[Lebenslaute-Info] 2015 > 2. Rundmail (14.4.): Die Aktion 2015 - Andante an der Kante

Lebenslaute-Info-Verteiler lebenslaute-info at listi.jpberlin.de
Di Apr 14 09:00:30 CEST 2015


< English translation of call-to-action below >

Liebe Lebenslaute-AktivistInnen und an Lebenslaute Interessierte,
hier erscheint der Flyer der diesjaehrigen Jahresaktion im Mailtext. Das 
Titelblatt und die Layoutversion des Flyers (in zwei verschiedenen 
Aufloesungen) - jeweils in Farbe - sind schon online auf unserer 
Aktion-2015-Seite http://www.lebenslaute.net/?page_id=1347. Wer 
gedruckte Schwarz-Weiß-Aufrufe verbreiten will, kann via E-Mail an 
printflyer2015order at lebenslaute.net Exemplare zum Erhalt an eine 
Postanschrift bestellen.

Ein schoenes Fruehjahr!
Eure LEBENSLAUTE-Vorbereitungsgruppe


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Buir / Rheinisches Braunkohlerevier   -   19.-24. August 2015:
ANDANTE   AN   DER   KANTE
Musikalische Baggerblockade am rheinischen Braunkohletagebau

Andante an der Kante
    Der Braunkohle-Tagebau und die sich anschliessende Verstromung 
beeintraechtigen die Gesundheit, gefaehrden das Leben und veraendern das 
Klima. Gemeinsam mit der Atomkraft ist es eine ueberholte Form der 
Energiegewinnung. Jede neue Betriebsgenehmigung und die Plaene zur 
Fortfuehrung der Tagebaue bis 2070 verhindern die begonnene 
Energiewende.
    In Deutschland gibt es vor allem drei Braunkohle-Abbaustellen: Die 
riesigen Reviere Lausitz (bei Cottbus/Hoyerswerda/Zittau, Konzern 
Vattenfall) und Rheinland (bei Garzweiler/Hambach/Inden, Konzern RWE) 
sowie das Mitteldeutsche Revier (suedlich von Leipzig). LEBENSLAUTE wird 
in diesem Jahr die im Rheinischen Revier geplanten Aktionen 
unterstuetzen.
    Braunkohlefeinstaub ist giftig. Er enthaelt u.a. Uran, Quecksilber 
und andere Schwermetalle. Beim Braunkohleabbau wird er aufgewirbelt, in 
den angrenzenden Kohlekraftwerken mit der Verbrennungsluft ausgeblasen 
und in den umliegenden Gemeinden verteilt. In den betroffenen Regionen 
traegt er massgeblich zur Feinstaubbelastung bei, die nicht nur in 
Deutschland eines der groessten Umweltprobleme darstellt.
    Tagebaue zerstoeren Lebensraum. Hunderte von Quadratkilometern werden 
umgegraben, der Grundwasserspiegel der Region wird deutlich abgesenkt. 
Millionen von Baeumen werden vernichtet. Die Bergbaufolgelandschaft 
gefaehrdet die Wasserqualitaet. Im Rheinischen Revier wurden 40.000 
Menschen zwangsumgesiedelt, um den Baggern Platz zu machen. Einige der 
Betroffenen leiden nachhaltig an diesen traumatischen Erfahrungen. 
Allein die Verbrennung der Rheinland-Kohle verursacht einen CO2-Ausstoss 
von 100 Millionen Tonnen jaehrlich. Das sind 10% der 
Treibhausgasemissionen in Deutschland. Treibhausgase fuehren zu weiterer 
Erderwaermung, dem Anstieg des Meeresspiegels und der Vernichtung von 
Lebensraum weltweit.
    Die grossen Energiekonzerne und die kapitalistische Profitlogik haben 
die Politik fest im Griff. Deshalb verlassen wir uns nicht auf 
Lobby-Arbeit oder Wahlen. Nur eine Woche nach „Ende Gelaende“, einer 
Massenaktion Zivilen Ungehorsams gegen den Braunkohletagebau (14.-16. 
08. '15), wollen wir mit Orchester und Chor die vielen lokalen 
Initiativen unterstuetzen, die bereits seit Jahrzehnten gegen den 
Braunkohle-Wahnsinn kaempfen.
    Lebenslaute will am 23./24.08.15 mit einem Konzert einen der riesigen 
Bagger an der Abbruchkante blockieren und den Betrieb mit einer 
musikalischen Nachtwache stoeren.   Wir fordern:
Sofortiger Stopp des Braunkohle-Tagebaus!
Dezentrale, komplett regenerative Energieerzeugung jetzt!

LEBENSLAUTE
    Unter dem Namen LEBENSLAUTE engagieren sich seit 1986 musikalische 
Laien und Profis, InstrumentalistInnen und SaengerInnen, 
UnterstuetzerInnen sowie ZuhoererInnen. Konzertaktionen finden einmal 
jaehrlich in Chor- und Orchesterstaerke, dazwischen auch in kleineren 
Ensembles regional statt. Die offene Musik- und Aktionsgruppe bringt 
ueberwiegend klassische Musik gerade dort zum Klingen, wo dies nicht 
erwartet wird: auf Militaeruebungsplaetzen und Abschiebeflughaefen, vor 
Atomanlagen und Raketendepots, in Auslaenderbehoerden und anderen 
menschenbedrohenden Orten.
    Bei der Wahl unserer Konzert-Orte und -Aktionsformen lassen wir uns 
nicht durch herrschende Vorschriften einschraenken. Im Gegenteil. 
LEBENSLAUTE-Aktionen suchen als Aktionen Zivilen Ungehorsams die 
politische Auseinandersetzung durch angekuendigten und bewussten 
Gesetzesuebertritt: Blockaden, Besetzungen, Entzaeunungen, Betreten 
verbotener Orte. Dabei ist es uns wichtig, lokale Protestbewegungen zu 
staerken.
    Auch in diesem Jahr finden wir uns fuenf Tage vor der Konzertaktion 
vor Ort ein. Wir bereiten uns gemeinsam und intensiv auf unsere 
Konzert-Aktionen vor und handeln auch gemeinsam. Entscheidungen treffen 
wir basisdemokratisch, Beduerfnisse und Bedenken aller sollen 
beruecksichtigt werden. Es bleibt stets in der Verantwortung der 
Teilnehmenden, wie weitgehend sie sich einbringen und was sie riskieren. 
Betroffene moeglicher rechtlicher Konsequenzen unterstuetzen wir 
solidarisch  (Homepage www.lebenslaute.net).

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LEBENSLAUTE-Konzertaktion 2015   -   Musikalische Baggerblockade
    "Andante an der Kante"
Daten

Zeiten und Orte
    26.-28. Juni 2015 - Vorbereitungs- und Probenwochenende in Buir 
(zwischen Köln, Horrem und Düren): Wir lernen uns kennen, beginnen mit 
den Proben und der thematischen Arbeit. Wir planen die Aktion. 
Unterkunft und vegetarisches/veganes Essen gegen Kostenbeteiligung 
entsprechend den eigenen finanziellen Moeglichkeiten 
(Selbsteinschaetzung).
    19.-24. August 2015 - Aktionstage im Kohlerevier bei Buir (Anreisetag 
18.8.): Wir proben unser Konzertprogramm, diskutieren und ueben uns in 
basisdemokratischer Entscheidungsfindung. Wir bereiten uns auf die 
Aktion vor. Unterkunft und vegetarisches/veganes Essen gegen 
Kostenbeteiligung (Selbsteinschaetzung).
    23./24.8. 2015 - Aktionskonzert an der Abbruchkante mit 
Baggerblockade (Garzweiler oder Hambach oder Inden): Mit unserem 
Aktionskonzert stoppen wir einen Riesenbagger beim Kohleabbau und legen 
ihn auch ueber Nacht lahm. Wir solidarisieren uns mit den AktivistInnen 
vor Ort, die seit Jahren gegen den Wahsinn/Unsinn des Tagebaus 
protestieren. Schluss mit Atom und Kohle!

Geplante Musik
L. von Beethoven: 1. Satz "Erwachen heiterer Gefuehle bei der Ankunft 
auf dem Lande - Allegro ma non troppo" der 6. Sinfonie op. 68 
"Pastorale"
E. Grieg: "In der Halle des Bergkoenigs" aus der "Peer Gynt Suite" op. 
46
G. Ph. Telemann: Auszuege ("Der Morgen") der Kantate "Die Tageszeiten" 
TWV 20:39
H. Wolf: "Der Feuerreiter" (1888/1892) nach dem Gedicht von Eduard 
Moerike
A-Cappella-Choere von H. Distler, F. Hensel, F. Mendelssohn, F. 
Schubert, K. Weill. u.a.
Folk, Jazz, Kammermusik, Improvisieren, Theater, ... koennen 
hinzukommen. Weitere Auftritte von AktionsteilnehmerInnen sind im Rahmen 
der Konzertaktion herzlich willkommen!

Einladung und Anmeldung
LEBENSLAUTE ist offen fuer InstrumentalistInnen und SaengerInnen sowie 
fuer alle, die die LL-Aktionen organisatorisch unterstuetzen wollen. 
Eine Anmeldung ist erforderlich. Wir bitten alle, die sich musikalisch 
beteiligen wollen, schon vor dem ihre Instrumenten- und Chorparts zu 
ueben. Noten werden rechtzeitig zur Verfuegung gestellt.
Teile uns bitte mit: Wie moechtest Du Dich beteiligen (Instrument(e), 
Stimmlage(n), Organisation)? Was brauchst Du, um mitmachen zu koennen 
(Kinderbetreuung, spezielle Hilfen, ...)?

Kontakt / Infos / Zusagen
lebenslaute2015 at riseup.net
LEBENSLAUTE-D1-Handy: 0049+(0)160/ 9261 9994
Sabine Will, Fehrbelliner Straße 7, 10119 Berlin
Tel. 0049+(0)30/ 4499 779

Kostenbeteiligung / andere Spenden (sehr erwuenscht)
Mit Verwendungszweck "Aktion 2015" auf das 2015 neue Lebenslaute-Konto 
115 451 501 bei der GLS-Bank (BLZ 430 096 71) an die IBAN: DE40 4306 
0967 1115 4515 01, BIC: GENODEM1GLS

Weiterfuehrendes
Wir sind solidarisch mit "Ende Gelände", der Massenaktion Zivilen 
Ungehorsams gegen den Braunkohle-Abbau im Rheinischen Revier am 14.-16. 
August 2015, sowie mit den AktivistInnen im Lausitzer Revier.
www.buirerfuerbuir.de - www.ende-gelaende.org - www.ausgeCO2hlt.de
LL: https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/lebenslaute-info 
(dt./engl.) + www.lebenslaute.net


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August 19 to 24, 2015 - Buir (Rhenish lignite coal mining region)
ANDANTE AN DER KANTE   -   Andante at the Brink
A musical blockade of a bucket wheel excavator at the Rhenish lignite 
surface mine

Andante at the Brink
    Lignite surface mining and its conversion to electricity impairs 
health, endangers life and alters the climate. Along with atomic energy 
it is an obselete form of energy production. Every newly approved 
operating license and the plans for a continuation of lignite surface 
mining until 2070 are impeding the newly begun energy transition.
    There are three lignite surface mining areas in Germany:  the 
extremely large mining regions in Lusatia (near 
Cottbus/Hoyerswerda/Zittau run by the Vattenfall company) and in the 
Rhineland (near Inden/Garzweiler/Hambach run by RWE) and then the 
Central German coal mining region (south of Leipzig). This year 
LEBENSLAUTE will support the campaign being planned for the coal mining 
region in the Rhineland.
    Lignite particulate matter is poisoning. It contains among other 
things uranium, mercury and heavy metals. It is dispersed into the air 
by surface mining, emitted by the coal-burning power plants with the 
combustion air and distributed in the environment. It significantly 
contributes to particulate matter pollution in the communities affected, 
which is one of the most important environmental problems, not only in 
Germany.
    Strip mining destroys the habitat for all forms of life. Hundreds of 
square kilometers are plowed under, the water table sinks considerably.  
Millions of trees are destroyed. The landscape left in its wake 
endangers the water quality. In the Rhineland 40 000 persons have been 
forced to move in order to make room for the lignite excavation. Some of 
the affected persons endure lasting suffering due to their traumatic 
experiences. The combustion of the coal from the Rhineland alone causes 
a CO2 emission of 100 million tons annually.  This amounts to 10% of the 
total greenhouse gas emission in Germany. It leads to further global 
warming, to the increase of the sea level and to the world wide 
destruction of the conditions necessary for life. This in turn creates 
larger movements of refugees.
    The large energy producing corporations and the profit mechanisms of 
Capitalism have the politicians firmly under control.  For this reason 
we can not rely on lobbying or on elections.  There will be a large mass 
action of civil disobedience against strip mining in the Rhenish coal 
fields from August 14 to 16, 2015 and we, LEBENSLAUTE (a complete 
orchestra and large choir), want to continue this action the following 
week  in support of these local groups who have been combatting the 
madness of surface mining in the area for decades.
    On the 23rd and 24th of August 2015 LEBENSLAUTE will block a giant 
bucket wheel excavator working at the brim of the excavation area and 
disrupt the coal production with a nonviolent musical vigil.   We 
demand:
Stop the lignite strip mining immediately!
Create decentralized, 100% regenerative energy now!

Going by the name of "LEBENSLAUTE" (Life Sounds)
    Amateur and professional musicians from all over Germany, singers and 
instrumentalists, have been gathering annually since 1986 to form a full 
chorus and symphonic orchestra. They are joined by action supporters and 
active audiences. On a regional basis there have been smaller but more 
frequent projects. We are an open group combining music with social 
action and perform mainly classical music in public places where this is 
not usually expected: on the grounds of military training areas, inside 
the halls of airports to prevent deportations, at nuclear production 
plants and rocket depositories, as well as the offices of the 
"Department of Alien Residency" and other places where human life is 
threatened.
    In our choice of concert locations we are not influenced by official 
regulations; on the contrary, LEBENSLAUTE designs actions of Civil 
Disobedience which seek political confrontation and controversy. They 
are previously announced and consciously disregard legal regulations: 
blockades, sit-ins, fence-openings, walking where it is forbidden... 
Whenever possible we strive to strengthen and support local protest 
movements with our projects.
    Once again this year we will meet starting five days before our 
action event. We will prepare ourselves cooperatively and intensely for 
our concert actions and will act in a united fashion. Our decisions are 
made on the basis of mutual consent (grassroots democracy), the needs 
and concerns of all participants are to be taken into account. Each 
participant is responsible for himself/herself and decides to what 
degree he/she is willing to actively disobey the laws and regulations 
involved. We support those who are faced with possible legal 
ramifications with the mutual solidarity of the LEBENSLAUTE network 
(Homepage www.lebenslaute.net).

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LEBENSLAUTE Action Concert 2015   -   musical blockade of an excavator

Times and Places
    June 26 to 28, 2015, Weekend of Action Preparation and Rehearsal in 
Buir (between Cologne, Horrem and Dueren): We become acquainted, begin 
rehearsals and thematic work. We plan our action project. Room and Board 
(vegetarian/vegan) is with cost sharing according to one’s own financial 
assessment.
    August 19 to 24, 2015, Days of Preparation and Action Buir (Arrival 
requested on August 18): Here we rehearse our concert music, discuss our 
project and practice democratic consensus building. We prepare ourselves 
and train together for our action. Room and Board (vegetarian/vegan) 
with cost sharing according to one’s own financial estimate.
    August 23 to 24, 2015, Action Concert at the excavation brim with the 
blockage of an excavator  (Garzweiler or Hambach or Inden): Our action 
concert is intended to block a giant lignite coal excavator and bring it 
to a standstill for the rest of the day and also overnight. We will be 
acting in solidarity with the many local activists who have been 
protesting for years against the insanity/absurdity of lignite strip 
mining in this region. Let us abolish atomic and carbon energy 
production!

Invitation and Registration
Would you like to join us?  It is necessary to register ahead of time. 
Use the contact information below.
LEBENSLAUTE is open for all instrumentalists and singers and for all 
persons who wish to support our action in an administrative or technical 
way. We ask those who join us with their instrument or voice to prepare 
themselves beforehand. The music will be available online well ahead of 
time.
Please let us know a.s.a.p.: How would you like to participate? (Your 
voice range, instrument(s), support task capabilities?) What do you need 
to be able to come? (child supervision, special help, ...?)

Planned Music
L. von Beethoven: 1st Movement, "Awakening of cheerful feelings on 
arrival in the countryside - Allegro ma non troppo", of Symphony Nr 6 
"Pastoral", opus 68
E. Grieg: "In the Hall of the Mountain King" from "Peer Gynt Suite", 
opus 46
G. Ph. Telemann: Excerpts ("The Morning") from the cantata "The Times of 
the Day" TWV 20:39
H. Wolf: "The Fire-Rider" (1888/1892) based on the poem by Eduard 
Moerike
A Cappella choruses by H. Distler, F. Hensel, F. Mendelssohn, F. 
Schubert, K. Weill. u.a.
Additional possibilities for folk songs, jazz, chamber music, 
improvisation, theater sketches, ...  you as action participant(s) are 
cordially invited to make an artistic contribution!

Contact/Information/Join us!
lebenslaute2015 at riseup.net
Lebenslaute-D1-Mobile Phone: +49 (0)160 - 9261 9994
Sabine Will, Fehrbelliner Strasse 7, 10119 Berlin
Telephone: +49 (0)30 - 4499 779

Cost sharing and Donations needed!
New Bank account (since 2015): Lebenslaute, IBAN: DE40 4306 0967 1115 
4515 01 (no spaces in the IBAN, please!), BIC: GENODEM1GLS (for 
GLS-Bank), purpose to be named on the bank transfer „Action 2015“

Further information:
We declare our solidarity with "Ende Gelände", a mass action of civil 
disobedience against the lignite strip mining in the entire Rhenish coal 
mining region to be held a week earlier from August 14 to 16, 2015, and 
solidarity with the activists fighting for the same cause in the coal 
mining region of Lusatia (Lausitz).
www.buirerfuerbuir.de - www.ende-gelaende.org - www.ausgeCO2hlt.de
LL: https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/lebenslaute-info + 
www.lebenslaute.net.




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