[Postfixbuch-users] Anforderungen an Server für Newsletterversand?

Sandy Drobic postfixbuch-users at japantest.homelinux.com
Fr Nov 14 10:17:37 CET 2008


Stefan Förster wrote:
> * Sandy Drobic <postfixbuch-users at japantest.homelinux.com> wrote:
>> - einen Server, der diese Million Mails vernünftig puffern kann und keine
>> dicken Backen bekommt, wenn mal etliche tausend Mails in deferred landen und
>> die Festplatte nur noch am Schrubben ist.
> 
> Also wenn wir vom Versand von einer Million Mails reden - so ganz ohne
> Content-Filter - meinst echt, daß das soviel Hardware erfordert (und
> die Frage interessiert mich jetzt wirklich, ich will hier nicht nur
> "klugscheißen")?
> 
> Wenn wir jetzt mal annehmen, daß seine ML-Software das Mailing (ohne
> VERP!) in 1000 Chunks rauspustet (was ich jetzt aus dem
> Standard-Recipient-Limit abgeleitet habe), dann sind das gerade mal
> 1000 Queufiles die geschrieben werden müssen (und der Overhead von
> chmod, fsync, rename zum Verschieben in eine andere Queue etc.). Pro
> erledigtem recipient kommen nochmal ein write in die Mitte des Files
> und ein weiterer fsync hinzu, gefolgt von rename und fsync, wenn eine
> Mail in der deferred queue landet, weil nicht alle Empfänger erreicht
> werden konnten. Wurde eine Mail erfolgreich zugestellt, dann ist ein
> unlink fällig, der braucht kein fsync hinterher.

Nein, das ist kein Klugscheißen. Wenn alles optimal läuft, hast du völlig
recht. Selbst ein älterer Standard-PC würde damit keine Probleme haben.
Häßlich wird es halt nur, wenn eben individuelle Mails verschickt werden und
dazu dann noch die Bounces verarbeitet werden müssen, die bei einer solchen
Aktion immer in Mengen anfallen.

Und früher oder später wird einer der Marketing-"Spezialisten" auf eine solche
geniale Idee kommen.

 > Wenn wir den RAM-Verbrauch anschauen - wenn die zu versendende Mail
> 100kByte groß ist, dann braucht das komplette Mailing - wenn es jemals
> komplett im RAM wäre, was es wohl nur bei stark veränderter Größe der
> active queue sein kann, gerade mal 100Mbyte (die Aufrundung habe ich
> großzügig für Verwaltungsinformationen wie "Empfänger schon
> bearbeitet", "nexthop:transport" etc. gerechnet).

Hier sind schon ab und zu die Fälle aufgetaucht, wo jemand "mal schnell" eine
Mail an ein paar Tausend Kunden rausgeschickt hatte, jede Mail nur ein paar MB
wegen der eingebetteten Bilder (aus Word verschickt) mit ein paar netten
PDF-Anhängen für die Anmeldung usw.

Bei der Hardware würde ich auch weniger auf CPU und RAM achten (obwohl RAM für
Cache immer gut ist!), sondern mehr auf Plattendurchsatz. Es wäre schade, wenn
man eine dicke Leitung hätte, aber sie nicht nutzen kann, weil die Kiste es
nicht packt, gleichzeitig mehrere Hundert SMTP-Prozesse zum Senden zu
verwenden und dann der Syslog beim Logschreiben nicht mitkommt.

Sauberes Tuning der Maschine vorausgesetzt, sollte es keine Probleme geben.



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