[netz-bb] PM „Solidarität statt Heimat“ - Ein Aufruf gegen Rassismus in der öffentlichen Debatte

Elisabeth Voss post at elisabeth-voss.de
Di Jun 19 16:54:17 CEST 2018


Liebe solidarische Wirtschaftende,
liebe FreundInnen und MitstreiterInnen für eine solidarische Welt,
vielleicht möchtet Ihr ja auch ein öffentliches Zeichen gegen den 
zunehmenden Rassismus setzen und diesen Aufruf unterschreiben:
https://solidaritaet-statt-heimat.kritnet.org/
Soligrüße
Elisabeth

GESENDET: Dienstag, 19. Juni 2018 um 11:52 Uhr
   VON: "Bernd Eichner" <eichner at medico.de>
   BETREFF: PM „Solidarität statt Heimat" - Ein Aufruf gegen Rassismus
in der öffentlichen Debatte

DAS INSTITUT SOLIDARISCHE MODERNE (ISM), MEDICO INTERNATIONAL UND
KRITNET FORDERN EINE KLARE POSITIONIERUNG GEGEN RASSISMUS UND WENDEN
SICH GEGEN EINE POLITIK DES RESSENTIMENTS. ZAHLREICHE PERSONEN
UNTERSTÜTZEN DEN AUFRUF.

Die Initiatoren setzen mit dem Aufruf ein notwendiges Zeichen gegen die
zunehmende Polarisierung von rechts in den Debatten um Migration und
Asyl. Sie fordern, Rassismus und Entrechtung klar beim Namen zu nennen
und eine solidarische und humanitäre Position gegen den Rechtsruck zu
verteidigen. Der Erziehungswissenschaftler und Publizist Prof. Dr. Micha
Brumlik, die Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Naika Foroutan, die
Intendantin des Hamburger Theaters Kampnagel, Amelie Deuflhard, der
Autor Georg Diez, die Soziologin Prof. Dr. Sabine Hark und weitere
Wissenschaftler und Kulturschaffende sind Erstunterzeichner.

„Es ist gegenwärtig kaum möglich, sich zwei Wochen Zeit für eine
Initiative wie die unsere zu nehmen - die Talfahrt des Rechtstaates, des
Asylrechts und der öffentlichen Debatte erreicht alle drei Tage einen
nächsten Tiefpunkt", so Sabine Hess, Professorin für
Kulturanthropologie in Göttingen und Mitverfasserin des Aufrufs. „Wir
sehen eine Politik auf dem Vormarsch, die auf Isolation, Ausgrenzung und
Abwehr setzt und dabei Menschenrechte und demokratische Grundwerte
missachtet. Der aktuelle Asylstreit zwischen CSU und CDU liegt ganz auf
dieser Linie: Innenminister Seehofer fordert dabei offen zum Bruch
europäischen Rechts auf im rechtspopulistischen
Überbietungswettbewerb."

Stephan Lessenich, Professor für Soziologie in München, ebenfalls
Mitverfasser des Aufrufs, zieht folgende Linie von den
Bäcker-Aussprüchen eines Christian Linders zur aktuellen politischen
Zuspitzung: „In den letzten Jahren hat sich in weiten Teilen Europas
ein politischer Rassismus breitgemacht, der die Grenzen zwischen dem
konservativen, rechten und faschistoiden Lagern zunehmend verschwimmen
lässt. Der größte Erfolg der AfD war nicht ihr Einzug in den
Bundestag. Ihr mit Abstand größter Erfolg ist, dass man sich in diesem
Land wieder hemmungslos menschenverachtend geben und äußern kann, wie
wir es in der Stellungnahme formuliert haben."

Neben migrations- und asylpolitischen Fragen geht es im Aufruf vor allem
darum, an die Willkommenskultur im langen Sommer der Migration
anzuknüpfen. Dafür braucht es aber die Konfrontation, so Mario Neumann
vom ISM: „Wir erleben seit Monaten eine unerträgliche öffentliche
Schmutzkampagne, einen regelrechten Überbietungswettbewerb der Hetze
gegen Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten, aber auch gegen die
solidarischen Milieus dieser Gesellschaft. Was wir brauchen ist kein
Masterplan zur Migration, sondern ein Masterplan gegen Rassismus."

Dr. Ramona Lenz von medico international bekräftigt ihrerseits: „Ein
großer Teil der Gesellschaft erkennt Migration als gesellschaftliche
Realität an und ist solidarisch mit Menschen auf der Flucht. Das ist
nicht naiv und realitätsfremd. Die Haltung derer, die Demokratie und
Menschenwürde verteidigen, muss in der öffentlichen Debatte dringend
wieder hörbarer werden."

AUFRUF ONLINE: https://solidaritaet-statt-heimat.kritnet.org/

Das INSTITUT SOLIDARISCHE MODERNE (ISM) ist eine Programmwerkstatt für
neue linke Politikkonzepte, die über Parteigrenzen hinweg zwischen
Politik und Wissenschaft, Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen
agiert.

KRITNET ist ein Netzwerk für kritische Migrations- und
Grenzregimeforschung, das an der Schnittstelle von interdisziplinärer,
kritischer Wissenschaft und politischen Initiativen und Aktionen
arbeitet.

MEDICO INTERNATIONAL ist eine Hilfs- und Menschenrechtsorganisation, die
sich für die globale Verwirklichung des Menschenrechts auf Gesundheit
einsetzt und in ihrer kritischen Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit
mit anderen Organisationen und Initiativen zusammenarbeitet.

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   PRESSEKONTAKT:

Sabine Hess - kritnet - 0163 455 8561, shess at uni-goettingen.de
   Ramona Lenz - medico international - 0163 256 2185, lenz at medico.de
   Mario Neumann - ISM - 0179 887 8538, neumann.mario at gmail.com





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