[contraste.netz-bb] SoliOeko Nachrichtensammlung, Band 13, Eintrag 14 --> Werbung bei U. Blum?

Michael Vogelsang gesopo at ing-vogelsang.de
Do Apr 25 00:39:00 CEST 2013


Liebe Elisabeth,
Vielleicht kann ich am Montag Abend kommen.
Aber noch ne Idee:
Jetzt Freitag ist im Innovationskreis von Udo Blum das Thema Transition
Towns - also thematisch nahe liegend. Falls Du Flyer zu dieser
Griechenland-Veranstaltung hast, könnte man die dort gut auslegen oder
verteilen.
Beste Grüße, Michael 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: solioeko-bounces at listen.netz-bb.de
[mailto:solioeko-bounces at listen.netz-bb.de] Im Auftrag von
solioeko-request at listen.netz-bb.de
Gesendet: Mittwoch, 24. April 2013 12:00
An: solioeko at listen.netz-bb.de
Betreff: SoliOeko Nachrichtensammlung, Band 13, Eintrag 14


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Meldungen des Tages:

   1. 29.04., 19:30h: Griechenland krank gespart (Elisabeth Voss)
   2. 30.04.,	18h: KollegInnen aus Griechenland berichten
      (Elisabeth Voss)


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Message: 1
Date: Wed, 24 Apr 2013 11:29:28 +0200
From: Elisabeth Voss <post at elisabeth-voss.de>
To: solioeko at listen.netz-bb.de
Subject: [contraste.netz-bb] 29.04., 19:30h: Griechenland krank
	gespart
Message-ID: <5177A5F8.5070500 at elisabeth-voss.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Griechenland krank gespart ? Berichte von widerständiger Praxis und 
Solidarität

Montag, 29. April 2013
19.30 Uhr
Mehringhof, Geneisenaustr. 2a,
Aufgang zweiter Hinterhof, 2.OG, Versammlungsraum

?Im Griechenland der Krise und der Misere entsteht mit einer hohen
Beschleunigungsrate ein anderes Griechenland, das durch Selbstorganisation
überlebt und widersteht.? (Netzwerk ?Solidarity for All?,
Athen/Griechenland)

Die Krise passiert nicht, sie wird gemacht. Unter der Federführung des 
deutschen Bundesministeriums für Gesundheit wird das Gesundheitswesen in 
Griechenland ?reformiert?: Kosten senken, Krankenhäuser schließen oder 
Abteilungen auslagern, Löhne kürzen, Eigenbeteiligung erhöhen, nach 
Fallpauschalen abrechnen?. Das kennen wir doch alles! Die fehlenden 
Medikamente in den Krankenhausregalen sind Kollateralschäden.

Solidarische Kliniken, Sozialapotheken, Volksküchen, Tauschläden,... 
versuchen der Wucht der Zerstörung etwas entgegenzusetzen ? und 
zumindest die Not zu lindern.
Das Netzwerk ?Solidarity for All? hat sich zur Aufgabe gemacht diese und 
andere solidarische, anti-rassistische Initiativen zu vernetzen so wie 
mit Mitteln auszustatten.

Eines dieser Projekte ist die solidarische Klinik in Thessaloniki. Aus 
der medizinischen Unterstützung von hungerstreikenden Flüchtlingen 
entwickelte sich eine interdisziplinäre Poliklinik mit klarem 
politischen Auftrag: regelmäßige Demonstrationen vor und in 
Krankenhäusern, Kampagnen gegen Versuche rassistischer 
Gesundheitsprojekte (?Griechisches Blut für Griechen?) und ein Netzwerk 
politisch Aktiver mit regelmäßigen Treffen. Sie ist Teil eines Netzwerks 
von mittlerweile über 14 solidarischen Kliniken.

Mit den Aktionstagen Ende Mai ?Blockupy ? Widerstand im Herzen des 
Krisenregimes? wird ein Zeichen dort gesetzt wo das Dreigespann Troika 
sein Zugpferd hat: in Frankfurt mit dem Sitz der Europäischen 
Zentralbank. In Berlin präsentieren sich die politisch Verantwortlichen 
  - der deutsche Sitz der Europäischen Kommission, die Bundesregierung 
und der Zweitsitz des Bundesministeriums für Gesundheit.

Gute Gründe, an beiden Orten Veranstaltungen mit den griechischen 
AktivistInnen zu machen die uns zum 1. Mai besuchen und zu diskutieren 
wie Solidarität und Widerstand in Deutschland aussehen könnten.

Mit:
Christos Giovanopoulos (Solidarity for All)
Theodoros Zdoukos, Allgemeinmediziner und Vasilis Tsapas, 
Intensivmediziner und Internist (Aktivisten der Klinik der Solidarität 
in Thessaloniki)
Kirsten Schubert, Ärztin und Referentin für Gesundheit (medico 
international)

Veranstalter:
AK Internationalismus IG Metall
Real Democracy Now! Berlin/GR
Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää)
medico international

-- 
www.voss.solioeko.de
Mailingliste Solidarische Ökonomie Berlin-Brandenburg:
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/solioeko
Radiosendung "Geld oder Leben" zu Solidarischer Ökonomie in 
Berlin-Brandenburg:
http://www.contraste.netz-bb.de/


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Message: 2
Date: Wed, 24 Apr 2013 11:34:20 +0200
From: Elisabeth Voss <post at elisabeth-voss.de>
To: solioeko at listen.netz-bb.de
Subject: [contraste.netz-bb] 30.04.,	18h: KollegInnen aus Griechenland
	berichten
Message-ID: <5177A71C.5040601 at elisabeth-voss.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Widerstand gegen die Diktate der Troika
KollegInnen aus Griechenland berichten

Dienstag, 30. April 2013, 18 Uhr
in der ver.di-Bundesverwaltung
Paula-Thiede-Ufer 10 · 10179 Berlin · (Ostbahnhof )
Es laden ein: Real Democracy Now! Berlin/GR · ver.di Berlin Brandenburg, FB
Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen · Arbeitskreis
Internationalismus in der IG Metall Berlin · Forum Betrieb, Gewerkschaft und
soziale Bewegungen Berlin · Griechland-Solidaritätskomitee Berlin
Unterstützt von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt

Auf dem Podium berichten und diskutieren:
Yannis Stathas, Vorsitzender der Betriebsgewerkschaft
des Aluminiumwerkes ?Aluminium of Greece? in Agios
Nikolaos und der einzige Abgeordnete aus der Arbeiterschaft
im griechischen Parlament (SYRIZA)

Makis Anagnostou, Vorsitzender der Arbeitergewerkschaft
des selbstverwalteten Betriebes
Viomichaniki Metaleftiki aus Thessaloniki

Babis Agrolabaos, Journalist der selbst verwalteten Redakteurszeitung in
Griechenland

Eurydike Bersi, Journalistin in der Auslandsredaktion
der Tageszeitung Kathimerini

Nikos Kalogiros, gewerkschaftlich aktiver Grundschullehrer
aus Athen

Theodoros Zdoukos, Polyxeni Andreadou und
Eva Babalona, aktiv in der solidarischen Gesundheitspraxis
in Thessaloniki

Christos Giovanopoulos, Netzwerk von prekären und unbeschäftigten Arbeitern,
Athen

Moderation: Rolf Becker

?Wir werden Wege finden, die parlamentarische Mitbestimmung
so zu gestalten, dass sie trotzdem auch marktkonform
ist.? (Angela Merkel) Die Ergebnisse der
?marktkonformen Demokratie? können wir in Griechenland
besichtigen: Das Sozialgefüge wurde zerstört,
die Löhne halbiert, Tarife abgeschafft und den Gewerkschaften mit Hilfe von
Notstandsgestzen das Streikrecht genommen. Verhältnisse wie wir sie bisher
nur aus Ländern der ?Dritten Welt? kannten, haben in Griechenland Einzug
gehalten. Die Spardiktate der Troika folgen dem Muster der
?Strukturanpassungsmaßnahmen?, die bereits in den 80er Jahren die
Schuldnerländer aus Afrika, Asien und Lateinamerika an den Rand des Abgrunds
geführt haben.

Durch die dritte Sparrunde ? vom IWF, der EU-Kommission
und der EZB diktiert ? nimmt die Verelendung
breiter Bevölkerungskreise weiter massiv zu. Dagegen
wehren sich die Menschen. Fast täglich kommt es zu Demonstrationen,
Blockaden und Streiks. Die Regierung reagiert mit einer Verschärfung der
Repression. Die freie Berichterstattung wird eingeschränkt, die Übergriffe
der Polizei nehmen zu, langjährig besetzte Häuser und soziale Zentren werden
geräumt.

Den Streik der Metro-Beschäftigten beendete die
Regierung mit Hilfe von Notstandsgesetzen. Der
Arbeitskampf wurde verboten und die Metro-Beschäftigten zwangsverpflichtet.
Bei Zuwiderhandlung drohen nicht nur die Entlassung, sondern bis zu fünf
Jahren Haft. Die Busfahrer in Athen und die Seeleute wurden ebenfalls
zwangsverpflichtet. Damit konnten deren Streiks zunächst unterbunden werden.
Nachdem in den letzten drei Jahren das Arbeits- und Tarifrecht de facto
beseitigt wurde, soll den arbeitenden Menschen und ihren Gewerkschaften das
noch verbliebene Streikrecht genommen werden. Gewerkschaftliche Grundrechte
und demokratische Freiheiten müssen weichen, wenn die Abwälzung der
Krisenlasten auf die breite Bevölkerungsmehrheit zum staatlichen Ziel wird.
Bei diesen Regierungsmaßnahmen zur Unterdrückung des Widerstandes drängen
sich Parallelen auf zum Ende der Weimarer Republik. Zugleich wächst
angesichts von Verelendung und autoritärer Formierung der Einfluss der
faschistischen ?Goldenen Morgenröte?. Ihre paramilitärischen Schlägertrupps
können auf die mehr oder weniger offene Unterstützung durch Sondereinheiten
der Polizei bauen. Im gewerkschaftlichen Widerstand gegen die Spardiktate in
Griechenland geht es längst nicht mehr nur um die Verteidigung von Löhnen
und sozialen Standards. Die Grundfragen der Wirtschafts- und
Gesellschaftsordnung sind unmittelbar berührt. Die Marktwirtschaft hat sich
ihrer sozialen Sicherungssysteme entledigt. An die Stelle der Mitwirkung und
Integration der lohnabhängigen Bevölkerung und ihrer Gewerkschaften bei der
Ausgestaltung der ?sozialen Marktwirtschaft? ist der rücksichtslose
Klassenkampf von oben getreten. Dem fiel nicht nur das soziale Gefüge
Griechenlands zum Opfer. Die Anwendung von Notstandsgesetzen zur
Verhinderung von Arbeitskämpfen stellt die Existenz unabhängiger
Gewerkschaften selbst in Frage.

Wir wollen uns aus erster Hand informieren und die
Frage erörtern, wie wir unsere giechischen Kolleginnen
und Kollegen unterstützen können. Es gilt hierzulande
das Bewußtsein zu schärfen, wie rasch die vermeintlich
sicheren Sozialsysteme zerstört werden können. Ein
Erfolg der Schocktherapie im Versuchslabor Griechenland
würde zur Blaupause für die marktkonforme
Umgestaltung weiterer EU-Mitgiedsländer. Genug
Gründe, den Angriffen der Troika unsere gemeinsame
Solidarität entgegenzusetzen.

Der Widerstand in Griechenland ist bunt und
vielfältig.
Er umfasst betriebliche Gewerkschaftsorganisationen,
besetzte und selbstverwaltete Betriebe, sowie soziale Selbsthilfeinitiativen
in den einzelnen Regionen und Städten Griechenlands. Diese organisieren
Suppenküchen und Lebensmittelverteilungen für bedürftige Familien. Sie
bieten eine unentgeltliche medizinische Grundversorgung für alle Menschen,
gleich welcher Herkunft, die vom Gesundheitssystem ausgeschlossen sind.

-- 
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