[Trennmuster] Trennstellkategorien
Stephan Hennig
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Mi Mär 21 19:12:18 CET 2012
Am 16.03.2012 14:09, schrieb Guenter Milde:
> On 16.03.12, Stephan Hennig wrote:
>> Am 15.03.2012 13:57, schrieb Guenter Milde:
>
>> > Für die anvisierten Anwendungsfälle kann die Unterscheidung Präfix vs.
>> > Wortfuge auch über eine Wichtung der Haupttrennstellen erfolgen:
>> >
>> > Be=gleit==er=schei-nung -> Be-gleit--erschei-nung
>> >
>> > Dabei geht allerdings die Unterscheidung verloren, ob es sich bei dem
>> > Wort um ein Kompositum oder ein Derivat handelt.
>
>> Weshalb? Weil in mehrfach zusammengesetzten Wörtern auch die
>> Kompositagrenzen gewichtet werden sollen: Donau=dampf==schiff===fahrt ?
>
> Das auch, aber nicht darum.
>
> Beispiele für die Vorteile der 3. Kategorie "Vorsilben":
>
> 1. Unterscheidung von Komposita und Derivaten geht bei reiner "Wichtung"
> verloren, es sei denn wir kennzeichnen Wortfugen generell mit
> mindestens zwei '=':
>
> Kategorisierung Wichtung
>
> Er|schei-nung Er=schei-nung
> Erz=engel Erz=engel
OK. Ich ging davon aus, dass eine Unterscheidung von Er=scheinung und
Erz=engel, also Kategorisierung, schon Konsens wäre. Aber ich habe
ehrlich gesagt keinen richtigen Überblick über Werners bisherigen Zweig
'Keine-Hauptrennstellen-...'. (Und auch noch nicht über Deine Zweige.)
>> Man könnte daher Donaudampf-schifffahrt, Autobahnrast-stätte oder
>> Baum-wollplantage als leicht irreführend ansehen. Ich denke
>> allerdings, dass wir diesen Fall nicht zu berücksichtigen brauchen.
>> Der Aufwand wäre enorm, und der Nutzen eher gering. Als übermäßig
>> nervend habe ich solche Trennungen nicht in Erinnerung.
>
> Wenn ich Werner richtig verstanden habe, will er diese Fälle durch eine
> Wichtung der Wortfugen lösen, also
>
> Holz==ei-sen=bahn statt Holz=ei-sen=.bahn
>
> Davon unabhängig könnte man natürlich irreführende Wortfugen trotzdem (ggf.
> zusätzlich) markieren.
Ist nicht jede Trennung an einer anderen Fuge als der "Hauptfuge"
(unterschiedliche stark) irreführend?
> Da die Grade der "Unerwünschtheit" orthogonal zu den morphologischen
> Kategorien sind befürworte ich ein "zweidimensionales" Markierungssystem
> (Kategorie-Zeichen + optionales Unterdrückungszeichen).
Ich stimme dem zu.
> Eine steigende Anzahl nachgesetzter Punkte für die Grade der
> Unerwünschtheit zeigt auch, daß es sich hier um eine Rangordnung (mit
> teilweise nicht scharfer Abgrenzung) handelt.
>
> Deiner nachfolgenden Unterteilung folgen wäre das dann
>
> '.': irreführend
> '..': sinnentstellend
> '...': anstößig
>
> und damit eine mögliche Matrix für ungünstige Trennstellen:
>
> ok if se anst
> normal - -. -.. -...
> Vorsilbe | |. |.. |...
> Wortfuge = =. =.. =...
> unkategorisiert . . . .
>
> Alternativ könnte der Unterstrich für kategorisierte ungünstige
> Trennstellen verwendet werden. Das erlaubt die Kurzform '_' für den
> häufigsten Fall:
>
> ok if se anst
> normal - _ -__ -___
> Vorsilbe | |_ |__ |___
> Wortfuge = =_ =__ =___
> unkategorisiert . . . .
Ich würde die erstere Notation vorziehen. Bei der zweiten ist das
System schwerer zu durchschauen und die genaue Anzahl von Unterstrichen
ist auch schlecht erkennbar.
Viele Grüße,
Stephan Hennig
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