[Postfixbuch-users] Anforderungen an Server für Newsletterversand?

Sandy Drobic postfixbuch-users at japantest.homelinux.com
Do Nov 13 20:09:25 CET 2008


Marcel Hartmann wrote:
> 
> 
> Hallo postfixer und postfixerinnen,
> 
>  
> 
> Ich habe des Öfteren gelesen das viele von Euch selber Newsletter senden
> und die
> 
> Genutzten Server dafür auf sog. White Listen der Admin‘s anderer großer
> Betreiber
> 
> wie z.B. GMX setzten lassen habt um nicht als SPAMMER aufgelistet zu
> werden bei
> 
> der großen Menge von Mails die als Newsletter gesendet werden.
> 
>  
> 
> Da mein Chef von mir nun möchte das wir unsere Firma dafür ebenfalls
> vorbereiten habe ich einige Fragen dazu:

Schau dir mal genau den Krempel an, den dein Mailclient produziert. (^-^)
Im Klartext: passe den Inhalt deiner Mail an den Empfänger an, sonst kommen
nur böse Worte zurück, aber keine Bestellungen.

>  
> 
> Was muss ich bei meinem MTA beachten, wenn ich über diesen Server zum einen
> 
> die Newsletter (sagen wir pro Newsletter ca. 1 Mio. Recipients!)
> versenden möchte

- eine gute Internet-Leitung, welche diese Mails auch in angemessener Zeit
versendet

- eine quietschereine DNS-Einrichtung des Servers incl.
   - reverse DNS Eintrag

- eine Software, welche diese Datenbasis sauber verwaltet und Bounce etc.
automatisch verarbeitet

- regelmäßige Datenpflege

- Sortieren der Datenbank, jede Domain mit vielen Empfängern prüfen, ob es für
diese Domain Postmaster-Feedback-Loops gibt

- Sortieren der Datenbank nach zuständigen MX-Servern, ob viele Domains auf
einen zuständigen Server gehen und Postmaster-Feedbank-Loops einrichten.

- einen Server, der diese Million Mails vernünftig puffern kann und keine
dicken Backen bekommt, wenn mal etliche tausend Mails in deferred landen und
die Festplatte nur noch am Schrubben ist.

- ein Monitoring für den Server aufsetzen, damit kritische Situationen direkt
erkannt werden.


> und zum anderen die Mails inkl. Der geöffneten anhand von Geo Daten
> tracken will

Das würde ich mir gründlich überlegen. Alleine diese Aussage ordnet dich
bereits in den Bereich von UCE ein. Warum? Weil dies auf ein
Tracking/Profiling von einzelnen Benutzern hinausläuft und du mit Sicherheit
keine Genehmigung der Empfänger dafür hast.

Es sollte völlig ausreichen, wenn die Links im Newsletter so angelegt sind,
dass sie auf den versandten Newsletter zurückgeführt werden können und somit
überprüft werden kann, wie hoch die Besuchsrate von welchem Newsletter ist.

Wenn die Links so angelegt werden, dass auf den einzelnen Empfänger
geschlossen werden kann, geht dies in den Bereich des User-Profilings hinein
und kann rechtliche Konsequenzen haben.

Da ja alle per Opt-in für den Empfang gestimmt haben?!?, sollte es nicht nötig
sein, die Mails oder das Klicken auf Links zu tracken. Zählen tut später nur
das Ergebnis einer Bestellung oder so, und das führt ohnehin zu einem Login,
also erübrigt sich das Tracking des Newsletters.

> Ich überlege und spiele mit dem Gedanken einen 3rd Party Dienst zu
> nutzen über
> 
> den ich diese Newsletter versenden kann bis ich eigene Architekturen
> entwickelt
> 
> habe um das selber zu machen. Third Party kommt daher in Frage da ich a)
> noch keinen
> 
> MTA dafür aufgesetzt habe und b.) diese Anbieter oftmals White Listen
> haben um von

Jetzt stellt sich für mich die Frage, wie das Opt-in sich mit der Aussage
verträgt, dass kein Newsletter bisher versandt wurde. Ich gehe jetzt davon
aus, dass diese Datenbasis NICHT von euch angelegt wurde, sondern von einem
Dienstleister.

Die erste Pflicht ist deshalb, diese Datenbasis zu überprüfen. Nimm jeden
hundertsten Eintrag als Testbasis und prüfe deinen Server anhand dieser
kleinen Auswahl. Damit solltest du einen guten Feldtest durchführen können und
brauchbare Ergebnisse bezüglich der benötigten Zeit für den Versand und die
Qualität der Datenbasis.

Es sollte klar werden, warum der Newsletter verschickt wird. Du kannst jetzt
entscheiden, ob du sauber oder aus Spammer arbeiten willst. Wenn du sauber
arbeiten willst, dann baue einen Bestätigungs-Link ein, den der User anklicken
muss, um den Newsletter zu erhalten. Findet dieser Aufruf innerhalb von drei
Wochen nicht statt, kannst du die Adresse in deiner Datenbank als faul
betrachten und solltest sie entfernen.


> großen Mailserverbetreibern nicht in den SPAM sortiert zu werden oder
> schlimmsten
> 
> falls geblockt zu werden.
> 
>  
> 
> Ich benötige weltweite White Listen, da wir in Deutschland, England,
> Groß Britannien,

Es gibt keine weltweiten Whitelisten, jeder ISP/MX ist unabhängig.

> Rumänien und der Schweiz/Österreich mailen wollen. Ein weiterer
> wichtiger Aspekt ist,
> 
> das wir dann natürlich auch gerne wissen wollen wohin die Mails gesendet
> wurden
> 
> (Länderbasiert etc.) und ob diese Newsletter auch geöffnet wurden. Dazu
> kann man ja
> 
> eine Grafik in die Newsletter einbauen, die dann Timestamps setzt anhand
> derer man
> 
> diese Behauptung treffen kann. Das Tracking der Newsletter ist quasi ein
> sehr wichtiger
> 
> Punkt. Conversation tracking kann man dann ja später im Webserver
> erkennen wenn
> 
> dadurch z.B. Käufe in einem online Shop beworben wurden und die
> Empfänger diese
> 
> auch kaufen etc. pp.

Die Interessen deiner "Kunden" auf Privatsphäre scheinen dir nicht sehr wichtig...




Mehr Informationen über die Mailingliste Postfixbuch-users