[Postfixbuch-users] Kosten zu Nutzen

Peer Heinlein p.heinlein at heinlein-support.de
Fr Jul 29 00:58:04 CEST 2011


Am Freitag, 29. Juli 2011, 00:40:06 schrieb Stefan G. Weichinger:

> Wo seht Ihr als Email-Provider verschiedener Größe den Punkt, ab wo
> sich all der Aufwand rechnet?

Wo der Gewinn (=Einnahme - Ausgaben) größer Null ist, wobei "Ausgabe" 
natürlich auch Arbeitslohn, Risikozuschläge, Finanzierung etc. 
beinhalten muß -- und im Zweifel auch das eigene Gehalt!

Sorry, aber anders kann ich Deine Frage nicht beantworten. Es lohnt 
sich, wenn man Gewinn macht.

Das Hauptproblem der meisten Leute ist, daß sie "Ausgabe" nicht richtig 
berechnen und nur Ausgaben sehen, wo sie Geld überwiesen haben. Die 
glauben dann immer sie hätten Gewinn gemacht und merken erst (zu) spät, 
daß sie betriebswirtschaftlich eigtentlich nie Gewinn gemacht haben, 
sprich: Daß sich das alles nicht lohnte. Die sehen nur, daß jeden Monat 
irgendwie 500 oder 2.000 EUR übrig blieben und glaubten, das wäre ihr 
Gewinn. Solange, bis sie mal 10.000 EUR aus anderen Gründen nachzahlen 
mußten.

Wie von dir angefragt kann ich da keine Zahlen nennen. Denn da müßte man 
ja trotzdem Ausgabe/Einnahme in Relation setzen, also die Gewinnspanne. 
Und das ist ganz individuelle Einzelfallsache.

Wir haben einen einzigen Kunden, mit dem machen wir einen dicken 
sechsstelligen Betrag pro Jahr. Das lohnt sich. Allerdings betreiben wir 
dafür auch dicke sechsstellige Aussgaben + haben eine enorme 
Verantwortung und Absicherung zu betreiben, also auch ein enormes Risiko 
zu tragen, daß eingerechnet werden muß. Ist also auch hart verdient.

Insofern könnte man durchaus sagen, daß sich das ab "einem" Kunden 
rechnet. Andererseits funktioniert das Modell natürlich auch nur, weil 
wir grundsätzlich die Infrasztruktur in Technik und auch Personal für 
sowas besitzen -- und dadrunter natürlich noch diverse fünf- und 
vierstellige Kunden sitzen.

Für verschiedene mittelgroße DSL-Provider übernehmen wir teilweise das 
Mailhosting, das sie dann als intergrierter Service an ihre Kunden 
weiterverticken. Also, wenn man so will, klassisches Outsourcing (hihi, 
damals Hype, heute schon "klassisch"...). Für die rechnet sich das 
durchaus auch ganze Platformen mit 20.000 - 50.000 Kunden oder deutlich 
mehr an uns zur Abwicklung abzugben,statt dafür eigene Technik, eigenes 
Personal, eigenes Know-how und eigene Risikovorsorge zu betreiben. 
Insofern könnte man jetzt argumentieren, daß es sich umgekehrt bis zu 
dieser Größenordnung für für diese Anbieter auch nicht rechnet, sich 
selbst zu hosten....

Ergo, langer Rede kurzer Sinn: Ich halte Deine Frage für nicht klärbar. 
Das geht nur mit klarem Konzept + betriebswirtschaftlichen Zahlen 
dahinter. Wo Du mit 500 Kunden dicken Gewinn haben könntest, sind andere 
noch dick im Minus. Kommt drauf an.

Peer



-- 
Heinlein Professional Linux Support GmbH
Linux: Akademie - Support - Hosting

http://www.heinlein-support.de
Tel: 030 / 40 50 51 - 0
Fax: 030 / 40 50 51 - 19

Zwangsangaben lt. §35a GmbHG:
HRB 93818 B / Amtsgericht Berlin-Charlottenburg,
Geschäftsführer: Peer Heinlein  -- Sitz: Berlin



Mehr Informationen über die Mailingliste Postfixbuch-users