[contraste.netz-bb] WORKAROUND Konferenz: Ein dreitägiges Symposium, Workshop & Community-Meeting, von 18.-20. Oktober 2013 (Berlin)

Elke Michauk elke_michauk at yahoo.de
Mi Okt 9 20:54:19 CEST 2013


Die Arbeitswelt, wie wir sie kennen, befindet sich inmitten eines 
massiven Wandels: Langfristige Arbeitsverträge werden zunehmend ersetzt 
durch Projektvereinbarungen, die höchstens noch einen Hauch von 
arbeitsrechtlicher Absicherung enthalten. Ehemals Festangestellte finden 
sich im Dschungel der freiberuflichen Arbeit wieder und fragen sich, wie 
man bitteschön den eigenen Marktwert ermitteln soll.

Der allgemeine Enthusiasmus über das Selbständige Arbeiten ist merklich 
abgekühlt, seit wir erkannt haben, dass hauptsächlich die Auftraggeber 
vom vielgelobten Konzept der "Flexibiltät" profitieren. 
FreiberuflerInnen, Selbständige und UnternehmerInnen in Deutschland 
erkennen flächendeckend, dass weder die öffentliche Verwaltung, noch das 
Banken-oder Versicherungswesen auf ihren Berufsstand vorbereitet sind. 
Die meisten arbeitsrelevanten Dienstleistungen basieren nach wie vor auf 
dem Paradigma der festangestellten Arbeit.

Wenn von freiberuflich Arbeitenden gesprochen wird, sind meist die 
jungen, medienaffinen Vertreter der Kreativindustrien gemeint. Der 
Umstand, dass auch immer mehr Handwerker, Sozialarbeiter oder Lehrer 
aller Altersgruppen und Nationalitäten in die freiberufliche Arbeit 
abwandern (müssen), wird meist ignoriert.

Diejenigen, die Arbeit haben, fürchten sich vor denen, die danach suchen 
-- weil die Anderen womöglich billiger und flexibler sind. Tatsächlich 
reflektieren die meisten Freiberuflerhonorare keineswegs die 
Fähigkeiten, die Ausbildung oder den Marktwert der Arbeitenden. In einer 
Stadt wie Berlin ist es durchaus üblich geworden, dass potentielle 
Mitarbeiter schon während des Vorstellungsgespräches einen Plan zum 
Fundraising ihres eigenen Honorars abgeben müssen. Ein Arbeitsmarkt, der 
konsequent nur diejenigen promotet, die angesichts der Umstände am 
Besten überleben können, lässt keinen Spielraum für eine Balance der 
Geschlechter, soziale Inklusion oder Solidarität.

In Kontrast zu dieser Entwicklung gibt es eine wachsende Szene von 
sozialen Innovatoren, Aktivisten und Initiativen, die konsequent am 
System vorbei arbeiten. Sie rufen zur Selbstorganisation auf, mit dem 
Ziel, den Begriff von 'Arbeit' und 'Wertentwicklung' neu zu definieren. 
So werden derzeit eine Vielzahl neuer Modelle für Wohnen, Finanzierung, 
Ernährung oder Arbeitsrechte entwickelt,_/häufig in Form von 
Genossenschaften/_.

Die Modelle sind an sich nicht unbedingt neu, befanden sich jedoch lange 
unterhalb des öffentlichen Radars. In Zeiten der globalen Finanz-und 
Arbeitskrise allerdings werden gemeinschaftliche Initiativen wie 
Genossenschaften, soziale Unternehmen oder Kooperativen aller Art immer 
wichtiger. Mit allen Herausforderungen, wie etwa der Suche nach 
dezentralen Organisationsstrukturen, dem Bedarf nach einem neuen 
Vokabular oder der Notwendigkeit, partizipative Plattformen für eine 
Vielzahl von Stakeholdern zu entwickeln -- inklusive der politischen 
Administration positioniert sich eine neue Bewegung.

Während des dreitägigen Symposiums & Workshops werden wir verschiedene 
Formen der Organisation von Arbeit und Community-Ansätze zur Sicherung 
von Lebens-und Arbeitsqualität betrachten. Wir blicken hinter die 
Klischees des Freiberuflertums und untersuchen sowohl bewährte als auch 
neue Strategien von Genossenschaften und sozialen Unternehmen. Das 
Symposium wird abgerundet durch einen informellen Austausch rund um 
Strategien des eigentverantwortlichen Managements von Arbeit, Zeit und Geld.

*Programmübersicht*

*//WORKAROUND TAG 1 
<http://www.supermarkt-berlin.net/event/workaround-1>: FREITAG, 18. 
Oktober von 9 bis 12 Uhr*
*Freitagsfrühstück & Präsentationen: */Jenseits des Klischees von der 
Digitalen Bohème: Strukturen für Freiberufler im Brunnenviertel/

*//WORKAROUND TAG 2 
<http://www.supermarkt-berlin.net/event/workaround-2>: SAMSTAG, 19. 
Oktober von 11 bis 18 Uhr*
*Symposium: */Die Kraft der Community: Genossenschaften, Kooperativen, 
Social Businesses/

*//WORKAROUND TAG 3 
<http://www.supermarkt-berlin.net/event/workaround-3>: SONNTAG, 20. 
Oktober von 14 bis 18 Uhr*
*Community-Meeting: */Einfach loslegen: Selbstmanagement von Zeit, Geld 
und Arbeit/

*Anmeldung*

Um euch für die Veranstaltung anzumelden, schreibt eine kurze Mail an 
rsvp at supermarkt-berlin.net mit dem Betreff: "WORKAROUND" und dem Tag 
oder den Tagen, an dem Ihr teilnehmen wollt.



MEHR http://www.supermarkt-berlin.net/de/event/workaround/

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