[Postfixbuch-users] OFFTOPIC: Re: cyrus21-admin_2.1.18-1 Debian sql und auxprob
Patrick Ben Koetter
p at state-of-mind.de
Fr Dez 30 16:15:03 CET 2005
* Holm Kapschitzki <holm at oleco.net>:
> Patrick Ben Koetter schrieb:
>
> >Erst mal Danke für's Lob. :)
>
> Eure Arbeit zum Beispiel hier in der Mailingliste ist übrigens auch
> herausragend. Habe eigentlich keinen Tag erlebt, wo mal kein "Mann vom
> Fach" anwesend ist. Wie macht Ihr das eigentlich immer da zu sein ?
Das geht nur durch eiserne Disziplin! Hier ist
DER TYPISCHE TAG EINES POSTFIX MAILING LISTEN POS(T)ERS
03:00 - 05:00 Uhr
Extreme from Hill Springing und auf Hintern landing
Training der Sitzmuskeln, damit wir so lange vor der Kiste sitzen können.
05:00 - 07:00 Uhr
Posting Fingerübungen
Beethoven, "Invention No.13 in A minor, BWV 784", zur Vorbereitung der
Finger für schnelle Replies
06:59 Uhr
Extreme Verabschieding
1 Kuss für die Liebste, die sich noch müde in den warmen Daunen räkelt mit
dem Versprechen, dass es heute nicht so lange wird. (Das sage ich jeden
Tag und halte es nie ein...)
07:00 Uhr
mutt und Jabber Client starten, PGP-Verbindung aufbauen. Ein paar
Directory Listings mit mutt aufrufen, damit die Platte sich warmrennt.
Lesen der Postings der US-Mailing Liste. Gibt es Neuigkeiten? Dinge, die
auf die dt. Mailing-Liste gepostet werden müssen?
Mannschaft des Tages begrüssen. Calls der Nacht sichten, klassifizieren
und je nach Fragestellung an Team-Mitglieder verteilen. (Ralf schlüpft
dabei in verschiedene Rollen; sein Hang zur Schizophrenie hilft hier
ungemein.)
13:00 Uhr
Jemand wirft Essen in das Postfix Mailing Listen Call Center. Alle
springen von ihren Sitzen und auf die Nahrung hinzu. Kein Stück fällt auf
den Boden. Es war wieder mal höchste Zeit. Denken ist Hochleistungssport.
Da verbrennt der Körper einiges...
14:00 Uhr
Extreme Geduld Training
Die Mannschaft teilt sich in zwei Teams. Die eine Hälfte hat Dienst, die
andere stärkt ihre Nerven durch lautes Vorlesen von Calls, die durch
einfaches Konsultieren einer Suchmaschine oder Lesen der Dokumentation
selber beantwortet hätten werden können. Eine Herausforderung für alle
Mitglieder. Jim Knuth hält der extremen Belastung dieser Calls nicht
stand. Alles was er noch schreien konnte, als die Sanitäter ihn
rausgetragen haben, war: "LOG! ES STEHT IM LOG!" Armer Jim. Vor 6 Monaten
hatte er noch selber im Call Center Hilfe gesucht. Betretene Gesichter.
Alle wissen, dass Jim Recht hat.
15:00 Uhr
Inzwischen ist auch die US-Mailing-Liste aufgewacht. Auf welcher
Mailing-Liste bin ich gerade? In welcher Sprache muss ich antworten? Der
Jabber Client blinkt aufgeregt. Jemand hat eine falsche Antwort gegeben.
Krisenmeeting. Ralf interveniert und gibt schnell die richtige Antwort.
Der Schuldige wird beurlaubt. Es wird ein Nachspiel haben. Wahrscheinlich
werden sie ihn zwingen, Sendmail zu konfigurieren. Draussen hat niemand
was gemerkt. Wir atmen auf.
17:00 Uhr
Drei Calls sind inzwischen zu langen Threads angewachsen. Wir überlegen
was wir tun können, um eine Lösung herbeizuführen. Schaffen wir es nicht,
geht die SNR hoch. Der Typ aus dem Controlling lächelt fies herüber. Er
findet unseren Job überflüssig.
Über private Mailadressen und OFFLIST kontaktieren wir die drei Personen
und bieten an, per SSH und Direktzugriff das Problem zu lösen. Sie freuen
sich und wir sind froh. Vom Controller weiß draussen keiner was. Unsere
Jobs sind gerettet.
18:00 Uhr
Kurze Verschnaufpause. Jetzt kommt die harte Schicht. Alle sind müde, aber
noch haben sich die Privatuser und hartnäckigen Admins, die auch von
zuhause arbeiten, nicht auf der Liste gemeldet. Die ersten Calls kommen
rein.
18:17 Uhr
Jemand auf der US Mailing-Liste will mit saslauthd shared-secret
Mechanismen nutzen. Ich muss ran und erklären, dass es nicht geht außer er
hätte DEN Zauber-Patch aus der Hosentasche gezogen auf den alle seit
Jahren warten. Er sagt, sein KMail kann das aber. Ich sage, sein
Mailserver announced nicht einmal shared-secret Mechanismen. Ob er KMail
auch gepatched habe jetzt RFC-inkonform zu sein. Er meldet sich nicht
mehr. Ich bin gestreßt und habe einen Hilfesuchenden vergrätzt.
Ralf sendet tröstende Worte über den Jabber. Wir beschliessen heute früher
Schluss zu machen; endlich mal wieder unsere Familien zu sehen.
Der Chef sagt: "18:30 und sie gehen? Nehmen sie sich heute den halben Tag
frei?" Ralf muss mich rauszerren. Meine Worte an unseren Chef würden
keinen Spam-Filter passieren.
19:00
Gesunde Nahrung
Wir sind bei unserem Lieblingsinder und hauen richtig rein. Bin ich
froh, dass die Inder keine Kühe essen. Ich will nichts, das mit qmail
gefüttert wurde, zu mir nehmen.
Wir lassen die Arbeit mit Anekdoten über die besten Calls ausklingen.
Meine Stimmung hellt sich wieder auf. Die zersetzende Selbstkritik weicht
einem positiven Optimismus.
20:00
Meine Frau ist überrascht, dass ich schon zuhause bin. Wir verbringen
einen wunderbaren Abend miteinander. Das hat mir gefehlt. Freue ich mich
auf den Urlaub vom 05.01. bis zum 12.01.06. Wir werden tauchen gehen:
Siehe: <http://rolandschummdiving.com/tauchen/index.html> unten links
Erpresser-Emails wegen des Bildes bitte direkt an mich. ;)
22:00
Ralf ist bestimmt schon lange schlafen gegangen. Ich bin unruhig. Wie geht
es den Hilfesuchenden da draussen? Mein mutt pager meldet keine kritischen
Calls. Die Jungs von der Nachtschicht haben alles im Griff. Schnell
schliesse ich das Terminal, damit meine Frau nichts merkt. Manchmal sagt
sie, ich sei süchtig danach. Oder habe ich mir das selber gesagt? Morgen
werde ich einen Termin beim Arzt machen. Oder übermorgen. Oder
überübermorgen... ;)
Es macht einfach schweinemäßig viel Spaß! Die Community ist herausragend.
Peinliche Religionskriege, wie auf anderen Listen, sind hier nicht gegeben.
Jeden Tag lernt man was Neues dazu. Das Nirwana für postmaster, würde ich
sagen. Wer wollte da fehlen? Es ist Erholung vom Alltag der Arbeit. :)
> > Da freue ich mich lieber, dass Peer an einem Cyrus IMAP Buch arbeitet und
> > urteile über den Cyrus IMAP Dokumentationsstand erneut, wenn ich Peer's
> > Buch gelesen habe. Dieser Punkt kann also bald obsolet sein.
>
> Ich freu mich auch drauf, wird am liebsten heute schon kaufen ....., mir
> sind deutsche Bücher immer willommen, nicht dass ich nicht des
> Englischen mächtig wäre, aber grundlegendes Verständnis klappt bei mir
> immer noch am besten in der Muttersprache.
>
> >Bei Courier IMAP traf all das nicht zu. Courier IMAP ist
> >
> >a) hinreichend gut dokumentiert
> >b) stabil
> >c) nutzt bestehende Standards
> >
> >Deshalb haben wir uns für Courier IMAP entschieden. Wenn sich das auch bei
> >Cyrus IMAP einstellt/eingestellt hat, ist er ein Kandidat als Begleiter eines
> >zukünftigen Postfix Buches.
> >
> >p at rick
> >
> >
>
> Übrigens Danke für die ganzen anderen Ausführungen, die ich hier nicht
> kommentiert habe.
>
> Ich werd mich dann mal an Courier IMAP ranwagen in Verbindung mit Cyrus
> Sasl, kann eh nichts schaden, immer mehr zu wissen, Problem ist bloss
Courier IMAP hat sein eigenes SASL. Eine Datenbank ist der gemeinsame Nenner
zur Authentifizierung. Den authdaemond password verification service von
Cyrus-SASL.2.x würde ich nur dann nehmen, wenn du ausschließlich
plaintext-Mechanismen einsetzen willst.
> bei mir stapeln sich die Bücher und die HowTos und meine Projekte .....,
Kommt mir schwer bekannt vor...
> aber das ist ja eher was persönliches und tut hier ja nichts zur Sache.
Na dann. ;)
Grüsse
p at rick
--
Das »Postfix«-Buch
<http://www.postfix-buch.com>
saslfinger (debugging SMTP AUTH):
<http://postfix.state-of-mind.de/patrick.koetter/saslfinger/>
Mehr Informationen über die Mailingliste Postfixbuch-users