei dem Projekt mit,
> da ich Anwendungen verwende, die libhyphen verwenden. Ich weiß nicht,
> ob wir uns bei unseren Überlegungen auf nur eine Software beschränken
> sollten. Ich finde einen generischen Weg besser.

LuaTeX verwendet, so weit ich weiß, ebenfalls libhyphen.  Es bietet aber
Wege, manuell in der Trennmaschinerie herumzurühren, die zum Beispiel in
Knuths TeX nicht existieren.  Falls es möglich ist, in LuaTeX die
Trennungen der Muster "zu verbessern", um meinem persönlichen Stil
näherzukommen, dann weiß ich allerdings nicht, ob das von größerem
Interesse auch für andere ist.  Die Trennung von ...o-wer in der
reformierten Rechtschreibung wäre auch ein Kandidat für meinen Stil.

Übrigens soll LuaTeX neben dem musterbasierten auch einen regelbasierten
Algorithmus für die Trennung erhalten.  Ob beide gleichzeitig verwendet
werden können sollen, weiß ich allerdings nicht.  Auch nicht, ob das
eine Spezialität von LuaTeX wird oder ob das in libhyphen zurückfließen
soll.

Viele Grüße,
Stephan Hennig




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