[Postfixbuch-users] Server, die nicht übers Greylisting kommen

Alexander Stoll technoworx at gmx.de
Fr Sep 9 12:10:35 CEST 2011


Am 09.09.2011 11:21, schrieb Markus Schönhaber:

> Ich denke, das hängt stark davon ab, wo man als Admin seine Prioritäten
> setzt.
> Wenn man seine Hauptaufgabe darin sieht, das Netz zu standardkonformen
> Verhalten zu erziehen, dann haben solche Server natürlich nichts auf
> einer whitelist verloren.
> Wenn man allerdings seine Hauptaufgabe darin sieht, seinen
> Benutzern/Kunden die Kommunikation per E-Mail zu ermöglichen...

Schlüsselwort "Erziehung", wenn der Diskurs in die Verwendung dieser 
Vokabel im Kontext der RFC-Konformität abdriftet, kommt erfahrungsgemäß 
nichts Gutes bei raus...

Primär stellen diese RFCs eine Grundlage für die Interoperabilität im 
Netz dar. Wenn Systeme diese Grundregeln und Protokolle nicht einhalten, 
sind sie primär die Ursache für Probleme der Interoperabilität der 
beteiligten Systeme. Systeme die falsch konfiguriert sind verlagern die 
Last der mangelhaften Administration auf den Kommunikationspartner, der 
NICHT die Ursache für das Problem ist.

Eine Interessenabwägung sollte natürlich immer getroffen werden, nur der 
Ansatz blind ALLES in eine Whitelist zu packen fällt einem spätestens 
dann auf den Fuß, wenn das domestizierte Gurkensystem so verbogen wird, 
dass man auf der Empfängerseite eben keine Möglichkeit mehr hat das über 
Whitelisting zu regeln... Alles schon vorgekommen.
Nicht selten kommt _dann_ der berüchtigte Satz "Sie sind der Erste...."
weil man über viele Jahre gewohnt ist, dass andere die Defizite des 
eigenen Systems ausgleichen.

Ich denke viele hier, die das nicht erst seit gestern machen, könnten 
Bücher über die Eitelkeit von domestiziertem Halbwissen schreiben, wenn 
das Gegenüber kein Interesse an einen funktionierendem Datenaustausch 
hat und statt den Hinweis auf eine Fehlkonfiguration anzunehmen, nur 
seine persönliche Eitelkeit gekränkt sieht und lieber spitzfindige 
Diskussionen über RFC-Auslegungen führt und versucht zu rechtfertigen, 
warum sein System triviale Anforderungen nicht erfüllt, anstatt zwei 
Minuten damit zu verbringen etwas zu korrigieren und seinen Nutzern den 
problemlosen Datenaustausch zu ermöglichen...

Ich halte den unreflektierten Einsatz von Whitelists nicht für 
uneingeschränkt ziel führend, genau so wenig wie der kategorische 
Verzicht darauf.





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