Problem mit IPv6
Alexander Stoll
technoworx at gmx.de
So Dez 10 12:28:54 CET 2017
Am 10.12.2017 um 09:08 schrieb Max Grobecker:
> Da ist auch nichts gegen zu sagen - aber ich rate aus Erfahrung
> dringend davon ab, das mit 5xx-Codes zu machen. Es gab schon öfter
> Events (und es wird sie in Zukunft geben), wo die Reverse-Delegation
> von IP-Adressen beim RIPE (oder auch anderen RIRs) kaputt war und
> dadurch Namen zu IP-Adressen nicht mehr auflösbar waren. Wenn du das
> hart ablehnst, sind im Zweifel über einen längeren Zeitraum (bis du
> es halt bemerkst) die E-Mails einfach weg. Lehnst du - wie es die
> Standardkonfiguration vorsieht - stattdessen mit 4xx ab, bekommst du
> die E-Mails später nochmal zugestellt wenn die PTR-Auflösung wieder
> funktioniert.
Sehr einseitige Darstellung, wenn schon, dann bitte das Gesamtbild
beleuchten. Der häufigste Fehler im DNS System ist eine fehlende Antwort
durch Serverausfall, etc. und in diesem Fall, wenn bei einem brauchbaren
Resolver keine aktive Antwort des zuständigen NS mit NXDOMAIN zurück
kommt, wandelt Postfix auch konfigurierte 5xx in temporäre 4xx um.
Eingebauter Failsafe.
Wenn eine Fehlkonfiguration vorliegt, ist es eine Frage der Policy, wie
man dazu steht und ob man das sofort permanent ablehnt.
Bei legitimen Systemen mit temporärer Ablehnung bleibt die Mail für die
Queue-Laufzeit des sendenden Systems ohne Zustellung beim Empfänger, von
der der Absender u.U. nichts mitbekommt. Beim heute üblichen Missbrauch
von E-Mail als Echtzeitkommunikation oft keine erstrebenswerte
Situation. Der Absender erfährt u.U. erst nach Tagen von der endgültigen
gescheiterten Zustellung durch Überschreitung der Queue-Zeit.
Bekommt der Absender umgehend einen Bounce durch sofortige permanente
Ablehnung, kann er bei zeitkritischen Dingen ggf. zum Telefon greifen
und/oder die Behebung des technischen Mangels, der zum Bounce geführt
hat, zeitnah abstellen lassen.
Und ohje ohje muss die E-Mail eben ggf. erneut versenden.
Generell gilt, man sollte eine für die eigene Situation passende
Abwägung treffen, wie man auf "suboptimale" Abweichungen vom Protokoll
und Infrastrukturfehlern reagiert. Was für den einen sinnvoll ist, muss
für den anderen nicht ebenso passen.
Die Anforderungen diktieren die passende Konfiguration im Rahmen des
technisch Möglichen. Blind ohne Abwägung durch "Übertoleranz" versuchen
zu wollen alles irgendwie erdenkliche, was so schief laufen kann
abzufangen, funktioniert in den seltensten Fällen gut...
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname : smime.p7s
Dateityp : application/pkcs7-signature
Dateigröße : 2596 bytes
Beschreibung: S/MIME Cryptographic Signature
URL : <https://listi.jpberlin.de/pipermail/postfixbuch-users/attachments/20171210/09c4d704/attachment.p7s>
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