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Andreas Riekeberg
a.riekeberg at jpberlin.de
Mit Nov 17 15:34:13 CET 2004
Hallo zusammen - manchmal kann es auch was nettes haben, Informationen von
einer eher unangenehmen Publikation zu bekommen.
Heute in faz-net:
Gase / Maschinenbau
Linde nach Patentamt-Entscheidung unter Druck
17. November 2004 Die Aktien des Wiesbadender Linde-Konzerns haben nach
einer Entscheidung des europäischen Patentamtes am Mittwoch im frühen
Handel Verluste verbucht. Mit einem Abschlag von bis zu 1,4 Prozent waren
die Titel des Industriegase- und Gabelstaplerspezialisten am Mittwoch
größter Verlierer im Deutschen Aktienindex).
Das Patentamt hatte am Dienstag ein von Linde genutztes Patent für das
Produkt Inomax zum Einsatz von Stickstoffmonoxid gegen
Lungenfunktionsstörungen für unwirksam erklärt. Konkurrenten wie der
weltweit führende französische Industriegase-Hersteller Air Liquide können
jetzt ebenfalls Lungengas-Medikamente auf den Markt bringen. Zur Zeit
entspreche aber nur Inomax den Anforderungen der europäischen
Arzneimittel- und Gesundheitsbehörden, erklärte ein Linde-Sprecher. Die
Entscheidung gilt ausschließlich für Europa. Das sei wichtig für Linde, da
etwa 90 Prozent des Geschäftes mit Inomax in den Vereinigten Staaten
gemacht werde, sagte der Sprecher.
Vergangenes Jahr setzte Linde mit der Sparte Inotherapy - zu der Inomax
zählt - 104 Millionen Euro um. Im Gegensatz zu Europa sei das Geschäft in
den Vereinigten Staaten profitabel, ergänzte der Sprecher. In Europa
erwirtschaftete Linde mit Inomax in den ersten neun Monaten 2004 in Europa
acht Millionen Euro Umsatz. In dem Zeitraum lag der Konzernumsatz bei
knapp sieben Milliarden Euro.
Analysten sehen die Auswirkung der Patentamt-Entscheidung für Linde als
begrenzt an. ¥Ich sehe das nicht dramatisch", sagte Richard Schramm vom
Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt. Inomax sei ein kleiner Teil der Sparte
für Medizinprodukte (Healthcare) von Linde. Die Entscheidung könne die
Wachstumsfantasien für Healthcare in Europa etwas dämpfen. Am Vormittag
lag die Linde-Aktie noch 0,81 Prozent im Minus bei 46,69 Euro.
Das Stickstoffmonoxid-Gasegemisch Inomax wird von der Linde-Tochter Ino
Therapeutics vertrieben. Es dient zur Behandlung von Neugeborenen mit
Lungenfunktionsstörung. Inomax war vor kurzem in die Kritik geraten, da
das Produkt teurer ist als das bisher benutzte Stickstoffmonoxid. Linde
habe herkömmliches Industriegas zum Medikament entwickelt, das habe
entsprechende Kosten zur Folge, sagte der Sprecher. Konzernchef Wolfgang
Reitzle hatte dazu vergangene Woche gesagt: ¥Der Preis für das reine
Produkt Inomax - ohne Berücksichtigung der technischen Ausstattung und der
Serviceeinrichtungen - ist etwa drei Mal so hoch und nicht etwa fünfzig
Mal, wie verschiedentlich behauptet wurde.µ
Text: Reuters
http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/Doc~EF51B8995FFD7402787EF0F1F4F802368~ATpl~Ecommon~Scontent.html
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