[Pirateninfo] „Kämpfe um Saatgut“ - Seminar der BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie: Fr., 14.1., bis So., 16.1.2011, Niederkaufungen bei Kassel

Andreas Riekeberg a.riekeberg at jpberlin.de
Mi Dez 8 01:07:22 CET 2010


„Kämpfe um Saatgut“

Seminar der BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie:
Fr., 14.1., bis So., 16.1.2011
Niederkaufungen bei Kassel


*** Einladung ***

Seed-Sovereignty ist das Ziel – aber wo sind die Wege dorthin?

Weltweit ist Saatgut das Ausgangsmaterial für die Nahrungsmittelproduktion. Die Souveränität von LandwirtInnen über Saatgut, „Seed-sovereignty” ist die Grundlage für die Ernährungssouveränität. Aber der gesamte Bereich steht unter massivem Privatisierungs- und Monopolisierungsdruck durch die transnationalen Saatgutkonzerne. Immer stren­gere Vorschriften und Gesetze schränken selbst das Tauschen und Verschenken von Saatgut ein. Außerdem verschwinden viele regionale Sorten durch die Fokusierung auf wenige Sorten bei den Anbaumethoden der industriellen Landwirtschaft und ihre „industrielle“ Sorten.

Einerseits werden aktuell die europäischen Saatgut­gesetze überarbeitet und verschärft. Andererseits gelten Samen durch die jahrhundertealte soziale Praxis des Tauschens und Weitergebens als eines der „ursprünglichsten“ Allgemeingüter und als wichtige Grundlage für die Autonomie und Überle­benssicherung von „Saatgut-NutzerInnen“. Deshalb finden wir es wichtig, sich praktisch undpolitisch in den „Umgang mit Saatgut auf allen Ebenen“ einzu­mischen.

Das Wochenendseminar wollen wir nutzen, um Ide­en für praktische Handlungs- und Einflußmöglich­keiten zu suchen, zu planen und erste Schritte für die Umsetzung unser gemeinsam entwickelten Plä­ne zu verabreden. Bereits existierende Ideen rei­chen von lokalen Saatgutbörsen bis hin zu europäi­schen Protesten gegen weitere rechtliche Ein­schränkungen der Saatgut-Souveränität in Brüssel am 17. April, dem internationalen Aktionstag für bäuerliche Rechte (Via Campesina).

Eingeladen sind deshalb auch aktive, saatgutinter­essierte Menschen - oder solche, die es werden wollen - aus anderen europäischen Ländern. Wir freuen uns auf ein kreatives und spannendes Wochenende mit euch!


*** Programm ***

Freitag, 14. Januar 2011:
18.00 Ankunft und Abendessen
19.30 – 22.00 Einstieg ins Thema: Von der Wichtigkeit der Sortenvielfalt in der Landwirtschaft und der Entwicklung der Saatgutgesetze.

Samstag, 15. Januar 2011
Vorstellungsrunde, Ideensammlung und Diskussi­on: Wie und wo wollen wir aktiv werden?, und Ar­beit in Kleingruppen.
Mit folgenden Inputs:
- Kleinbäuerliches Saatgut in Entwicklungsländern – Bedeutung, Praktiken, Bedrohung
- Ergebnisse der COP10 der Konvention über biologi­sche Vielfalt (CBD) in Nagoya – wichtig für bäuerli­ches Saatgut?
- Aktuelle Entwicklungen in der europäischen Saat­gutgesetzgebung und ihre internationale Bedeu­tung
- Vorstellung von Saatgutinitiativen in Europa

Sonntag, 16. Januar 2011
Vorstellung der Ergebnisse, Verabredungen zur Weiterarbeit
13.00 Uhr Mittagessen und Seminar-Ende


*** Wichtiges zur Teilnahme ***

Das Seminarhaus wird für uns kochen – bitte Wünsche (vegetarisch? / vegan?) mit der Anmeldung mitteilen.

Eigenbeitrag der TeilnehmerInnen: 20 €

Anmeldung bis zum 7. Januar 2011 per Mail an: mail at buko.info;

Nachfragen zum Seminar an: info at saatgutkampagne.org

Weitere Infos zum Thema auf deutsch unter <http://www.saatgutkampagne.org>, oder auf englisch u. a. Sprachen unter <http://www.seed-sovereignty.org>

Das Seminar wird von der Rosa Luxemburg Stiftung und der Bewegungsstiftung gefördert, eine Förderung durch den EED ist beantragt.


Mehr Informationen über die Mailingliste Info-mail