Google und Spam

Martin Steigerwald martin at lichtvoll.de
Sa Mär 31 14:50:18 CEST 2018


Uwe Drießen - 31.03.18, 14:01:
> Kann es sein das es KEINE Möglichkeit gibt mit Google in Kontakt zu treten
> außer wenn man ein Gmail konto hat?
> Kann es sein das man (zensiert)  Antwortmails bekommt in denen man über
> deren  bescheuerte Seiten gehen soll und nur dann zugang erhält wenn man
> sich auch noch anmeldet ?
> 
> Kann es sein das sich google erdreistet NICHTS gegen eigenen SPAM zu tun und
> auch KEINE Hinweise dazu annimmt ?

Ich kenne ebenfalls keine Mail-Adresse für Abuse/Spam-Reports bei Google. Ich 
hab mal an security at google.com geschrieben, da hat zwar jemand geantwortet, 
die waren aber auch nicht bereit, gegen das betreffende Google-Mail-Konto was 
zu unternehmen. Der Absender erdreistete sich dazu, meine Mail-Adresse als 
Absender zu verwenden und alles, was mir die Leute beim Security-Team dazu 
mitgaben war: Mach halt SPF. Genau das habe ich später wieder nur auf 
empfohlen gesetzt, weil da was anderes nicht mit ging.

Mit anderen großen Internet-Konzernen habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. 
Scheint, als konnten die bislang noch ihre eigenen Regeln machen. Ich hoffe, 
dass das sich das mit den Facebook-Skandal und den Plänen, die endlich 
sinnvoll zu besteuern, so langsam endet. Es gibt löbliche Ausnahmen: Der 
Support von Mailchimp, die ich ansonsten wegen der ganzen Datensammelei durch 
Tracking-Links in den verschickten Newsletter nicht empfehlen würde, haben 
zumindest bis dato immer prompt auf Spam/Abuse-Reports von mir reagiert und 
nicht nur reagiert, sondern auch gleich Abhilfe geschaffen. Das geht also.

Insofern der Spam von einen oder wenigen Google-Konten kommt, würde ich die 
einfach auf SMTP-Ebene aussperren. Mit einem REJECT, damit das zumindest alles 
wieder fein an die Google-SMTP-Server zurückgeht, auch wenn ich denke, dass 
die das mal rein gar nicht interessiert. Das aber nur, falls die Mails direkt 
von Google-Servern bei Dir eingeliefert werden.

> Ich rufe jetzt die monatlichen Gmail Sperrtage aus. Jeden 5 Werktag im Monat
> für 3 Tage KEINE Mails von Google annehmen bis das es gehör findet wenn
> Google User andere zuspamen.

Das Ding ist, dass die Verantwortlichen bei Google sich wahrscheinlich null 
komma gar nix dafür interessieren, was Du als einzelne Person tust, oder wie 
stark Du hier Google anklagst. Ein wirklich wirksames Mittel habe ich bislang 
auch nicht gefunden. Aussicht hätte eine Aktion wie Google-Sperr-Tage meines 
Erachtens nur, wenn das viele machen.

Leider ist auch vielen freien Software-Entwicklern das offenbar ziemlich egal. 
Und nicht wenige nutzen selbst Google-Mail-Konten. Ich hab mein Google-Konto 
vor Jahren schon gelöscht bzw. deaktiviert. Ob Google da wirklich was gelöscht 
hat, kann ich nicht nachprüfen.

Und ansonsten gibt es immer noch eine Möglichkeit, die Guten zu unterstützen. 
Z.B. durch ein Mailkonto bei Mailbox.org oder Posteo. Bei Dienste-Anbietern, 
die sich mit Daten bezahlen lassen, habe ich bislang einen ziemlichen Mangel 
an ethischem Verhalten beobachtet. Und zwar nicht nur bei Facebook. Das 
scheint denen allen sch… egal zu sein… Hauptsache Daten- und Geld scheffeln, 
koste es, was es wolle. Ich stimme da mit Bruce Schneier überein: Das einzige, 
was da hilft, ist Regulierung durch Gesetze.

Ciao,
-- 
Martin


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