[Postfixbuch-users] OT: Aufbewahrungszeit Mailserver Protokolle
Peer Heinlein
p.heinlein at heinlein-support.de
So Mär 28 23:58:25 CEST 2010
Am Sonntag 28 März 2010 23:29:06 schrieb Andre Tann:
> Wenn ich das vorige Posting von Peer richtig verstehe, dann stellt er
> nicht v.a. auf die Nutzer drinnen ab, sondern vor allem auch auf die,
> die draußen sind und potentiell Mails durch Deinen Server schieben
> könnten, also alle E-Mail-Nutzer überhaupt. Dann käme es nicht mehr
> darauf an, ob Privatnutzung für alle Mitarbeiter untersagt ist, weil
> die überwiegende Mehrzahl der betroffenen Nutzer auf der anderen
> Seite des Servers sitzt.
Richtig.
Wobei ich darauf abgestellt habe um zu zeigen, daß "schon deshalb" diese
Argumentation nicht greift.
Im Endeffekt ist es aber so: Mensch ist Mensch. Ob drinnen oder draußen
spielt keine Rolle. Ob private Nutzung oder eben beruflich auch nicht.
Das sind massive Eingriffe und diese dürfen grundsätzlich nicht
stattfinden.
> Bei dieser Gelegenheit: wie ist das eigentlich mit Briefmarken, die
> man neuerdings online kaufen und auf seinen Brief drucken kann. Hier
> weiß doch die Post, welche Briefmarke ich gekauft habe. Der
> Punktecode ist eindeutig mir zuordenbar.
Yipp, wobei sich hier eben die Frage stellt:
Gibt es eine Rechtfertigung dafür, daß die Post speichert, WER die Marke
gekauft hat? Reicht es nicht vielmehr aus zu wissen, DASS die Marke
gekauft wurde?
Genau darum geht es ja: Wenn es wirklich NOTWENDIG ist, dann darf (muss)
die Post das auch speichern. Wenn es nicht wirklich notwendig ist, dann
darf sie es eben nicht, selbst wenn sie es könnte!
> Später sieht sie die Marke unter dem Scanner durchlaufen und liest
> automatisiert die Zieladresse. Mindestens die Tatsache, daß sie die
> Briefmarke schon mal gesehen hat, muß die Post zeitlich unbegrenzt
> speichern, sonst könnte ich die Marke ein zweites Mal verwenden.
Das ist vermutlich richtig so, weil technisch zwingend. Die Information,
daß eine Marke 12345 schon benutzt wurde, ist jedoch keine
PERSONENBEZOGENE Information. Briefmarken sind keine Personen. Das kann
sie speichern, wie sie will. Für das Persönlichkeitsrecht von
aufgedruckten Briefmarken hat sich bislang noch keine Lobby ausreichend
stark gemacht.
> Sollte sie auch die Zieladresse speichern, dann würde doch genau
> dieselbe Situation wie mit den Logfiles entstehen: die Post weiß,
> wann ich wem geschrieben habe, und sie muß es speichern, um
> Mißbrauch durch doppelte Markennutzung zu verhinden.
Eben. Und da weder für die Zuordnung Marke <=> Käufer eine Notwendigkeit
besteht (Marke ist eh frei weiterverkäuflich und kein sachlicher Grund
erkennbar) und es auch keinerlei Gründe für die Zuordnung Marke <=>
Empfänger gibt, darf die Post nach Abwägung der Interessen das alles
auch nicht speichern, selbst wenn sie es KÖNNTE.
Eben.
Schönen Gruß
Peer
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