[netz-bb] Geflüchteten-Support aus Berlin - Grenzküche und infrastrukturelle Arbeit - Bitte um Unterstützung

maria schmidt m.schmidt at posteo.de
Mo Okt 26 14:07:35 CET 2015


 

Liebe Unterstützer*innen einer solidarischen Zukunft. 

Nach dem Wandelwoche und Kongress Solidarische Ökonomie mich den Sommer
über beschäftigt haben, ist nun wieder Zeit und Energie da, um neue
solidarische Projekte anzugehen. Während wir uns im Berliner
Solikon-Büro den nächsten Schritten solidar-ökonomischer
Regionalvernetzung in Berlin-Brandenburg annehmen, möchte ich mich an
konkreter und direkter Aktion für Geflüchtete beteiligen.

Ich habe eine Anfrage aus einem konkreten solidarischen Bereich in dem
einige Menschen aus der Kongress-Orga und andere Aktivist*innen aus
Berlin und Leipzig mit dabei sind. Es geht um humanitäre und
infrastrukturelle Unterstützung von Flüchtenden an den europäischen
Grenzen. 

KÖNNTET IHR EUCH VORSTELLEN, EIN PROJEKT ZU UNTERSTÜTZEN, DAS ALS
GRASWURZEL-INITATIVE MÖGLICHST SCHNELL HILFSSTRUKTUREN FÜR GEFLÜCHTETE
AUFBAUEN MÖCHTE? Neben einem Grenzeinsatz (Küche, Transport,
Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit) im November, möchten wir uns
der nachhaltigen infrastrukturellen Arbeit vor allem in Sachsen und
Berlin-Brandenburg widmen. WIR WERDEN UNS BESTEHENDEN STRUKTUREN
ANSCHLIEßEN, BENÖTIGEN JEDOCH FINANZIELLE MITTEL, UM DIE UNTERSTÜTZUNG
LEISTEN ZU KÖNNEN. JEDER BEITRAG HILFT. Eine nicht-monetäre große Hilfe
wäre die Bereitstellung von Fahrzeugen. Wie immer ist es aber vor allem
die finanzielle Unterstützung, die uns die größte Handlungsfähigkeit
gibt. 

Was wir machen und wer wir sind findet ihr weiter unten oder im Anhang.
Meldet euch gerne auch telefonisch unter 017621132066 bei mir. 

Wenn ihr Kontakt-Ideen zu Unterstützer*innen habt, leitet auch diese
gerne an mich weiter. 

Besten Dank und Grüße, 

Maria 

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GRENZGÄNGER*INNEN 

_Unterstützung für die akute Grenzhilfe und den Aufbau nachhaltiger
Support-Strukturen für Geflüchtete in Sachsen und Brandenburg_ 

Wir sind ein Zusammenschluss von 10 bis 13 Menschen aus Leipzig und
Berlin mit einem breiten Netzwerk an Unterstützer*innen im Rücken. Wir
sind bereits seit mehreren Jahren in zahlreichen Kontexten gemeinsam
politisch aktiv (offene Fahrrad- und Selbsthilfewerkstatt, Mietshäuser
Syndikat, Refugee-Support in Berlin, Beitragsökonomie uvm.). Wie so oft,
führen politische und reproduktive Arbeit und der Unwillen im
kapitalistischen Hamsterrad auf Führungspositionen mitzuschwimmen zu
roten Kontozahlen und prekären Einkommensverhältnissen. Wir möchten
darum für ein akutes Arbeitsthema um finanzielle Unterstützung bitten,
die uns für unser konkretes nächstes Projekt etwas Flexibilität und Zeit
für die Suche nach weiterer Unterstützung gibt. 

_Das Projekt "Grenzgänger*innen" (Arbeitstitel, Diskussion läuft)_ 

Wir möchten unsere Energie einsetzen, um bei sinkenden Temperaturen und
zunehmend unschönen Nachrichten zur Situation von Geflüchteten in
Deutschland und an den europäischen Grenzen, nachhaltige
Unterstützer*innen-Strukturen aufzubauen. Es gibt bereits zahlreiche
Initiativen, die sich dem Aufbau von Transport- und Versorgungsketten
widmen. Wir möchten uns anschließen und für 2 Wochen eine
TRANSPORTINFRASTRUKTUR STÜTZEN, an der deutschen Grenze Essen FÜR
GEFLÜCHTETE KOCHEN UND WARME KLEIDUNG, DECKEN, HILFE BEI ÜBERSETZUNGEN
UVM. BEREITSTELLEN. Wir werden uns voraussichtlich in die Strukturen der
Gruppe "SOSKonvoi" eingliedern. 

Da die Situation an den Grenzen sich täglich ändert, müssen Strukturen
aufgebaut werden, die spontane Reaktionen ermöglichen. Wir werden vor
allem die Transport-Infrastruktur stärken, Transporter auftreiben (ggf.
mieten) und fahren und vor Ort Werbemittel in zahlreichen Sprachen
verteilen, um die Anwohner*innen in den umliegenden Grenzgebieten zu
sensibilisieren und aktivieren und die Geflüchteten über Wege und
Rechte, Probleme und Hilfsstrukturen aufzuklären. Weiterhin möchten wir
mit einer ausführlichen DOKUMENTATION DER EREIGNISSE (die häufig in
akuten Hilfssituationen zu kurz kommt, jedoch einen wichtigen Einfluss
auf wachsende Support-Strukturen haben kann) auf die Probleme und
Hilfsmöglichkeiten aufmerksam machen. 

In Berlin und Leipzig werden wir vorab SPENDEN AKQUIRIEREN, die zu einem
großen Teil aus Sachmitteln wie Kleidung, Schlafsäcken und Regenschutz
bestehen. Wir werden innerhalb Deutschlands je nach Budget, das uns zur
Verfügung steht, TRANSPORTE VON SACHMITTELN ÜBERNEHMEN. 

Um die Geflüchteten supporten zu können und uns selbst zu schützen,
braucht es Übersetzungsunterstützung. In nicht-staatlichen Strukturen
sind POLITISCH AKTIVE ÜBERSETZER*INNEN besonders prekär beschäftigt, wir
möchten hier gerne faire Lohne für eine enorm wichtige Arbeit zahlen. 

Im Anschluss an die Hilfsaktion an der Grenze werden wir gemeinsam damit
beginnen, Support-Strukturen in Sachsen und Brandenburg zu stärken.
Unser Schwerpunkt wird dabei in der AUFBEREITUNG DES DOKUMENTIERTEN
MATERIALS, DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND DER AKTIVIERUNG DER
ANWOHNER*INNEN IN SACHSEN UND BRANDENBURG zu einem solidarischen Umgang
mit Geflüchteten in ihrer direkten Umgebung liegen. 

_Kosten und Unterstützungsbedarf_ 

Für die konkrete Hilfsaktion, die im November stattfinden soll, und die
anschließende strukturelle Arbeit über den Winter benötigen wir
finanzielle Unterstützung für: 

 	* den Druck von Werbemitteln (geschätzte 500EUR)
 	* Fahrtkosten (geschätzte 1500EUR für 4 Transporter ohne Miete)
 	* ggf. Transporter-Miete (geschätzte 1000EUR bei 4 Transportern)
 	* Lebensmitteleinkäufe (nach oben offen, Bedarf ist genug, für eine
Woche und täglich 5000 Menschen ca. 5000EUR bei parallel aktiver Akquise
von Lebensmittelspenden)
 	* Ausgaben für Gas und anderes zum Kochen (geschätzte 500EUR)
 	* Ausgaben für die Dokumentation (völlig offen und je nach Budget, die
Schaltung von Anzeigen wäre denkbar)
 	* Übersetzungen (geschätzte 500EUR)
 	* Soli für Equipment aus links-politischem Küfa-Kontext (ca. 200EUR)

Wir rechnen mit Kosten von um die 9000EUR, allerdings arbeiten wir mit
dem, was da ist, weniger bedeutet nicht, dass wir die Arbeit nicht
machen, der Aufwand und die verstreichende Zeit im Vorhinein wachsen
jedoch mit jedem Euro, den wir vorher auftreiben müssen. Für uns ist
jeder Beitrag eine große Hilfe. 

Wir sind in keine Vereins-Struktur eingebunden, da der Apparat dahinter
uns nicht wirklich handlungsfähiger macht, könnten bei Bedarf aber aus
befreundeten Strukturen gemeinnützige Vereine einbinden. Ein freier
Einsatz von Geldern wäre eine große Hilfe, Zeit für viel Bürokratie
bleibt nicht, wenn etwas passieren soll. 

Maria 

017621132066 
-------------- nächster Teil --------------
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