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Andreas Riekeberg a.riekeberg at jpberlin.de
Die Nov 30 23:08:18 CET 2004


Hallo zusammen,

der EED hat eine Broschüre zu Hoodia veröffentlicht,

HP-Artikel dazu unter http://www.eed.de/de.home/de.aktuell.short.38/

"Biopiraten in der Kalahari-Wüste?

Neue Broschüre von EED und der südafrikanischen Organisation WIMSA: Wie 
indigene Völker um ihre Rechte kämpfen.

Stachlig wie ein Kaktus und heftig umworben von traditionellen 
Jagd-Völkern und der Pharmaindustrie: Die rot blühende Hoodia-Pflanze aus 
dem südlichen Afrika gilt seit Jahrhunderten für die Völker der San als 
Quelle für Kraft und Ausdauer, da sie bei der Jagd und in Zeiten der Not 
den Hunger unterdrückt. Diese Appetit zügelnde Wirkung will sich seit 
einigen Jahren die Industrie zunutze machen: eine im großen Maßstab 
hergestellte Hungerbremse, ob als Diätpille oder Schlankheitsriegel, 
verspricht satte Gewinne.

In der EED-Publikation "Biopiraten in der Kalahari" schildert Autor Uwe 
Hoering anhand der Kalahari-Teufelskralle und der Hoodia-Pflanze, wie 
indigene Völker ihre Rechte verteidigen müssen gegen multinationale 
Unternehmen, die sich bei wirkstoffreichen Pflanzen und Heilkräutern die 
Patentrechte sichern. Ohne dass Rechtsfragen geklärt sind, gelangen die 
pflanzlichen Produkte in Heilkundepraxen und Reformhäuser und wandern über 
die Ladentische der Industrieländer. Auch der Wirkstoff der Hoodia wurde 
zunächst ohne das Wissen der San genutzt und patentiert. In einem lange 
währenden Rechtsstreit klagten die San-Völker ihren Anteil ein. Trotz 
dieses Erfolgs kommt der Autor zum Schluss: wenn alle internationalen, 
völkerrechtlich verbindlichen Regeln eingehalten worden wären, ständen die 
San heute noch besser da.

Hoering hat die San-Völker und die afrikanische Organisation WIMSA einige 
Wochen begleitet und stellt den Rechtsstreit im südlichen Afrika in den 
Kontext der internationalen Diskussion zwischen traditionellem Wissen, 
Patentrecht, Zustimmungspflichten und der UN-Konvention zur biologischen 
Vielfalt. Er liefert einen Blick über die Grenzen des südlichen Afrikas 
hinweg, der deutlich macht, dass der Kampf um den Nutzen biologischer 
Vielfalt gerade in Armutsregionen für viele Menschen zur Bedrohung wird.

Herausgeber der Publikation "Biopiraten in der Kalahari? Wie indigene 
Völker um ihre Rechte kämpfen - die Erfahrung der San im südlichen Afrika" 
ist die EED-Partnerorganisation Working Group of Indigenous Minorities in 
Southern Africa (WIMSA) und der Evangelische Entwicklungsdienst."

Download der Broschüre unter: http://www.eed.de/fix/files/San_D.pdf

Schöne Grüße

Andreas


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