Spaß mit "falschem" SPF
Tom Mittelstädt
mittelstaedt-postfixbuch-users-list at monster-box.de
Fr Jun 9 15:25:29 CEST 2023
Hallo in die Runde,
Am Freitag, 9. Juni 2023, 09:03:10 CEST schrieb Klaus Tachtler via
Postfixbuch-users:
> https://www.heinlein-support.de/blog/news/gmx-de-und-web-de-haben-mail-rejec
> ts-durch-spf
Also, ich muss ganz ehrlich sein, ich teile (im Geschäftsumfeld) keinen
einzigen der aufgeführten Punkte gegen "-all":
> Absender können immer auch von anderen Mailservern kommen
Warum sollten sie? Betreibe ich Domains und MX im Unternehmensumfeld (und hab
dann evtl. auch noch die ein oder andere Zertifizierung), will ich idr. ja
genau das eben nicht. Ich alleine möchte ausgehende Kommunikation unter
Kontrolle haben, um bspw. auch ausgehende Kommunikation hinsichtlich Spam
überwachen zu können.
> So können Mails
>
> ...von einem User von Provider A an sein Postfach bei Provider B
> weitergeleitet werde
Warum sollte ich das wollen? DSGVO grüßt. Ich will nicht, dass Person seine
Geschäftssachen aus Bequemlichkeit auf seine privat-Accounts umleiten kann,
und darf das auch garnicht gutheißen.
> ...von einer Mailingliste an eine Vielzahl von Empfängern verteilt werden
> Hier wird der Envelope-Absender i.d.R. auf die Mailingliste zeigen, das
> Header-From jedoch unangetastet bleiben.
Ist aber völlig egal, da bei SPF-Validierung nicht der "From: " Text im
Header, den der Sender da ja "freitext" reingeschrieben hat, sondern das "MAIL
FROM: " im SMTP Handshake angeschaut wird (wobei sich das Header-From: und das
MAIL FROM: natürlich unterscheiden können und dürfen, wenn der sendende MX das
zulässt, bspw. um irgendwelche gewollten Sonderfälle abzudecken).
Ein Listenverteiler hat sich selbstverständtlich selbst als Absender
einzutragen. Tut dieser hier ja bspw. auch:
> Received: from listi.jpberlin.de (listi.jpberlin.de [91.198.250.5])
> smtp.mailfrom=postfixbuch-users-bounces at listen.jpberlin.de
> domain of postfixbuch-users-bounces at listen.jpberlin.de designates
> 91.198.250.5 as permitted sender
Weiter unten im Text ist dann halt die komplette Weiterleitungskette, wie
viele Hops da jetzt durchgegangen sind, wer ursprünglich gesendet hat und wo
es überall validiert und neu signiert (etwa DKIM/ARC) wurde.
> Absender aus anderen technischen Gründen
Welche sollten das sein? Mir fehlt gerade um Ehrlich zu sein etwas Phantasie
mir andere valide Sendewege (im Unternehmensumfeld) vorzustellen, aber ich bin
ehrlich offen für Input!
> oder durch Webformulare
Warum sollten ranzig gammelig programmierte anonym von Bots bedienbare
Webformulare *Dritter* in meinem Namen versenden dürfen?
Ein Webformular darf bitte gerne in seinem eigenen Namen versenden, und als
Reply-To: dann evtl. auch "mich" eintragen, wenn es seriös ist. Alle Anderen
dürfen gerne wegbleiben.
> von anderen Mailservern kommen.
Auch hier: Wieso sollten sie? Klar, Relay-Hops, aber wenn die gewollt sind,
lässt sich das schon so über eine anständige Relay-Config gestalten (kost max
1 Hop extra), das SPF nicht FAILed, siehe bspw. was diese Mailingliste tut.
Das Ganze mag evlt. auf Freemail-Privatendanwender-DAUs zutreffen, mit denen
man möglichst nur Minimalkontakt haben mag, sind aber meiner Meinung nach
Punkte, die man ja im Unternehmensumfeld ja eben genau nicht haben möchte.
my two cents
Tom
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