[Postfixbuch-users] Das baldige Ende von Mail- und Mailclients ist nahe?
Uwe Kiewel
ml at kiewel-online.de
Mi Nov 12 17:55:57 CET 2008
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stepken schrieb:
> Hallo!
>
> Ich möchte einmal auf eine Entwicklung hinweisen, die vielleicht vielen
> noch nicht so bewußt ist.
>
> 1. Angesichts sehr großer Communities, wie z.B. XING, wo viele
> Mitglieder aus Unternehmen registriert sind, findet mehr Austausch über
> die PersonalMail Funktion innerhalb dieser Plattformen statt, als über
> Mailclients selber. Das gilt auch für viele andere Communities.
>
> 2. Community Software ersetzt zunehmend Mailing-Listen. Die Verteiler -
> Funktionen finden sich innerhalb dieser Plattformen.
>
> 3. Es gibt eine generelle Tendenz weg von Mailclients, hin zu
> Web-Interfaces für Mail, (Web.de, googlemail.com), die einfach viel mehr
> Funktionalität bieten, als es ein einfacher Mailclient (Thunderbird,
> Outlook ....) bieten kann.
Auch Web.de und Co brauchen als Backend Mailserver.
>
> 4. Unternehmen sind keine "geschlossenen" Gebilde mehr, sondern vielmehr
> sind ganze Abteilungen einiger Unternehmen als Dienstleister in andere
> Unternehmen vollständig integriert. Das Betrifft Mail, Fileserver,
> Software aller Art, wo der Grad der Durchdringung immer größer wird. Man
> weiss oft garnicht mehr, welcher Mitarbeiter tatsächlich für welche
> Firma arbeitet. Das weiss er oft auch selber nicht mehr so genau, weil
> er ja in viele Projekte gleichzeitig eingebunden ist. Die Grenzen von
> Unternehmen lösen sich auf. Stattdessen wird inzwischen für fast jedes
> Projekt eine eigene Community/Projektverwaltungs-Software installiert,
> worüber die Mitarbeiter sich fachlich austauschen. Mail wird da immer
> unwichtiger.
>
> 5. Ein Vorteil dieser Community/Projektverwaltungs-Software ist auch,
> dass sie Dokumente, Mails die inhaltlich zu den Dokumenten gehören,
> bündeln kann (Datenbank-Features mit Suchfunktion), was zuvor durch die
> Trennug von Mailserver, Fileserver, Faxserver, ... so nicht möglich war.
> Man schaue sich das Chaos in den Backup Tapes großer Unternehmen an, wo
> niemand mehr weiß, welche Mail zu welchem Vorgang gehört ... aber alles
> muß 10 Jahre archiviert werden ;-)
>
> 6. Spammer machen Unternehmen das Leben schwer, sodaß diese schon lange
> keine Mailadressen mehr auf ihrer Homepage veröffentlicht haben, sondern
> nur noch ein Web-Interface installiert haben, worüber man einzelne
> Mitarbeiter kontaktieren kann.
Auch da wekelt ein Mailserver.
>
> 7. Logischer Schluß daraus kann eigentlich nur sein, dass es durchaus
> viel Sinn macht, Mail komplett wieder abzuschaffen. Stattdessen
> installiert man eine Community Software auf dem Intranet-Server. Externe
> Mitarbeiter bekommen dort einen Account zugewiesen und werden dann
> Projektgruppen zugeordnet. Darin enthalten ist auch eine
> Mail/Benachrichtigungsfunktion, wenn z.B. Dokumente aktualisiert wurden,
> u.s.w. Mailserver, Fileserver werden damit eigentlich völlig überflüssig.
Auch eGroupware und Co. haben ein Mailserver als Backend. Wie willst du
sonst Community A mit Community B oder Firma mit Firma B kommunizieren
lassen?
>
> 8. Was schreibt man dann auf die Visitenkarten? Man gibt nur noch eine
> WEB-Adresse an, eine URL, wo sich dann ein Web-Interface befindet, mit
> dem man dann einzelne Mitarbeiter kontaktieren kann.
Kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen.
>
> Schon heute kann man über Google Software im Grunde ein ganzes
> Unternehmen führen. Es ist alles da, angefangen von Textverarbeitung /
Das wird aber bei bestimmten nationalen Rechten kritisch. Beispiel
schweizer Bankengesetz: Datenhaltung im Land. Rechenzentrumsbetrieb im Land.
> Tabellenkalkulation über Web-Interface bis hin zu Projektmanagement,
> gemeinsame Terminkalender. Ich habe inzwischen 8 Gigabyte freien
> Speicherplatz kostenlos, wo auch Dokumente, die wir gemeinsam in
> Echtzeit bearbeiten (jaja, mehrerer Leute bearbeiten gleichzeitig ein
> Dokument!!!!), liegen. Auf Clientseite ist nur ein Browser erforderlich,
> alle können auch aus Internet-Cafe's oder von zuhause an Projekten
> arbeiten, es ist nur ein Web-Zugang erforderlich.
>
> Mailserver, Faxserver, Fileserver, Spam-Filter, Virenfilter ... Wartung,
> Kosten für Hardware, Backup.... ... alles nicht vorhanden .... Kosten:
> Nix, rein garnix !!!!!!!!!!!!!!
Glaubst du, die HW und SW der angepriesenen Oberflächen betriebt und
wartet sich von selbst? Bei den betreibern fallen definitiv Kosten an
und das nicht zu knapp. Wenn das alles für lau oder Peanuts betrieben
werden kann, kann die gesamte IT ihren Laden weltweit dicht machen. Dan
braucht nämlich keine IT'ler mehr.
>
> Und selbst wenn Google irgendwann dafür mal 50-100€/Jahr verlangt, sind
> das Peanuts.
>
> Man kann inzwischen riesige Unternehmen ohne irgendwelche Kosten für
> Hard - und Software sowie Administratoren aufbauen.
Beispiel?!
>
> Das ist der Grund auch, warum Siemens z.B. aus dem Server- und
> Dienstleistungsgeschäft ausgestiegen ist. Die habe vor einiger Zeit die
> letzte Service-Einheit verkauft ... keine Zukunft.
>
> Einfach Google Accounts anlegen, den Mitarbeitern ein Linux-Netbook mit
> UMTS-Stick (oder PDA) in die Hand drücken, Skype Nummer (damit Firma
> auch Festnetz-Anschluß hat), und das war's wann. Kosten: 399€+25€/Monat
> UMTS/Telefon flat.
Und alle haben 100%ig Vertrauen zu Google, dass Datenhaltung,
Datentrennung, Geheimhaltungsgrundsätze eingehalten werden.
>
> Scheiß auf Fileserver, Mailserver, Faxserver, Server-Hardware,
> Backup-Tapes, Administratoren, Software-Lizenzkosten für Server, Clients
> , Virenscanner, VPN's, Firewall, Intranet-Server, DSL, Miete für Büro's,
> TK-Anlage u.s.w.
>
> Willkommen, Du schöne, neue Netzwelt. Und wer genau hinschaut, der
> entdeckt, dass es sehr viele Unternehmen bereits genau so machen.
>
> Und ich prognostiziere das baldige Ende von Microsoft, in wenigen
> Jahren. Womit wollen die überhaupt noch Geld verdienen, angesichts
> Linux, OpenOffice 3.0, OpenSource/Freeware, soweit das Auge blickt, und
> Google Services?
OpenSource != kostenlos.
>
> Have fun, Guido Stepken
>
So long,
Uwe
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