AW: SPF, DKIM, …: Was ist da tatsächlich sinnvoll für einen Betreiber eines privaten Mail-Servers?

Daniel Daniel at Mail24.vip
So Jun 2 17:03:56 CEST 2024


Moin,

 

hinzu kommt, dass es weniger Probleme geben kann, wenn der Empfänger seine E-Mails weiterleiten lässt, dann stimmt zwar SPF nicht mehr, aber es klappt noch weil die DKIM Signatur weiterhin vorhanden ist.

 

An gewisse Standards sollte man sich aber halten, SPF, DKIM und DMARC sind da schon gut. Egal ob man „großer“ Anbieter ist oder „Hobbyprojekt in der Garage“ ist.

 

Die Massenmailer dokumentieren nicht welche Mails raus sind, entsprechend kann nicht geprüft werden, ob es sich dabei um eine Antwort handelt, oder nicht.

 

Postausgang ist das eine, und Posteingang das andere.

 

Vieles an Spam von MS und Google sind dort „nur“ als Proxy durchlaufen, wenn man in den Header schaut, daher greift meine spamassassin Regel hier gut, und Mails werden entsprechend als Spam gewertet.

 

Die Firmen interessiert teils nur Geld, und „Kundenservice“ ist eben „nur“ ein Kostenfaktor für die großen. Ruf mal eben kurz bei Ms, Google, Facebook, Tiktok, oder sonst wo an. 😉 Selbst Inhalte kann man die dort gegen Recht verstoßen, teils nicht mal ohne weiteres und auch nicht ohne Konto dort melden.

 

Daher ist es ja halt schön, dass sogut wie jeder sich einen (Mail)Server aufsetzen kann wer möchte, und man es für sich, oder auch Freunde, Mitarbeiter oder ähnliches entsprechend besser machen kann.

 

Leider ist in der Breite der Masse nicht klar, wie schnell mal ein Konto bzw. seine Daten bei diesen großen Anbieter gesperrt sein können, und im schlimmsten Fall sind nicht nur Mails gesperrt sondern auch ganzen Dateien, Fotos, gekaufte Programme/Apps usw.

 

Aber viele wollen es eben so, und hauen planlos alles bei MS und Google rein, bis dann mal deren Algorithmus eines der Dateien in Cloud nicht passt, dich an Behörden melden und Konto wegen verstoß permanent sperren, dann ist Geschrei groß.

 

Gruß Daniel

 

Von: Postfixbuch-users <postfixbuch-users-bounces at listen.jpberlin.de> Im Auftrag von Florian via Postfixbuch-users
Gesendet: Sonntag, 2. Juni 2024 16:34
An: postfixbuch-users at listen.jpberlin.de
Cc: Florian <florian at bodici.de>
Betreff: Re: SPF, DKIM, …: Was ist da tatsächlich sinnvoll für einen Betreiber eines privaten Mail-Servers?

 

Hallo Martin,

noch ein kleiner Kommentar zur Ehrenrettung von SPF, DKIM und DMARC: Du machst das ja nicht, um Google einen Gefallen zu tun, oder "nach deren Pfeife zu tanzen", sondern um dich selbst zu authentifizieren und deine Domain zu schützen. Leider setzen sich sinnvolle Standards manchmal erst in der Breite durch, wenn es die Großen "erzwingen".

Ohne SPF und DKIM kann eine Mail mit einer Absenderadresse deiner Domain von jedem beliebigen Menschen auf der Welt verfasst worden sein und du unterscheidest dich nicht von Abuse - das sollte eigentlich nicht in deinem Interesse sein.

*	Durch SPF schränkst du den erlaubten Versender-IP Bereich ein.
*	Mit DKIM signierst du deine Mail - und durch das Hinterlegen der öffentlichen Signatur in deinem DNS stellst du sicher, dass nieman domainfremdes gültig mit der Domain signieren kann.
*	In Summe baust du mit SPF+DKIM somit eine Authentifizierung.

DMARC fügt dann noch eine policy und reporting hinzu. Sprich: du kannst explizit einen Wunsch äußern, wie die Empfängerdomains mit nicht-authentifiziertem traffic deiner Domain umgehen soll. Und zu bekommst ein kostenloses reporting geliefert, wie viele authentifizierte und nicht-authentifizierte Mails deiner Domain bei den Empfängern tatsächlich angekommen sind.

Was genau ist daran schlecht?

Und welches Interesse sollte man darum haben, seine Mailserver nicht abzusichern, zumal der Aufwand wirklich überschaubar ist?

Viele Grüße,

Florian 
 
 
 
 

Am 31.05.2024 um 10:16 schrieb Martin Steigerwald:

Hi!
 
Achtung: Rant.
 
Ich hatte mir ja von mir aus gedacht, dass ich mir mich irgendwann 
eingehend in SPF, DKIM und da war noch etwas Drittes aus diesem Bereich 
einarbeite, um dann informiert zu entscheiden, inwiefern ich etwas davon 
umsetze.
 
Ich hatte mal ein restriktiveres SPF als: "v=spf1 a mx ~all"
 
Aber damit ging dann gleich irgendetwas nicht, woran ich mich gerade nicht 
mehr erinnere. Bei DKIM las ich, dass damit manche Mailinglisten nicht 
gehen. Das kann ich ebenfalls nicht gebrauchen.
 
Und nach
 
said: 550-5.7.26 Your email has been blocked because the sender is
    unauthenticated. 550-5.7.26 Gmail requires all senders to authenticate   
with either SPF or DKIM. 
 
habe ich gerade überhaupt keine Motivation mehr, mir das Thema auch nur 
noch mal anzuschauen. Zumal das eine Antwort auf eine von einem 
Googlemail-Benutzer *direkt* an mich verschickte Mail betraf. Da frage ich 
mich dann doch: Geht es noch? Das kann Googlemail doch wissen, dass ich 
direkt auf eine Mail antworte, die mir einer Ihrer Kunden – genauer 
genommen eines ihrer Produkte, so hart das auch klingt – geschrieben hat. 
Sie schaden ja dem „Kunden“, denn er wollte ja etwas von mir, nicht 
umgekehrt.
 
Ich bekam von diesem Provider über die Jahre allen möglichen Spam-Müll. 
Die interessieren sich Null-Komma-gar-nichts-für Abuse Complaints bzw. 
haben gar keinen vernünftigen Kanal mehr solche einzureichen. Und die 
meinen mir diktieren zu dürfen (!), wie ich meinen Mail-Server zu 
administrieren habe? Aka in "Wir senden Dir Müll und das ist uns egal aber 
wir akzeptieren Deine legitime Mail nicht!". Geht es noch etwas 
arroganter?
 
Das ist eine Bankrott-Erklärung, wenn die meinen, Spam nicht mehr anders 
eindämmen zu können. Bekomme ich ja selbst als Hobby-Mail-Admin ganz gut 
hin. Klar, deren Setup ist ein paar Dimensionen größer. Aber die können 
auch mehr und besser ausgebildete Leute darauf ansetzen und falls das mit 
"Wir verkaufen Deine Daten oder Analysen daraus" wirtschaftlich nicht mehr 
hinhaut über deren Geschäftsmodell nachdenken. Wäre ohnehin mal eine gute 
Idee.
 
Vielleicht bin ich dann auch mal arrogant und sage einfach: GMail-Anwender 
bekommen keine direkten Antworten von mir. Mache ich ohnehin nicht gerne. 
Nennt es eine Trotz-Reaktion… es ist mir egal. Irgendwo müssen auch mal 
Konsequenzen folgen anstatt immer alles mit zu machen, nur weil es die 
Großen diktieren. Es ist für mich auch kein wesentlicher Verlust. Die 
Leute, bei denen es mir wirklich wichtig ist, via Mail kommunizieren zu 
können… da mache ich ohnehin nicht über Googlemail. Weil wer weiß, was die 
alles mit den Daten anstellen.
 
Aber dennoch: Gibt es irgendwo eine gute Informationsquelle zu SPF, DKIM 
usw. die mir tatsächlich produktiv dabei helfen kann, eine informierte 
Entscheidung zu treffen, inwiefern da etwas für meinen Mail-Server doch 
sinnvoll ist, und zwar frei von der Arroganz von Google aka "I am too big 
to fail"? (Sind sie im Übrigen nicht.)
 
Was sind eure Meinungen? Was würde tatsächlich Sinn machen für jemanden, 
der *seinen privaten Mail-Server quasi als Hobby* betreibt? Der einen 
privaten Mail-Server betreibt, weil er ein besseres Gefühl dabei hat, das 
lieber alles selbst zu machen, weil er dann weiß was er hat, sowie das 
Filtern von Spam-Mail selbst beeinflussen kann?
 
Welche dieser Technologien bringt in der Praxis ein positives Ergebnis für 
die Sicherheit im Mail-Verkehr im Verhältnis zum Umsetzungs-Aufwand? Der 
letztere Aspekt ist mir ganz wichtig. Ich habe keine Motivation mir für 
einen marginalen Nutzen einen riesigen Zusatzaufwand einzuhandeln. Zumal 
Google der einzige Provider ist, mit dem das auftrat. Andere große 
Provider: Bislang überhaupt kein Problem. Ich hab das schon im Web-Bereich 
mod_security erlebt. Da geht Vieles mit kaputt und der Aufwand, die Regeln 
zu finden, die abzuschalten sind,  damit es wieder geht… das brauche ich 
definitiv nicht.
 
Eine Informationsquelle, wo wirklich gut erklärt ist, was es ist, wie es 
funktioniert und wo auch gut beschrieben ist, in einer Art HOWTO, wie sich 
das gut umsetzen lässt, insofern es Sinn macht. Ein Quelle, die über den 
Artikel von Martin Loschwitz im, glaub, Linux-Magazin, hinaus geht, wo er 
schreibt, dass einige der Technologien nur teilweise Sinn machen?
 
Ich wäre ja eventuell bereit, irgendetwas davon umzusetzen, insofern es 
tatsächlich Sinn macht. Aber dann gerade nicht weil Google meint, es mir 
diktieren zu können. Dieser Grund reicht für mich als Betreiber eines 
privaten Mail-Servers eben nicht aus. Aber vielleicht habt ihr ja bessere 
Gründe parat. Es geht mir ja nicht darum, vollkommen lernresistent zu 
sein. Ich bin gespannt. rspamd mosert hier ja über fehlende Domain Keys. 
Vielleicht ist es gar nicht so kompliziert das umzusetzen. Aber ich will 
dann keinen wochenlangen Aufwand haben, um den Empfang von Mailinglisten 
hin zu bekommen.
 
Also bitte immer beachten: Für den Betreiber eines privaten Mail-Servers. 
Ich sehe nicht, warum ich alles so machen muss, wie große Mail-Hoster, die 
es vielen Kunden recht machen müssen. Insbesondere, falls aus meiner Sicht 
das Aufwand-Nutzen-Verhältnis nicht passt. Da ist mein Anwendungsfall 
einfach ein anderer. So wie ich mir erlaube, Mail von "onmicrosoft.com" 
oder "exxhale.com" hoch zu stufen oder in Zukunft vielleicht das komplette 
Netzwerk von Sharktech¹ zu blocken und dabei zu riskieren irgendwann doch 
mal eine legitime Mail zu verpassen… ein Risiko, das ich als Betreiber 
eines privaten Mail-Servers durchaus eingehen kann.
 
[1] Betrugsmail von Kunden-Systemen. Meine Mail-Adresse in From:. Uni-
Mailserver in Received-Header rein gefälscht. Unis sind informiert und 
haben auch von andere Seite schon damit zu tun gehabt. *Keine* Antwort von 
deren Abuse Team.
 
Danke,

-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listi.jpberlin.de/pipermail/postfixbuch-users/attachments/20240602/138351f6/attachment-0001.htm>
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname   : smime.p7s
Dateityp    : application/pkcs7-signature
Dateigröße  : 6016 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL         : <https://listi.jpberlin.de/pipermail/postfixbuch-users/attachments/20240602/138351f6/attachment-0001.p7s>


Mehr Informationen über die Mailingliste Postfixbuch-users