[Trennmuster] gswiss in language.dat
Stephan Hennig
mailing_list at arcor.de
Di Dez 10 21:02:55 CET 2013
Am 10.12.2013 18:47, schrieb Dennis Heidsiek:
> Hallo allerseits,
>
>
> Stephan Hennig ſchrieb am 10.12.2013 18:36 Uhr:
>> Leipziger Duden von 1915[…]
>> Wenn in einer/Antiquaschrift/ kein ß vorhanden ist, so ist statt
>> dessen als/Notbehelf/ das ſs anzuwenden, z. B. Maſssachen.
>
> Das »Maſssachen« kommt mir komisch vor; heute würde man eher »Maſsſachen« schreiben, oder?
Es geht ja um Antiquaschrift. Im Abschnitt "Über die S-Laute" steht
(gebrochene Buchstaben nur zur Wiedergabe hier in geschweiften Klammern):
In lateinischer Schrift setzt man s für {ſ} und {s} ohne
Unterschied, ss für {ſſ}; für {ß} tritt ß^2 ein. Für ß wird in
großer Schrift SZ angewandt, z. B. [...] Die Verwendung /zweier/
Buchstaben /für einen/ Laut ist ein Notbehelf, der aufhören muss,
sobald ein geeigneter Druckbuchstabe für das große ß geschaffen
ist.
/Zusatz./ Aus der Fassung der Regel geht deutlich hervor, daß
die mehrfach versuchte Anwendung eines langen ſ in lateinischer
Schrift für das {ſ} in der deutschen Schrift unzulässig ist.
^2 [hier ohne Belang]
Oben wird ſs also tatsächlich nur als Notbehelf für das ß verwendet.
Ansonsten hat das lange s -- nach damaliger Auffassung -- im Antiquasatz
nichts zu suchen. Leider kam die Entwicklung solcher Ansichten
weitestgehend zum Erliegen.
Viele Grüße,
Stephan Hennig
Mehr Informationen über die Mailingliste Trennmuster