[contraste.netz-bb] Fwd: Sich finden, für eine Stadt-Land-Kommune bei Berlin (Zirkular)
Elisabeth Voß - CONTRASTE
elisabeth.voss at contraste.org
Mo Okt 21 19:51:18 CEST 2013
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Sich finden, für eine Stadt-Land-Kommune bei Berlin (Zirkular)
Datum: Mon, 21 Oct 2013 00:01:46 +0200 (CEST)
Von: Margarethe Hardegger <landkommune at gmx.de>
An: landkommune at gmx.de
*SICH FINDEN - FÜR EINE STADT-LAND-KOMMUNE BEI BERLIN*
Um eine Landkommune nördlich von Berlin zu gründen, brauchen wir Leute.
Zur Zeit nur zu viert suchen wir Zuwachs.
Seit einigen Monaten sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Objekt
für eine intergenerationelle Landkommune, vorzugsweise zwischen Berlin
und Pritzwalk: Ein großes Gebäude mit viel Platz, mit Seitengelassen für
Werkstätten und viel Land für einen ökologischen Garten. Alles möglichst
schön gelegen und von Berlin aus gut zu erreichen. Ab und zu – wie auch
gerade jetzt – ist da auf einmal etwas. Wir scheinen ein Objekt gefunden
zu haben, das zu unserem Plan passt. Dann fällt uns auf: Wir sind noch
nicht genügend Leute, um den nächsten Schritt zu tun, das Objekt zu
kaufen und es zu renovieren. Deshalb sind wir auf der Suche nach Leuten,
die sich mit ähnlichen Plänen tragen, die Lust und Schwung und Kraft
haben, in diesem Sinne gemeinsam zu handeln.
Wir wissen, wie schwierig es ist, dass eine gute Gruppe sich findet,
eine Gruppe, die gut funktioniert, Leute, deren Vorstellungen sich
ähneln und ergänzen, die eine gute Dynamik und gemeinsame
Handlungsfähigkeit entfalten, eine Art Wirbelwind nach vorn. Leute die
Ausdauer haben, die kommunizieren können, die reflektionsfähig sind und
-gewillt, die Konflikte nicht scheuen, sondern solidarisch austragen.
Die außerdem noch – in ihrer Summe – das schlechterdings nötige
Kleingeld aufbringen können und vielleicht sogar ein paar „Skills“
haben, die einer solchen Unternehmung zuträglich wären. Das alles sind
hohe Ansprüche, aber auch ein ebenso interessantes wie notwendiges
Ensemble von Gegebenheiten.
Warum das alles überhaupt?
Weil wir mehr Gelegenheit zu selbstbestimmter Arbeit schaffen wollen,
deren Produkt nicht zur Ware wird, zu einer Arbeit auch ohne
kapitalistischen Profit: Arbeit am Haus, in der Werkstatt, in Garten und
Küche. Weil wir keine Lust haben auf das atomistische Programm des
Unternehmertums seiner Selbst, und auch nicht auf die Scheinalternative
paarweiser Vereinzelung. Weil wir das Verhältnis von Stadt und Land
unter den gerade gegebenen, den gegenwärtigen Bedingungen neu denken
wollen, ohne Garantien und also abseits der reflexhaft vorgebrachten
Einwände und spontanen Assoziationen von „Eskapismus“,
„Rückwärtsgewandtheit“, „Bodenromatik“ und Ähnlichem.
Sicher, uns gefallen die frische Luft und das Grün. Aber wir wollen
keine Flucht aufs Land antreten, so wie die allermeisten noch heute in
die Metropolen als zu ihrem Sehnsuchtsort fliehen, um dort ihr
(Insel-)Glück zu suchen. Wir kennen die Vorzüge der Großstadt so gut wie
ihre Nachteile, sind zum Teil durch Jobs an Berlin gebunden und wollen
unsere Zelte dort nicht gänzlich abbrechen.
Wir sitzen auch nicht der Illusion auf, dass ein solcher Versuch, sich
zu entziehen, freigestellt wäre von Marktzwängen. Schon indem wir
vorhaben, antizyklisch zu handeln und ein Objekt in Brandenburg zu
kaufen, passen wir uns schließlich den Preisschwankungen an, die einen
solchen Kauf in Reichweite rücken lassen, während er in Berlin nur noch
für die allerwenigsten überhaupt denkbar ist. Wären wir bereit, bis nach
Pommern zu gehen, könnten wir uns ein Objekt vor Renovierung schon für
den Preis von ein bis zwei Berliner Monatsmieten aussuchen. Aber wir
suchen die Nähe zu Berlin und zu anderen emanzipatorischen Kommunen in
der Region. Der Besuch einer solchen hat für uns auch den Ausschlag
gegeben, es selbst ähnlich zu versuchen.
Wenn Dir all das etwas sagt, wenn Du dazustoßen willst oder uns auf
unserem Weg helfen kannst, ein Objekt kennst oder verwandte Initiativen,
dann hoffen wir von Dir zu hören!
Deine Stadt-Land-Kommunard_innen in spe.
*Kontakt: *landkommune at gmx.de
Gerne zirkulieren!
Oktober 2013
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