[netz-bb] Rundbrief Nr. 1: In welcher Gesellschaft wollen wir leben?!
Elisabeth Voss
post at elisabeth-voss.de
Mi Mär 6 09:31:05 CET 2019
*In welcher Gesellschaft wollen wir leben?!*
*http://welche-gesellschaft.org* <http://welche-gesellschaft.org/>**
*Rundbrief Nr. 1 - im März 2019 *
Liebe Freundinnen und Freunde,
Es ist eine ganze Menge in Bewegung: Am 8. März werden Frauengruppen in
Deutschland den Impuls aus Spanien und anderen Ländern für einen
Frauen*/feministischen Streik aufgreifen und mit ihren Debatten zu Care
Revolution verbinden. Am 15. März ruft die SchülerInnenbewegung „Fridays
for Future“ zu einem großen internationalen Klimastreiktag auf und
absehbar werden an diesem Tag auch hierzulande in vielen Städten
Tausende nicht in die Schule, sondern auf die Straße gehen. Für den 6.
April wird bundesweit zu einer Demonstration gegen den Mietenwahnsinn
nach Berlin mobilisiert, in den Tagen davor finden europaweit in vielen
Städten Aktionstage statt. Initiativen der solidarischen Städte und der
Seebrücken diskutieren über „Buses of Hope“, in denen im Frühjahr
Geflüchtete und Gerettete aus Palermo oder Neapel im orangenen Konvoi in
Richtung der aufnahmebereiten Städte nach Nordwesteuropa fahren.
Unteilbar und We`ll Come United planen im Sommer größere Mobilisierungen
in Sachsen – gegen den Rechtsruck und zur Unterstützung der lokalen
antirassistischen und antifaschistischen Netzwerke. Und wenn wir den
Blick nach Süden ausweiten: auf dem afrikanischen Kontinent gehen
derzeit in so verschiedenen Ländern wie Sudan, Togo, DR Kongo und
Kamerun unterschiedliche Bewegungen gegen zum Teil Jahrzehnte alte
Diktaturen auf die Straße.
Diese vielfältigen aktuellen Beispiele emanzipativer Sozialproteste
machen uns Hoffnung, auch wenn schwer einzuschätzen bleibt, welche
nachhaltigen Dynamiken sich daraus entfalten. Wie ordnen wir uns in
diese Dynamik ein?
Mit „In welcher Gesellschaft wollen wir leben?!“ haben wir im Januar
eine neue Plattform <http://welche-gesellschaft.org/> gestartet, die
sich bewusst als „langsamer“ Suchprozess versteht. Wir können und wollen
als themen- und spektrenübergreifende Initiative (noch) nicht in die
aktuellen Mobilisierungen intervenieren. Als Einzelgruppen sind wir
natürlich beteiligt und es sind genau die Felder und Räume, in denen wir
uns mit unseren Alltagskämpfen bewegen und auf die wir uns beziehen.
Aber wir haben diese Initiative gestartet, um uns mittelfristig darum zu
bemühen (nicht nur mit diesem Rundbrief), in den oben genannten
Aktivitäten Verknüpfungen und Querverbindungen herzustellen, um über die
jeweiligen Aktionstage und Kampagnen hinaus die Perspektive einer
gemeinsamen Bewegung und einer übergreifenden Erzählung der
verschiedenen Alltagskämpfe stark zu machen. Das ist und bleibt die
zentrale Zielsetzung unserer Initiative.
*Was ist seit Januar passiert?*
Wir haben reichlich Zuschriften nach dem Start unserer Webseite erhalten
und die Reaktionen waren sehr vielfältig. Der Einen war es zu wenig
kapitalismuskritisch, dem Anderen jedenfalls im Titel des Manifests zu
kämpferisch. Einige zweifeln am Mehrwert dieser Initiative, andere sind
geradezu begeistert: „Wie toll ist denn das! Der Aufruf spricht mich
sehr an – die Perspektive ausgehend von den alltäglichen Kämpfen, der
Anspruch der Vernetzung und das fragende Voranschreiten.“
Wie auch immer: unser Manifest hat eine Reihe neuer UnterzeichnerInnen
bekommen und der von uns erhoffte Anreicherungsprozess ist bereits gut
in Gang gekommen. Unsere Plattform soll vielfältige Perspektiven aus
unterschiedlichen Spektren zusammen bringen. In diesem Zuge finden sich
nun gleich vier neue Textbeiträge auf der Webseite: Zu Care Revolution
<http://welche-gesellschaft.org/care-revolution/>, zum bedingungslosen
Grundeinkommen <http://welche-gesellschaft.org/grundeinkommen/>, zur
Erwerbslosenbewegung
<http://welche-gesellschaft.org/gutes-leben-statt-erwerbslosigkeit-und-armut/>
sowie zum Solidarischen Wirtschaften
<http://welche-gesellschaft.org/solidarisch-wirtschaften/>. Und weitere
Artikel sind für die kommenden Wochen in Vorbereitung. Unser Kontaktnetz
und unsere Themenfelder haben sich damit schneller erweitert als von uns
erwartet. Damit sind wir auch strukturell mehr gefordert als zunächst
geplant.
*Wie soll es weitergehen und wie mitmachen?*
Wir wollen die nächsten Wochen nutzen, um unser Konzept der
„Knotenpunkte“ zu stabilisieren und weitere Schritte der inhaltlichen
Verknüpfung zwischen den unterschiedlichen sozialen Bewegungen
vorzubereiten. Ein zweiter Rundbrief ist für Juni 2019 geplant, um über
den Zwischenstand zu berichten, nicht zuletzt im Hinblick auf die
Strategiekonferenz der Bewegungsstiftung, die vom 18. bis 20. Oktober in
Berlin stattfindet. Diese Konferenz wird für uns ein zentraler
Treffpunkt des Austauschs sein und soll weitere Perspektiven für die
Initiative eröffnen. Wer daran mitwirken möchte, möge sich frühzeitig
bei uns melden, denn die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt. Zudem freuen
wir uns ausdrücklich über weitere Kommentare und Rückmeldungen von Euch.
Wenn Ihr mitmachen wollt, meldet euch sehr gerne über Mail bei uns:
welche-gesellschaft at riseup.net <mailto:welche-gesellschaft at riseup.net>
Abschließend wollen wir noch auf unseren (gedruckten) Flyer
<http://welche-gesellschaft.org/flyer-2-2019/> hinweisen, der gegen
Portokosten bei unserer Emailadresse bestellt werden kann.
Mit besten Grüßen aus dem kleinen Koordinierungskreis von „In welcher
Gesellschaft wollen wir leben?!“
-------------- nächster Teil --------------
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